INTERVIEW: ''Ich halte das nicht noch zwei Jahre durch'' - Van der Voort hofft, bald wieder zu altem Niveau und Spielfreude zu finden

Steht Vincent van der Voort vor seinen letzten Monaten auf dem PDC Circuit, oder wird The Dutch Destroyer seine lange Karriere verlängern? Er hofft, in den kommenden Monaten selbst eine Antwort auf diese Frage zu finden.

Aufgrund von Verletzungen, Motivationsproblemen und persönlichen Problemen ist van der Voort, der jahrelang regelmäßig unter den Top 32 der Weltrangliste zu finden war, auf Platz 61 der PDC Order of Merit zurückgefallen. 'Fast Vinnie' muss im Januar 2025 in den Top 64 der Weltrangliste stehen, um seine Tour Card zu behalten, aber van der Voort findet es besonders wichtig, sein altes Niveau und seine Freude am Spiel wiederzufinden.

''Zum Spaß gehört natürlich auch die Leistung'', erklärte van der Voort im ersten Teil eines ausführlichen Interviews mit dartsnews.de in Zusammenarbeit mit dartsnieuws.com. ''Es ist nicht so, dass ich sehr ungern zu Turnieren gehe. Früher habe ich das getan, aber das hatte auch mit privaten Umständen zu tun. Jetzt gehe ich nicht mehr widerwillig hin, sondern man sitzt da und wartet darauf, dass es Klick macht und dass es wieder gut läuft. Dass man den Trainingsstand auch in Spielen zeigen kann. Ich habe das Gefühl, dass es im Training so gut läuft wie schon lange nicht mehr, nur in den Spielen kommt es noch nicht zum Vorschein und das muss noch passieren.''

Vor allem auf mentaler Ebene glaubt van der Voort, dass er noch einige Schritte machen muss. "Ich muss in der Lage sein, den Knopf zu drehen und alles beiseite zu legen, um wieder zu gewinnen. Das muss wieder kommen. Das war immer das, worauf ich mich verlassen habe. Zu versuchen, sich in ein Match hineinzukämpfen und dann dafür zu sorgen, dass man einfach ein bisschen besser ist als der Gegner, das fehlt mir im Moment. Ich merke aber, dass es ein bisschen zurückkommt. Wenn ich zum Beispiel 5-3 hinten liege, versuche ich, ein bisschen mehr zu pushen. Man denkt immer noch: 'Das werde ich nicht verlieren'. Natürlich kann man das Spiel immer noch verlieren, aber dann ist man mental in einer anderen Position."

Der 48-jährige Darter aus Purmerend muss sich für die Darts WM qualifizieren, um seine Tour Card zu behalten, aber der Erhalt seiner Tour Card ist für van der Voort nicht das Wichtigste. ''Für mich ist es wichtig, dass das Niveau ansteigt. Am Ende des Jahres werde ich dann sehen, ob ich immer noch einen Nutzen darin sehe, weiterzumachen oder ob ich sage, dass es genug war. Ich gehe nicht zu einem Turnier, um es in die erste, zweite oder maximal dritte Runde zu schaffen. Dafür bin ich nicht hier. Und ich gehe auch nicht zur Q-School, um dann zwei weitere Jahre so zu spielen, dafür bin ich einfach nicht geschaffen. Ich muss also etwas finden, woran ich mich bei den Turnieren festhalten kann, was mir das Gefühl gibt, dass ich dort noch etwas zu tun habe. Wenn das nicht der Fall ist, dann muss ich meine Schlüsse ziehen."

Ob es für van der Voort eine Alternative gibt, falls er sich entschließt, seine Darts für immer wegzulegen? "Ich arbeite an der einen oder anderen Sache. Es gibt noch nichts Definitives, also werde ich auch nicht sagen, was es ist, aber es ist etwas innerhalb des Dartsports."