Ist Darts ein Sport? Es ist eine altbekannte Debatte, die immer wieder aufflammt. Quest, ein wissenschaftliches Magazin, ging der Sache nach.
Es hat sich zum Beispiel herausgestellt, dass Darter bei ihren Wettkämpfen immer noch recht weite Strecken zurücklegen. "Ein Darter steht genau 2,37 Meter vom Brett entfernt. Das scheint nichts zu sein, aber wenn man diese 2,37 Meter oft genug zurücklegt, kann das nicht trotzdem eine beachtliche Strecke sein? Wenn man von sechs Würfen pro Leg ausgeht, läuft ein Darter 28,44 Meter pro Leg (sechsmal zum Board und zurück). Während eines Spiels, das 20 Legs dauert, legt ein Darter also 569 Meter zum und vom Board zurück. Nach Angaben der kanadischen Akademie für Sport und Ernährung verbrennt eine Stunde Dartspiel etwa 100 Kilokalorien.
Im Fußball liegt die Zahl bei 710. Kurz gesagt: Darts ist, gemessen an der Laufdistanz, kein Elitesport. Andererseits: Dann wäre der Hundertmeter-Sprint auch kein richtiger Sport. Damit sind wir also noch nicht viel klüger."
Mehr als eine einfache Armbewegung
Quest wandte sich dann an den Bewegungswissenschaftler und Psychologen Raôul Oudejans (Vrije Universiteit Amsterdam). "Darts ist eine echte Zielsportart, bei der man sich auf das Board konzentrieren muss. Schon ein Zentimeter nach links oder rechts macht einen großen Unterschied. Es geht um mehr als eine einfache Armbewegung. Die Armbewegung ist also nicht körperlich anstrengend. Aber Sie müssen Ihren Arm jedes Mal genau in die Richtung bewegen, in die Sie den Dart haben wollen. Und das erfordert viel Kontrolle, eine gute Hand-Augen-Koordination und eine Menge Übung. In dieser Hinsicht könnte man Darts als Sport bezeichnen", sagt Oudejans.
Immer mehr Darter arbeiten an ihrem Körper und leben gesund. "Ich hätte schon früher gesund leben sollen. Es gibt immer mehr Typen, die viel im Fitnessstudio sind und es auch tun. Dann kann man sich besser konzentrieren", sagte Raymond van Barneveld 2019 gegenüber AD.
Leistung unter Druck
Oudejans erforschte kürzlich auch den Dartsport unter großem Druck. Zunächst warfen die Teilnehmer von einer Kletterwand in zehn Zentimeter Höhe Darts auf ein Board. Dann warfen sie wieder Darts, aber aus einer Höhe von sieben Metern. "Im Training haben die Leute viel schlechter auf sieben Meter geworfen, unter großer Angst und mit hoher Herzfrequenz", sagt Oudejans. "Aber wenn sie unter diesen Bedingungen trainiert hatten, ging das Werfen der Darts unter großem Druck später viel besser. Um mental stark zu werden und nicht dem Druck zu erliegen, müssen die Darter Situationen außerhalb ihrer Komfortzone üben."
Es ist an der Zeit, mit Oudejans ein endgültiges Fazit zu ziehen. "Wenn man sich anschaut, was die Merkmale des Sports sind, dann erfüllt Darts viele davon. Lediglich bei den Laufmetern kann er nicht punkten. Aber: Am Ende tritt man in einen Wettbewerb und konkurriert miteinander. Das bringt eine Menge mentalen Druck mit sich. Und Ihre Bewegungsfähigkeiten sind entscheidend. Ist Darts ein Sport? Das ist ein weiter Weg."