Die Forschung zeigt: Männer sind besser im Werfen, weil sie sich besser konzentrieren können

Männer sind in Wurfsportarten oft besser als Frauen, weil sie sich besser auf einzelne Aufgaben konzentrieren können, so eine ehemalige Weltranglistenerste im Dartsport, die inzwischen Psychologin ist.

Linda Duffy sagte, ihre Forschung zeige, dass das Klischee, wonach Männer besser für einzelne Aufgaben geeignet sind als für Multitasking, bis zu einem gewissen Grad stimmt.

Nachdem sie sich 1987 aus dem Spitzendartsport zurückgezogen hatte, schlug sie eine erfolgreiche akademische Laufbahn an der Middlesex University ein, wo sie für ihre Dissertation unter anderem die geschlechtsspezifischen Unterschiede beim Werfen auf bestimmte Ziele untersuchte.

"Ich habe mich immer gefragt, warum Männer beim Dart besser sind als Frauen, denn warum sollten Männer besser sein als Frauen, es geht doch nur darum, ein kleines Stück Metall gegen ein Ziel zu werfen", sagte Professor Duffy, außerordentliche Professorin für Sportpsychologie.

"Als ich promovierte, war das natürlich eine der Fragen, die ich beantworten wollte, und wenn man es genauer untersucht, gibt es merkwürdigerweise Unterschiede zwischen Männern und Frauen beim Werfen, was ich sehr interessant fand zu entdecken."

"Von klein auf, egal ob es sich um das Werfen mit dem Unter- oder Oberarm handelt, sind die Jungen über die gesamte Altersspanne hinweg immer besser als die Mädchen, bis man älter wird und sich die Muskeln und der Knochenbau verändert haben."

"Man sieht also, dass Frauen bei bestimmten Wurfaufgaben besser abschneiden als Männer, aber das ist meist auf eine Verletzung oder Krankheit zurückzuführen. Bei gesunden Erwachsenen, von Kindern bis zu mittleren und späten Erwachsenen, sind Männer und Jungen immer besser im Werfen als Mädchen".

"Es spielt keine Rolle, welche Aufgabe man ihnen stellt. Egal, ob Jungen mit Bällen oder Bohnensäcken werfen, sie erzielen immer mehr Punkte als Mädchen. Ich habe noch nicht herausgefunden, warum das so ist, es gibt mögliche Gründe in der Gehirnstruktur und anderen psychologischen Aspekten."

"Es mag sein, dass die Leute anekdotisch sagen: 'Frauen können zehn Dinge auf einmal beachten, während Männer sich nur auf eine Sache konzentrieren können', was ein Witz ist, weil es nicht auf alle zutrifft. Ich glaube jedoch, dass ein Körnchen Wahrheit darin steckt, wenn man sich Sportarten ansieht, die echte Konzentration erfordern, wie Darts, Schach, Bowling und Bogenschießen."

"Ich glaube, Männer können viele mögliche Ablenkungen ausblenden und sich viel leichter auf das konzentrieren, was sie tun müssen als Frauen. Das macht sie besser. Das soll nicht heißen, dass eine Frau einen Mann nicht schlagen kann, ich habe viele geschlagen, aber wenn man sich die Besten in diesen Sportarten ansieht, sind die besten Männer immer besser als die besten Frauen."

Prof. Duffy erforscht derzeit die Dartitis, bei der Spieler eine mentale Blockade haben, die sie daran hindert, den Dartpfeil physisch loszulassen. Sie sagt, dass die Mentalität im Dartsport eine entscheidende Rolle spielt.

"Psychologie ist ein wichtiger Teil des Dartsports, denn es gibt keinen großen Unterschied zwischen den Spitzenspielern, was ihre Fähigkeiten und das tatsächliche Werfen des Darts und das Treffen des Ziels angeht", fügt Prof. Duffy hinzu.

"Es gibt kaum einen Unterschied zwischen den 16 besten Spielern der Welt, aber derjenige, der die meisten Turniere gewinnt, ist derjenige, der sich mental vorbereitet hat und bereit für den Kampf ist, und das sind in der Regel nur ein paar Leute."