Luke Littler ist in Sydney angekommen – und mit ihm die geballte Spannung der
World Series of Darts. Zum zweiten Mal in Folge geht der Shootingstar bei den Australian Darts Masters in Wollongong an den Start. Vor dem Turnier sprach der 18-Jährige mit
news.com.au über seinen beispiellosen Aufstieg, historische Erfolge – und eine Fahrprüfung, die ihm mehr Probleme bereitet als so mancher Gegner auf der Bühne.
Im Januar 2024 sorgte Littler für ein Dart-Märchen: Mit nur 16 Jahren stürmte er ins Finale der Weltmeisterschaft im legendären Alexandra Palace – und begeisterte die Welt. Zwar unterlag er dort Luke Humphries, doch es war der Auftakt zu einer Karriere, die seither nur eine Richtung kennt: steil nach oben. Im Mai gewann er die
Premier League Darts, holte den
Grand Slam of Darts und krönte sich später zum Weltmeister. Es folgten Siege bei der
UK Open und dem
World Matchplay – mit nur 18 Jahren wurde Littler zum fünften Spieler der Geschichte, der die prestigeträchtige „Triple Crown“ erringen konnte.
Darts-Geschichte im Eiltempo – dennoch bleibt Littler bodenstädnig
„Die Tatsache, dass ich das alles in 18 Monaten geschafft habe, ist einfach verrückt“, sagt Littler. „Ich gehöre jetzt zu den wenigen Spielern, die das jemals geschafft haben. Das bedeutet mir – und meiner Familie – alles.“ Trotz des Trubels rund um seinen kometenhaften Aufstieg ist der junge Engländer bemerkenswert geerdet geblieben. Während ihm 1,9 Millionen Menschen auf Instagram folgen und sein Name als Favorit für die BBC Sports Personality of the Year gehandelt wird, beschäftigt ihn zu Hause ein ganz anderes Thema: seine Führerscheinprüfung.
Wird Littler Taylors 16 WM-Titel einholen?
„Ich habe die theoretische Prüfung schon fünfmal versemmelt“, gibt er zu. „Es ist schwieriger, als man denkt. Aber ich bleibe dran. Ich will einfach nur mit meinen Kumpels losfahren. Als 18-Jähriger ist das ganz normal.“
Neben Titeln sammelt Littler inzwischen auch unvergessliche Erlebnisse. Den emotionalsten Moment erlebte der bekennende Manchester-United-Fan im Old Trafford, als er während der Halbzeitpause eines Spiels seinen Weltmeisterpokal vor Tausenden jubelnden Fans präsentieren durfte. „Es war einfach Wahnsinn“, erinnert er sich. „Die Spieler zu treffen, auf dem Platz zu stehen – das werde ich nie vergessen.“
Und sportlich? Da bleibt kaum Zeit zum Durchatmen. Nach dem WM-Triumph gönnte sich Littler nur eine kurze Pause. „Es war alles sehr intensiv, ich war nur kurz zu Hause und dann gleich wieder unterwegs. Zum Feiern war keine Zeit – aber das hole ich nach.“
Beim World Matchplay stellte er mit 64 geworfenen 180ern einen neuen Turnierrekord auf. Im Halbfinale gegen
Josh Rock krönte er seinen Auftritt mit einem Neun-Darter – pure Magie für die Fans. „Die Zuschauer kommen für genau solche Momente. Sie zahlen viel Geld, also ist es an uns Spielern, alles zu geben.“
Der Hunger bleibt – der 18-Jährige denkt nicht ans Bremsen
An ein Abklingen seiner Erfolgswelle ist nicht zu denken. Littler will mehr – viel mehr. „Man muss hungrig bleiben, um weiter Titel zu gewinnen“, betont er. „Natürlich will man jedes Turnier gewinnen. Aber das gelingt nicht immer. Wichtig ist, dass man konstant bleibt – und nicht aufhört, sich zu verbessern.“