Wütend war
Michael van Gerwen nach seiner Niederlage gegen
Gian van Veen im Viertelfinale der European Darts Championship. Natürlich war die Enttäuschung über die Niederlage gegen seinen Landsmann groß, aber Mighty Mike richtete seine Pfeile danach vor allem gegen die Organisation der
European Championship in Dortmund.
''Das sieht aus wie ein abgelehnter Kneipenqualifikant'', sagte van Gerwen gegenüber De Telegraaf. Der Niederländer verdickte sein Urteil absichtlich, aber das änderte nichts an der Tatsache, dass der dreifache Weltmeister mit dem Ablauf in den Westfalenhallen unzufrieden war.
Van Gerwen wurde von der PDC geraten, danach kein Interview zu geben, aber dieser Rat wurde ignoriert. Mighty Mike beschloss, der niederländischen Presse trotzdem sein Herz auszuschütten. "Ich darf nichts sagen, weil ich sonst eine Geldstrafe bekomme, aber das interessiert mich jetzt nicht."
"Ich bin einfach nur ehrlich und mache nichts falsch. Wenn niemand etwas sagt, wird es auch nicht besser. Ich bin auch so wütend auf mich selbst, weil ich mich sonst auch nicht von dieser Situation erhole. Weil ich mit dieser Situation hier falsch umgehe und ich muss wissen, wie ich in jeder Situation das Beste aus mir herausholen kann. Aber dass andere Faktoren eine Rolle spielen, das darf man schon anprangern.''
Aber was war der Grund für van Gerwens Ärger? ''Ich habe vor dem Spiel und während des Spiels etwas angesprochen und wollte mit dem Turnierdirektor sprechen'', sagte der vierfache European Championship-Sieger.
Van Gerwen brachte dann ein Beispiel. ''Jeder weiß immer, wie viel Zeit man hat, bevor man auf die Bühne muss, ob es zwei oder vielleicht fünf Minuten sind. Ich habe gefragt, wie lange ich noch habe, weil ich auf die Toilette musste. Das konnte mir niemand sagen. Es könnten zwei oder vier Minuten sein, sagte man mir."
Dann stellte sich heraus, dass der Turnierdirektor nicht anwesend war. ''Sie wollten fragen, wo der Turnierdirektor sei. In der ersten Pause wurde mir gesagt, dass er bei einem Treffen in London sei. Ob ich mich darüber ärgern sollte, ist die nächste Frage, die mir jeder stellen sollte. Ja, denn ich bin ein Profi, ein Perfektionist. Ich bin hier, um mich auf ein wichtiges Spiel vorzubereiten, und ich will dabei sein. So etwas wird nicht gemacht, dafür ist die PDC eigentlich zu groß. Ich bitte mehrmals um etwas, aber es gibt niemanden mit Autorität, niemand weiß etwas und niemand tut etwas. Und wenn man dann wütend wird, stehen sie da und glotzen einen an wie ein Schaf. In jeder anderen Sportart auf der Welt hast du auch einen Trainer oder Betreuer. Hier zum Beispiel darf mein Manager nicht hinter die Bühne. Dann fragt man nach Problemen wie diesem'', sagte van Gerwen.