Die Professional Darts Corporation setzt ihren Internationalisierungskurs konsequent fort und geht den nächsten großen Schritt. Zwischen 2026 und 2028 investiert die PDC über drei Millionen Pfund in die sogenannten Global Affiliate Tours. Mit diesem finanziellen Kraftakt will der Dachverband das Fundament des professionellen Darts außerhalb Europas weiter festigen und den Übergang zur höchsten sportlichen Ebene beschleunigen.
Die Investition ist Teil eines neuen dreijährigen Finanzierungszyklus. In diesem Zeitraum erhöht die PDC nicht nur das Preisgeld, sondern schafft auch deutlich mehr Spielmöglichkeiten für Dartspieler aus allen Teilen der Welt. Nach Einschätzung der Organisation stellt dieser Schritt die logische Konsequenz aus dem internationalen Wachstum dar, das der Dartsport insbesondere seit der Corona-Periode erlebt hat.
Internationale WM-Auftritte als Bestätigung des Kurses
Die Ankündigung erfolgt zu einem Zeitpunkt, an dem sich die weltweite Verbreiterung des Sports auch auf der größten Bühne bemerkbar macht. In den ersten Runden der laufenden
Darts WM im
Alexandra Palace überzeugten mehrere internationale Qualifikanten. Spieler aus Afrika, Asien und Südamerika bewiesen eindrucksvoll, dass das spielerische Niveau außerhalb der traditionellen Dartsnationen spürbar ansteigt.
Nitin Kumar gewann vor einigen Tagen als erster Inder jemals ein Spiel bei der PDC Darts WM
Diese Entwicklung will die PDC nun strukturell absichern. Neben höheren Preisgeldern erhalten führende Spieler aus den verschiedenen Regionen zusätzlichen Zugang zu zentralen PDC-Events. Über ihre regionalen Touren können sie sich künftig unter anderem für die PDC Qualifying School, die Vorrunden des World Masters sowie für Turniere wie den World Cup of Darts, den Grand Slam of Darts und die Darts WM qualifizieren.
Minimale Preisgeld-Garantien als Stabilitätsfaktor
Ein zentraler Bestandteil der Investition ist die Einführung von minimalen Preisgeld-Garantien auf allen Affiliate Tours. Damit möchte die PDC sowohl Spielern als auch Veranstaltern mehr Planungssicherheit geben und die weitere Professionalisierung der regionalen Circuits ermöglichen.
Die Organisation spricht von einer konsequenten Fortsetzung des seit 2021 sichtbaren Wachstums. Zwar unterscheidet sich die konkrete Ausgestaltung je nach Region, doch überall setzt die PDC auf einen Ausbau der Turnierstrukturen und eine Erhöhung des ausgeschütteten Preisgeldes.
Asien, Nordamerika und Europa im Fokus
Die Asian Tour startet im Januar 2026 in Dubai und umfasst 28 Turniere mit jeweils 15.000 Dollar Preisgeld. Zusätzlich steht die PDC Asian Championship auf dem Kalender, die mit insgesamt 110.000 Dollar dotiert ist.
In Nordamerika organisiert die Championship Darts Corporation einen Circuit mit 16 Turnieren und einem Gesamtpreisgeld von 250.000 Dollar. Hinzu kommen die Ausschüttungen beim Continental Cup, der Cross-Border Darts Challenge sowie der nordamerikanischen PDC-Meisterschaft, die zeitgleich mit den
US Darts Masters ausgetragen wird.
Auch Europa profitiert von den Investitionen. Die Nordic & Baltic Tour wächst weiter und umfasst zwölf ProTour-Events mit jeweils 7.500 Euro Preisgeld. Den Abschluss bildet eine Championship über 20.000 Euro, die bereits 2025 eingeführt wurde.
Ozeanien und China bauen ihre Strukturen aus
In Ozeanien steigt das Preisgeld auf dem DartPlayers-New-Zealand-Circuit. Dort werden zwölf Turniere mit jeweils 5.000 Neuseeland-Dollar ausgetragen. Die Australian Darts Association erweitert ihren Circuit nach einer erfolgreichen ersten Saison auf 24 Events, verteilt über sechs Spielwochenenden. Jedes Turnier ist mit 5.600 Australischen Dollar dotiert. Zudem kehrt die ANZ Premier League im Jahr 2026 zurück.
In China wird das bestehende Programm zu einer vollwertigen Tour mit 20 Turnieren ausgebaut. Pro Event werden 4.400 Dollar ausgeschüttet, zusätzlich findet eine China Championship mit einer Dotierung von 12.000 Dollar statt.
Zusätzlicher Impuls für Afrika und Lateinamerika
Für Afrika schließt die PDC eine neue Vereinbarung mit der African Darts Group. Die African Continental Tour besteht künftig aus sechs Turnieren in Nord- und Südafrika, die jeweils mit 50.000 südafrikanischen Rand dotiert sind. Ab der Saison 2026/27 vergibt der afrikanische Circuit zudem zwei Startplätze für die Darts-Weltmeisterschaft.
Auch der Circuit in Lateinamerika und der Karibik erhält weitere Unterstützung. Die Championship Darts Latin America & Caribbean organisiert sechs Turniere mit jeweils 2.000 Dollar Preisgeld. Ergänzt wird das Programm durch ein Qualifikationsturnier für den World Cup of Darts.
„Wichtigste Ankündigung überhaupt“
PDC-Direktor Matt Porter bezeichnet die Investition als echten Meilenstein. „Dies ist eine enorme Unterstützung für all unsere Global Affiliate Tours und möglicherweise die wichtigste Ankündigung überhaupt für das weltweite Wachstum des Darts“, erklärt Porter.
Laut dem PDC-Chef ist das Programm das Ergebnis intensiver Zusammenarbeit mit lokalen Partnern. „Wir haben hart daran gearbeitet, gemeinsam mit ihnen starke Jahreskalender aufzubauen und Spielern mehr Chancen sowie klare Wege zu bieten. Die Ergebnisse beginnen sich bei unseren großen Turnieren zu zeigen – ebenso in der wachsenden Zahl an Tour-Card-Inhabern aus neuen Dartsnationen.“
Porter betont zudem die Bedeutung der kommenden Jahre. „Diese Ankündigung gibt unseren Partnern Sicherheit für den kommenden Zeitraum, vor allem aber auch eine Plattform, um den Sport in ihren Regionen nachhaltig weiterzuentwickeln.“
Inspiration aus unerwarteten Ecken
Als Beispiele nennt Porter jüngste Erfolge auf der WM-Bühne. „Der Erfolg von David Munyua aus Kenia und Nitin Kumar aus Indien, die als erste Spieler ihres Landes Matches bei der Weltmeisterschaft gewinnen konnten, sowie die Teilnahme von Jesús Salate als erstem Argentinier bei diesem Turnier, wird viele andere inspirieren.“
Nach Ansicht des PDC-Direktors existiert für Spieler aus allen Teilen der Welt nun ein klar definierter Weg an die Spitze. „Es gibt eine feste Route, um Erfahrung auf großen Bühnen zu sammeln und sich Schritt für Schritt weiterzuentwickeln.“
Die Investition in die Global Affiliate Tours folgt unmittelbar auf frühere Erhöhungen des Preisgeldes auf der PDC Tour. „Wir treten in eine besonders spannende neue Phase für unseren Sport ein“, so Porter abschließend.