Die European Darts Championship 2024 wird vom 24. bis 27. Oktober in der legendären Westfalenhalle in Dortmund ausgetragen. Bei dem prestigeträchtigen Event werden die besten 32 Spieler der PDC
European Tour Order of Merit in Aktion treten, was es zu einem entscheidenden Turnier im Vorfeld der mit Spannung erwarteten
Darts WM macht, die in weniger als zwei Monaten stattfinden wird.
Die diesjährige Europameisterschaft hat einige spannende Geschichten zu bieten, darunter das Debüt des 17-jährigen Sensationstalents
Luke Littler. Littler, der 2024 wie ein Komet in die Weltspitze durchbrach, hat sich bereits einen Namen gemacht und Titel wie die Premier League Darts und mehrere European Tours gewonnen, ganz zu schweigen von seinem epischen Lauf bei der letzten Weltmeisterschaft. Wenn er zum ersten Mal die Bühne der Europameisterschaft betritt, werden alle Augen darauf gerichtet sein, wie The Nuke mit dem Druck gegen die größten Namen des Sports umgeht.
Doch Littler wird nicht der einzige Spieler sein, der um den Titel kämpft. Etablierte Stars wie
Luke Humphries,
Michael van Gerwen und Titelverteidiger
Peter Wright sind ebenfalls im Rennen, und viele von ihnen wollen sich vor der Weltmeisterschaft einen Vorsprung verschaffen. Aus deutscher Sicht sind mit
Martin Schindler,
Gabriel Clemens und
Ricardo Pietreczko drei spannende Starter vertreten.
Die Europameisterschaft
Die Europameisterschaft ist eines der wichtigsten Events im PDC-Kalender, vor allem in den letzten Wochen des Jahres. Das 2008 ins Leben gerufene Turnier hat sich zu einem festen Bestandteil des europäischen Darts-Circuit entwickelt, mit einem beträchtlichen Preisgeld und der Chance für die Spieler, ihren Platz in der Elite zu festigen. Das Turnier wurde von Anfang an in Deutschland ausgetragen und ist bei den Fans sehr beliebt, wobei das leidenschaftliche deutsche Publikum zu der frenetischen Atmosphäre beiträgt.
Historisch gesehen ist dieses Turnier ein Schlachtfeld für europäische Spieler, denn die meisten der besten Dartspieler der Welt kommen aus Europa. Michael van Gerwen, der die
European Championship viermal gewonnen hat, war eine dominierende Kraft, ebenso wie Phil Taylor, ein weiterer viermaliger Champion. Aber auch Titelverteidiger Peter Wright hofft, sein Vermächtnis mit einem dritten Titel zu erweitern. Da es in der Geschichte des Turniers nur acht verschiedene Sieger gab, stellt sich die Frage, ob im Jahr 2024 ein neuer Name in diese elitäre Liste aufgenommen wird.
Der Weg nach Dortmund
Die Europameisterschaft ist nicht nur ein Einzelereignis, sie ist der Höhepunkt eines Jahres für die 32 besten Spieler der PDC European Tour Order of Merit. Das Ranking wird durch die Leistungen der Spieler bei 13 European Tour Turnieren im Jahr 2024 bestimmt. In diesem Jahr hat Luke Humphries den Circuit dominiert und zwei Turniere gewonnen, darunter die Czech Darts Open in der vergangenen Woche.
Humphries, der als Tabellenzweiter in das Turnier startet, wird versuchen, seine Form zu halten, insbesondere nach seiner meisterhaften Leistung in Prag, wo er Kim Huybrechts im Finale mit 8-1 besiegte. Seine guten Leistungen in der Tschechischen Republik und sein zweiter Platz beim World Grand Prix machen ihn zu einem der Favoriten für Dortmund. Seine Form ist so beeindruckend, dass man leicht vergisst, dass die letzten 18 Monate für den Weltranglistenersten so etwas wie eine Durchbruchsphase waren.
Doch die Europameisterschaft bietet keine leichten Spiele. Die Auslosung erfolgt auf der Grundlage der endgültigen Platzierungen in der Order of Merit, so dass selbst die bestplatzierten Spieler von Anfang an auf harte Konkurrenz treffen. In der ersten Runde trifft Humphries auf Nathan Aspinall, und der Mann aus Stockport ist ein talentierter Spieler, der durchaus für eine Überraschung sorgen kann. Littler bekommt es mit Andrew Gilding zu tun, einem sehr erfahrenen Spieler, der das Turnier für den Teenager beenden will, bevor es überhaupt richtig begonnen hat.
