Elf deutsche Spieler starteten um 12 Uhr in die UK Open. Circa elf Stunden später stand fest, dass nur Martin Schindler als deutscher Spieler den ersten harten Turniertag bei den UK Open überlebt hat.
Allerdings begann der Tag vielversprechend für die deutschen Spieler. Niko Springer stellte direkt mehrere neue Rekorde auf. Er spielte einen neuen deutschen Bühnenrekord, einen neuen deutschen TV-Rekord und einen neuen deutschen Majorrekord. Mit seinen 115,92 Punkten im Average erzielte er den zweithöchsten Average in der Turniergeschichte der UK Open sowie den höchsten seit 15 Jahren. Dementsprechend gewann er sein Auftaktspiel gegen den Norweger Cor Dekker souverän mit 6-2.
Allerdings folgten dann einige Rückschläge für die deutschen Teilnehmer. Max Hopp verlor sein Erstrundenspiel gegen den Qualifikanten Shaun Fox. Dabei konnte er kein Leg gewinnen und spielte einen Average von unter 80 Punkten.
Auch Leon Weber hatte gegen seinen Gegner Alexander Merkx keine Chance. Der Deutsche unterlag dem Niederländer mit 1-6 und spielte dabei einen Average von 80 Punkten. Maximilian Czerwinski musste ebenfalls gegen einen Niederländer antreten und erlitt das gleiche Schicksal. Mit einem 77er Average konnte er nicht genug ausrichten und verlor mit 4-6 gegen Maik Kuivenhoven.
Kai Gotthardt musste sich in der ersten Runde ebenfalls geschlagen geben. Er verlor mit 4-6 gegen den Engländer Tommy Lishman. Der Esslinger erzielte dabei einen Average von 84 Punkten.
Trotz dieser Niederlagen gab es auch einen deutschen Erfolg. Dominik Gruellich konnte sein Spiel gegen den Niederländer Danny Jansen gewinnen und folgte damit Niko Springer in die Top 96 der UK Open. Mit einem 86er Average sicherte er sich einen 6-3-Sieg gegen "The Mullet".
Somit stand fest, dass von fünf deutschen Spielern, die in der ersten Runde antraten, nur Niko Springer und Dominik Gruellich ihre Spiele gewinnen konnten.
In der zweiten Runde lief es aus deutscher Sicht deutlich besser. Lukas Wenig stieg neu ins Turnier ein. Eigentlich hätte auch Tim Wolters antreten sollen, musste sein Spiel gegen Danny Lauby Jr. jedoch absagen, da er an einer Autoimmunkrankheit leidet, die sich in den letzten Tagen verschlimmert hatte und eine Teilnahme unmöglich machte.
Lukas Wenig konnte sein Spiel gegen den Qualifikanten Paul Rowley knapp mit 6-5 gewinnen und spielte im Decider einen starken 12-Darter. Am Ende erzielte er einen 86er Average. Auch Niko Springer hatte ein extrem enges Spiel. Zunächst sah es danach aus, als würde der Mainzer nach seinem Rekordspiel ausscheiden. Er lag mit 1-5 gegen den Niederländer Patrick Geeraets zurück, der zwischenzeitlich selbst einen Average von über 110 Punkten spielte. Doch Springer bewies erneut Weltklasse und glich mit 13, 12, 14 und nochmals 12 Darts zum 5-5 aus. Im Decider vergab Geeraets einen Matchdart auf Doppel 16, doch Springer nutzte seinen fünften Matchdart auf der Doppel 1 und zog knapp in die dritte Runde ein.
Das beste Spiel der zweiten Runde kam jedoch erneut von einem Deutschen. Dominik Gruellich spielte bei seinem 6-2 Sieg gegen Andreas Harrysson einen Average von 101,37 Punkten und erreichte damit souverän die dritte Runde.
In der dritten Runde erwiesen sich die Gegner dann jedoch für alle verbleibenden deutschen Spieler als zu stark. Florian Hempel und Gabriel Clemens stiegen nun ins Turnier ein.
Lukas Wenig musste sich in einem knappen Spiel mit 4-6 gegen den Belgier Kim Huybrechts geschlagen geben, dabei erzielte er einen Average von über 92 Punkten. Florian Hempel verlor sein Auftaktspiel mit 3-6 gegen Jermaine Wattimena, der das bessere Timing hatte. Sein eigener 92er Average reichte nicht aus, um das Spiel zu gewinnen. Dominik Gruellich konnte an seine starke Leistung aus der vorherigen Runde anknüpfen, musste sich aber ebenfalls geschlagen geben. Er unterlag mit 3-6 gegen Nick Kenny. Auch für den starken Niko Springer war Endstation: Er verlor das Entscheidungsleg gegen Dylan Slevin und schied ebenfalls aus.
Dennoch kam der beste Average der dritten Runde erneut von einem Deutschen. Gabriel Clemens spielte starke 100,94 Punkte, verlor jedoch gegen Ricky Evans mit 5-6, der im Decider einen brillanten 11-Darter spielte.
Somit blieben nur noch Ricardo Pietreczko und Martin Schindler im Turnier, da sie aufgrund ihrer Weltranglistenposition in der vierten Runde gesetzt waren. Doch auch hier lief es nicht optimal: Ricardo Pietreczko unterlag knapp mit 9-10 gegen den Letten Madars Razma und vergab dabei einen Matchdart auf Bullseye zum Sieg.
Der letzte verbliebene Deutsche im Turnier ist somit Martin Schindler. Er konnte sein Spiel mit 10-7 gegen Mario Vandenbogaerde gewinnen und erzielte dabei einen Average von 92 Punkten.
Insgesamt hatte man sich aus deutscher Sicht sicherlich mehr erhofft als nur einen Spieler in der fünften Runde. Dennoch zeigten einige deutsche Akteure wie Niko Springer, Lukas Wenig und Dominik Gruellich ihr volles Potenzial und machen Hoffnung auf mehr in der Zukunft.
Martin Schindler trifft in der fünften Runde auf den Iren Dylan Slevin, der bereits Niko Springer aus dem Turnier geworfen hat. Es bleibt abzuwarten, ob Schindler die deutsche Fahne weiterhin hochhalten kann oder ob das Turnier aus deutscher Sicht bald beendet sein wird.