Jeffrey de Zwaan stand nach einigen Aussagen von Koert Westerman in einem Podcast der Mund offen vor Staunen. In einem Interview sagte der Darts-Moderator, dass er nie wieder ein Interview mit "The Black Cobra" machen möchte.
Westerman hatte de Zwaan im Gespräch mit 433darts vorgeworfen, dass der Leidschendammer ihn nach einem verlorenen Match bei den
Dutch Darts Masters im Ziggo Dome im Juni 2022 "etwas sehr Hässliches" über Viaplay gesagt habe.
Dass de Zwaan etwas Hässliches über Viaplay gesagt hat, streitet der 26-jährige Dartspieler nicht ab. Er betont jedoch, dass Westerman an der fraglichen Bemerkung in keiner Weise beteiligt war. De Zwaan schwört auch, dass er die Krankheit, die in der Region Den Haag regelmäßig als Adjektiv verwendet wird, in seiner Bemerkung nicht benutzt hat. Gegenüber
Dartsnieuws.com schildert de Zwaan den Sachverhalt.
Dem fraglichen Vorfall ging jedoch etwas anderes voraus. De Zwaan war zu seinem Spiel gegen
James Wade im Ziggo Dome eingetroffen. Er hatte sein Interview-Shirt angezogen, weil er dachte, er müsse vor seinem Match ein Interview bei Viaplay geben, um sich auf sein Match gegen Wade vorzubereiten.
Das erwies sich als unnötig. ''Ich habe das ein bisschen persönlich genommen. Ich war in der Rangliste aufgrund einer Schulterverletzung zurückgefallen und plötzlich war ich nicht mehr wichtig'', begann der World Matchplay-Halbfinalist von 2018 seine Geschichte.
De Zwaan setzte dann seine Vorbereitung fort und spielte sein Match gegen Wade. Dieses ging mit 2-6 gegen The Black Cobra verloren. Der Niederländer ging dann von der Bühne und wurde von Turnierdirektor Graham Fairhurst gefragt, ob er zu Viaplay gehen wolle, um einen Kommentar abzugeben.
"Aber weil ich das, was vor dem Match passiert ist, persönlich genommen habe, habe ich gesagt: Wenn du kein Vor-Interview machen willst, dann musst du mich auch nicht für ein Nach-Interview erwarten. Also habe ich Graham (Turnierdirektor, Anm. d. Red.) zunächst eine Absage erteilt."
"Ich hatte eindeutig verloren und war ganz schön aufgewühlt. Ich wollte eigentlich nur eine Zigarette rauchen und habe das Interview dann doch gemacht. Bei der PDC gibt es die Regel, dass man eine 20-minütige Pause machen kann, bevor man ein Interview gibt, damit man Zeit hat, sich abzukühlen. Ich weiß das und wollte es ausnutzen, weil ich sonst vor der Kamera voller Emotionen gewesen wäre.''
De Zwaan ging dann durch den Backstage-Bereich hinaus, um eine Zigarette zu rauchen. Aber dann kam jemand von Viaplay auf ihn zu. ''Der wollte, dass ich ein Semi-Live-Interview gebe. Ich habe dann zu ihm gesagt: 'Ich muss überhaupt nichts machen. Es gibt eine Regel von der PDC, dass ich eine 20-minütige Pause machen kann, und wenn ich sie machen will, dann mache ich sie auch. Ich werde erst mal eine rauchen, Viaplay kann mir den Scheiß abnehmen. Genau so habe ich es gesagt.''
Während er diese Aussagen machte, war Westerman, der die Ehre hatte, bei den Dutch Darts Masters als Interviewer aufzutreten, nirgends zu sehen.
Er formulierte es so, als ob ich etwas sehr Schlimmes zu Koert selbst gesagt hätte, obwohl es überhaupt nicht zu Koert war und ich es auch nicht zu Koert gesagt habe. Ich finde es seltsam, dass Dinge, die hinter den Kulissen passiert sind, auf diese Weise durch einen Podcast herauskommen'', sagte de Zwaan über Westermans Bemerkungen.
''Ich habe nichts zu Koert gesagt. Ich habe ihn in diesem Moment nicht einmal gesehen. Das alles steht im krassen Widerspruch zu dem, was Koert in dem Podcast gesagt hat. Es war sicherlich nicht aus meiner Sicht, denn ich mochte Koert sehr. Nach diesem Podcast nicht mehr. Ich habe auch nie mit ihm darüber gesprochen. Das ist jetzt fast ein Jahr her und jetzt kommt das plötzlich in einem Podcast raus, was ich dann schon komisch finde. Koert sagt es in dem Podcast so, dass er aus einer Mücke einen Elefanten macht.''
De Zwaan wies daraufhin auf eine andere Aussage von Westerman hin, die seiner Meinung nach falsch sei. Westerman gab in dem Podcast an, dass er nach einem versöhnlichen Gespräch via Kameramann noch ein Interview mit dem Darter geführt habe, in dem er sogar eine Frage gestellt hätte.
''Das ist nicht wahr'', sagte de Zwaan dazu. ''Ich habe danach nur ein professionelles Interview über mein Spiel gegeben. Danach habe ich nichts mehr gemacht, auch nicht mit Koert gesprochen. Ich bin einfach zurück in mein Zimmer gegangen.''
Trotz allem wartet de Zwaan nicht auf eine Entschuldigung von Westerman. ''Nein, ich brauche keine Entschuldigung von Koert. Es ist seine Meinung. Er kann sagen, was er will, ich kann sagen, was ich will. Das ist in den Niederlanden natürlich sehr heilig, die Redefreiheit. Aber die Art und Weise, wie er sich ausgedrückt hat, finde ich nicht in Ordnung.''
''Jeder hat manchmal einen schlechten Moment nach einer Niederlage. Einen Moment, in dem man sich eine Weile schlecht fühlt, aber das ist logisch, dafür ist man ja Sportler. Ich hatte auch mal einen schlechten Tag und habe gesagt: 'Viaplay kann sich den Typhus holen'. Wenn ich dann als Profi dafür sehr stark belastet werde, finde ich das sehr schade. Ich bin immer ich selbst gewesen, zu jedem. Immer adrett, immer freundlich. Ich würde nie schlecht über jemanden reden. Selbst wenn Koert das über mich sagen würde, würde ich nie schlecht über Koert reden. So bin ich selbst", sagte de Zwaan.