Wichtige Akteure, die Sie im Auge behalten sollten
Martin Schindler
Im Fokus der European Championship steht natürlich Martin Schindler - der erste deutsche Spieler der PDC-Historie, der als Nummer eins der Setzliste in ein Major-Turnier startet. Schindler hat sich diesen Status durch eine überragende European Tour-Saison erarbeitet. Neben seinen beiden Titeln bei der International Darts Open und Swiss Darts Trophy war The Wall bei sieben von insgesamt 13 Turnieren in der Finalsession vertreten. Seine enorme Konstanz brachten ihm ein Preisgeld von insgesamt £105.500 ein, wodurch er als einziger Spieler neben Luke Humphries die 100.000er-Marke knackte. Bei der European Championship wird Schindler versuchen, seine überragende Pro Tour-Form auf die Major-Bühne zu transportieren. Abgesehen von einem Halbfinale bei der Team-WM im Jahr 2023 ist ein Viertelfinale beim World Grand Prix aus der vergangenen Saison weiterhin Schindlers bestes PDC Major-Ergebnis.
Luke Littler
Luke Littler ist erst 17 Jahre alt und hat die Dartwelt im Sturm erobert. Seine Leistungen im Jahr 2024 waren nichts weniger als außergewöhnlich, er gewann mehrere Titel und spielte konstant auf höchstem Niveau. Bei den Czech Darts Open letzte Woche zeigte Littler unglaubliche Reife, als er Michael van Gerwen im Viertelfinale mit einem atemberaubenden 6-1-Sieg schlug, obwohl der Niederländer einen Average von 112,19 hatte, einen der höchsten Werte überhaupt. Littlers Average von 110,57 und sein Finishing-Prozentsatz von 46 % zeigten seine Fähigkeit, unter Druck zu spielen.
Die Europameisterschaft wird ein weiterer wichtiger Test für Littler sein, aber wenn seine jüngsten Leistungen ein Hinweis darauf sind, hat er alle Chancen auf eine gute Platzierung. Gegen Andrew Gilding in der ersten Runde wird Littler sein hohes Niveau halten müssen, um seinen Aufstieg fortzusetzen.
Luke Humphries
Luke Humphries geht als Nummer zwei der Setzliste in die Europameisterschaft, und das aus gutem Grund. Er hat in diesem Jahr zwei European Tour Titel gewonnen, darunter auch seinen jüngsten Triumph bei den Czech Darts Open. Seine Konstanz auf der Tour ist bemerkenswert, und nachdem er Anfang des Monats im Finale des World Grand Prix überraschend gegen Mike De Decker verloren hat, wird Humphries alles daran setzen, dass ihm das nicht noch einmal passiert. Cool Hand Luke schlug seinen belgischen Rivalen letztes Wochenende in Prag und wird versuchen, seine starke Form in Dortmund fortzusetzen.
Humphries' Eröffnungsspiel gegen Nathan Aspinall verspricht eine Herausforderung zu werden, aber mit der Form, die er in diesem Jahr gezeigt hat, wird Humphries sicherlich um den Titel kämpfen.
Peter Wright
Peter Wright holte sich 2023 seinen zweiten Europameistertitel, indem er James Wade in einem spannenden Finale in Dortmund besiegte. Snakebite hat seither unbeständige Jahre hinter sich, aber seine Ergebnisse bei großen Turnieren sprechen für sich. Mit zwei Weltmeistertiteln und unzähligen anderen Auszeichnungen weiß Wright, wie man auf der großen Bühne auftritt.
Sein Weg zu einem dritten Europameistertitel wird jedoch nicht einfach sein. Wright trifft in der ersten Runde auf Jermaine Wattimena. Mit Michael van Gerwen, Luke Humphries und Dave Chisnall auf seiner Seite der Auslosung wird Wright sein Bestes geben müssen, um seinen Titel zu verteidigen.
