„Man muss diese Spirale durchbrechen“ – Vincent van der Voort sieht Michael Smith nach Form- und Verletzungstief in Gefahr

Michael Smith steckt mitten in der wohl härtesten Phase seiner Karriere. Der Weltmeister von 2023 hat sich nach Monaten voller Verletzungen und schwacher Leistungen zum ersten Mal seit über einem Jahrzehnt nicht für das World Matchplay qualifiziert – ein deutlicher Tiefpunkt für den 34-jährigen Engländer.

Folgerichtig verzichtete Smith auch auf eine Teilnahme am laufenden Players Championship Turnier in Hildesheim. Ein bewusster Schritt, um sich zu sammeln – körperlich wie mental.

Im Darts Draait Door-Podcast von Sportnieuws.nl analysierte Vincent van der Voort die Situation des einstigen Champions. Für ihn steht fest: Smith hat erkannt, dass ein Umdenken nötig ist. „Es sieht so aus, als würde er einen Neustart machen“, sagt van der Voort. „Er hat verstanden, dass es in diesem Tempo keinen Sinn mehr ergibt. Er hat angefangen, sich auszuruhen und zu trainieren – das ist der einzige Weg zurück zur Form.“

Derzeit rangiert Smith nur noch auf Platz 21 der PDC Order of Merit – ein tiefer Fall für einen Spieler, der einst zur Weltelite zählte. Seit seinem WM-Titel kämpft Bully Boy vergeblich darum, das alte Niveau wiederzufinden. Eine Serie früher Niederlagen, Rückschläge und körperlicher Probleme hat ihre Spuren hinterlassen.

Ein möglicher Grund für den Leistungsabfall? Laut van der Voort könnte auch ein Wechsel beim Material mitverantwortlich sein. „Er hat seine Darts geändert. Vielleicht liegt es daran, dass der Wurf nicht mehr so flüssig ist. Er sucht in seinem Material nach Lösungen – aber die Form von damals hat er nie wieder erreicht.“

Die Parallelen zum Karriereverlauf von Adrian Lewis sind für van der Voort nicht zu übersehen. „Die Angst, denselben Weg wie Lewis zu gehen, ist immer da. Der Dartsport wartet nicht. Du musst liefern – immer. Smith ist ein Riesentalent. Eigentlich müsste er es schaffen. Aber das habe ich auch über Adrian gesagt.“

Smith selbst scheint nun einen Cut gezogen zu haben. Laut van der Voort will der Engländer den Sommer über komplett aussetzen, sich erholen und erst Ende August auf die Bühne zurückkehren. „Bis zum Matchplay hat er alles gespielt – dann plötzlich alles abgebrochen. Es ist hart geworden.“

Die kommenden Wochen werden entscheidend: Gelingt es Smith, Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen, ist ein Comeback im Herbst denkbar. Doch klar ist auch: Ohne grundlegende Veränderungen wird es schwer, den Anschluss an die Weltspitze zurückzugewinnen.