"Littlers Interaktionen mit dem Publikum könnten langfristig problematisch werden" – Colin Lloyd warnt den Youngster

Luke Littler hat den Dartsport mit seinem Durchbruch bei der PDC Darts WM 2024 erfrischt und sich schnell als eine der aufregendsten Figuren etabliert. Doch der 18-Jährige, der mittlerweile zum „Mann, den es zu schlagen gilt“ geworden ist, sieht sich zunehmend mit Pfiffen und Anfeindungen von Seiten des Publikums konfrontiert. Littler reagiert in typischer Manier – indem er sich mit den Fans anlegt und sie nach Treffern verhöhnt. Diese Haltung gefällt nicht jedem.

Colin Lloyd, ehemaliger World Matchplay-Sieger und PDC Weltranglistenerster, äußerte sich in seiner Analyse für TalkSport besorgt über Littlers Herangehensweise. Besonders im Gedächtnis blieb ihm eine Szene beim letzten Premier-League-Abend in Leeds. „Er traf das Doppel – und als er zurückkam, nachdem sie ihn ausgebuht hatten, machte er einfach diese Geste…“, beschreibt Lloyd, dabei eine weinende Geste nachahmend. „Es beeindruckte mich, wie er mit dieser Situation umging, aber ich frage mich, ob er langfristig so weitermachen sollte.“

Lloyd, der selbst als Spieler mit vielen Herausforderungen und Stimmungen auf der Bühne konfrontiert war, erklärt, dass Littler sich mit seiner spielerischen Reaktion auf die Buhrufe eine gewisse Aufmerksamkeit erarbeitet hat. „Er entwickelt sich zu einem Charakter“, sagt Lloyd. „Er geht seinen eigenen Weg und es scheint ihm einfach egal zu sein, was die Leute denken.“

Doch der erfahrene Experte warnt vor den möglichen langfristigen Folgen dieser Interaktionen. „Es ist ihm egal, dass sie ihn ausbuhen. Er zuckt mit den Schultern und interagiert mit der Menge, was die Fans sicherlich zu schätzen wissen. Aber wenn er das weiterhin so macht, könnte sich die Situation verschärfen“, so Lloyd weiter. „Es gibt einen Punkt, an dem das Publikum auf die ständigen Provokationen reagiert, und dann ist es schwer, sich zu beschweren, wenn es zurückschlägt.“

Trotz seiner Bedenken erkennt Lloyd an, dass Littler aktuell auf einer Erfolgswelle reitet. „Im Moment geht er mit dieser Welle und es sieht so aus, als würde sie noch eine Weile weitergehen“, sagt Lloyd abschließend. Doch für den talentierten Youngster bleibt die Frage, wie lange dieser Umgang mit der Menge ohne Konsequenzen bleibt und ob Littler seinen eigenen Kurs beibehalten kann, ohne sich irgendwann die negative Reaktion des Publikums zuzuziehen.