Michael van Gerwen
Michael van Gerwen ist einer der dominantesten Spieler in der Geschichte der Europameisterschaft und hat den Titel zwischen 2014 und 2019 viermal gewonnen. Obwohl er den Titel in den letzten Jahren nicht gewonnen hat, bleibt Mighty Mike einer der gefürchtetsten Spieler auf der Tour. Seine Fähigkeit, atemberaubende Averages zu produzieren, wie in seinem unglaublichen Viertelfinale gegen Littler in Prag, bedeutet, dass er immer ein Anwärter ist.
Van Gerwen eröffnet seine Kampagne gegen Gabriel Clemens, und der Niederländer wird darauf brennen, sich von seiner jüngsten Niederlage zu erholen und seiner Sammlung einen fünften Europameistertitel hinzuzufügen.
Das Format und die Geschichte
Die Europameisterschaft ist ein K.-o.-Turnier, bei dem die Spieler in der ersten Runde in Best-of-11-Legs gegeneinander antreten. Danach wird das Format mit Best-of-19-Legs im Halbfinale und Best-of-21-Legs im Finale erweitert. Dieses Format bietet jede Menge Dramatik und gibt den Spielern die Möglichkeit, sowohl ihre Konstanz als auch ihr Können unter Beweis zu stellen. Es ist schön und gut, in der ersten Runde eine dominante Leistung zu zeigen, aber wer kann seine Nerven bis zum Finale kontrollieren?
Das Turnier wurde erstmals 2008 im Frankfurter Südbahnhof ausgetragen, als Phil Taylor den Titel gewann. Seitdem ist das Preisgeld deutlich gestiegen und das Turnier hat sich zu einem wichtigen Event im PDC-Kalender entwickelt. Die Spieler kämpfen nicht nur um den Titel, sondern auch um ihr Momentum vor der Weltmeisterschaft, so dass mehr denn je auf dem Spiel steht.
Während sich die Dartwelt auf die Weltmeisterschaft 2024 im Dezember und den Grand Slam im nächsten Monat vorbereitet, ist die Europameisterschaft eine der letzten großen Gelegenheiten für die Spieler, ihr Spiel zu verfeinern und Vertrauen aufzubauen. Mit etablierten Stars wie Luke Humphries, Peter Wright und Michael van Gerwen sowie neuen Talenten wie Luke Littler verspricht das Turnier ein spannendes Spektakel zu werden.
Ganz gleich, ob ein bekannter Name die Trophäe gewinnt oder ein neuer Champion auftritt, eines ist sicher: Die Europameisterschaft 2024 wird für den Rest des Jahres eine wichtige Rolle spielen.
Jahr | Gewinner | Ergebnis Finale | Zweiter Platz | Preisgeld insgesamt | Preisgeld für den Gewinner |
2008 | Phil Taylor | 11-5 | Adrian Lewis | £200.000 | £50.000 |
2009 | Phil Taylor | 11-3 | Steve Beaton | £200.000 | £50.000 |
2010 | Phil Taylor | 11-1 | Wayne Jones | £200.000 | £50.000 |
2011 | Phil Taylor | 11-8 | Adrian Lewis | £200.000 | £50.000 |
2012 | Simon Whitlock | 11-5 | Wes Newton | £200.000 | £50.000 |
2013 | Adrian Lewis | 11-6 | Simon Whitlock | £200.000 | £50.000 |
2014 | Michael van Gerwen | 11-4 | Terry Jenkins | £250.000 | £55.000 |
2015 | Michael van Gerwen | 11-10 | Gary Anderson | £300.000 | £65.000 |
2016 | Michael van Gerwen | 11-1 | Mensur Suljovic | £400.000 | £100.000 |
2017 | Michael van Gerwen | 11-7 | Rob Cross | £400.000 | £100.000 |
2018 | James Wade | 11-8 | Simon Whitlock | £400.000 | £100.000 |
2019 | Rob Cross | 11-6 | Gerwyn Price | £500.000 | £120.000 |
2020 | Peter Wright | 11-4 | James Wade | £500.000 | £120.000 |
2021 | Rob Cross | 11-8 | Michael van Gerwen | £500.000 | £120.000 |
2022 | Ross Smith | 11-8 | Michael Smith | £500.000 | £120.000 |
2023 | Peter Wright | 11-8 | James Wade | £500.000 | £120.000 |
2024 | ... | ... | ... | £600.000 | £120.000 |