"Nach diesen Maßstäben sind 99 Prozent der Profi-Darter Alkoholiker" - Der ehemalige WDF-Weltmeister Dick van Dijk sorgt mit einem Kommentar für Aufsehen

PDC
durch Nic Gayer
Samstag, 14 Dezember 2024 um 12:00
Dick van Dijk

Neben Raymond van Barneveld, Michael van Gerwen, Jelle Klaasen und Christian Kist ist Dick van Dijk einer der fünf Niederländer, die Dart-Weltmeister wurden. Heute ist er der am wenigsten bekannte Name in dieser Liste ist und auch der einzige, der nicht mehr auf einem hohen Niveau in der Dartwelt tätig ist.

Van Dijk gewann 2005 die WDF Weltmeisterschaft. "Wie viel hat mir das gebracht? Null Komma Null, aber als Weltmeister bekommt man Einladungen zu Exhibitions und so weiter. Also indirekt ja", sagte van Dijk gegenüber AD.nl.

Aber reich wurde er damit nicht. "Es hat sich für mich nicht gelohnt", sagt er. "Mein Manager hat mich betrogen. Das hat mich mindestens 80.000 Euro gekostet. Zum Teil hat mich der Dartsport deshalb eine Menge Geld gekostet. All das Reisen... Wenn du in England ein Taxi nimmst, kostet das mehr als das Flugticket dorthin."

Dennoch schätzt van Dijk seinen Weltmeistertitel besonders hoch ein. "Bei der WDF dürfen alle Länder ihre besten vier Spieler schicken. Das ist bei der PDC nicht der Fall. Das ist eigentlich nur ein Endranglistenturnier. Und damals waren alle Spitzenspieler noch bei der WDF, außer Phil Taylor."

Gesundheitliche Probleme

Van Dijk hatte in den letzten Jahren erhebliche Probleme mit seiner Gesundheit. "Ich befinde mich derzeit in einer WIA-Maßnahme, weil ich an Lungenkrebs erkrankt bin. Ich war Schichtleiter in einem Unternehmen in Waalwijk, das Kunststoffspritzguss herstellt, aber das kann ich nicht mehr machen. Meine Lunge ist von 100 auf 40 Prozent geschrumpft. Außerdem habe ich auch eine Divertikulitis. Das sind kleine Löcher in meinem Darm. Das verursacht eine Menge Symptome und kann nicht behoben werden."

Van Dijk hat der Dartwelt schon seit einiger Zeit den Rücken gekehrt. "Na ja, zu Hause werfe ich noch gelegentlich. Und kürzlich habe ich an einem Vater-Sohn-Turnier mit dem Sohn eines kranken Freundes teilgenommen. Gewonnen, meine ich. Aber ich habe nie wirklich in die Dartsszene gepasst. Ich hatte sehr wenig Gemeinsamkeiten mit anderen Jungs. Ja, mit Mervyn King, der auch seine eigene Meinung hat. Ich spreche immer noch manchmal online mit ihm. Aber abgesehen davon... Ich habe neulich jemanden im Fernsehen gesehen, der mir gesagt hat, wann man ein Alkoholiker ist. Nun, nach diesen Maßstäben sind 99 Prozent der Profidarter Alkoholiker."

"Ich wurde einmal offiziell vom niederländischen Dartverband verwarnt, nachdem ich auf Facebook einen Kommentar über Lisa Ashtons Haare gemacht hatte", so van Dijk weiter. "Dass sie so sehr wie ein bestimmter Hund aussähe. Das führte zu einem ziemlichen Aufruhr. Die Gewerkschaft war der Meinung, dass ich als WDF-Weltmeister den Sport in Misskredit bringe. Dann war ich für sie plötzlich der Weltmeister, während sie sonst nie über diesen Titel sprachen."

Die Kontroverse um Noa-Lynn van Leuven

Van Dijk hat ohnehin ein Problem mit dem Verhalten bestimmter weiblicher Spielerinnen. "Jahrelang haben sie gegen die Transfrau Noa-Lynn van Leuven gewettert, aber jetzt, wo sie erfolgreich ist und Aufmerksamkeit bekommt, wollen sie sie nicht mehr in einem niederländischen Team haben. Ich denke, das hat etwas zu bedeuten."

Van Dijk selbst hat also mit dem Dartsport abgeschlossen. "Im Fernsehen gibt es eine feste Clique, da kommt man einfach nicht dazwischen. Aber ich vermisse es nicht. Ich habe mit meiner Freundin eine Dauerkarte bei Feyenoord und ich interessiere mich für das, was in der Welt passiert. Ich amüsiere mich."

"Vielleicht werde ich bald doch noch etwas im Dartsport machen. Immerhin hat man mich gebeten, talentierte Jugendliche zu betreuen. Das kann ich mir gut vorstellen. Ich denke, ich kann ihnen etwas beibringen. Vor allem, dass sie sich nicht mit Geschäftemachern einlassen sollten. Mein Rat ist: Nehmt keinen Manager an. Man kann alles gut selbst managen."

Van Barneveld

Van Dijk ist ein Zeitgenosse von Raymond van Barneveld, aber er sagt dem 57-jährigen Niederländer keine gute Weltmeisterschaft voraus. "Ich glaube, dass es mit Barney wieder schief gehen wird. Ich habe ihn einmal drei Monate lang trainiert, aber das Glas war immer halbleer. Was ich damit sagen will? Bei ihm gab es nicht einmal ein Glas. Einmal, nach einer Niederlage, hat er sein ganzes Hotelzimmer demoliert. Das war für mich nicht ehrenhaft."

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