Van den Herik erlebt nervenaufreibendes WM-Debüt im Ally Pally: „Mein Herz raste ordentlich.“

PDC
Samstag, 13 Dezember 2025 um 12:00
Jamai van den Herik (2)
Für Jamai van den Herik hätte sein erster Auftritt bei der Darts WM ein kleines Fest werden sollen. Doch statt Jubel und Triumph erlebte der 22-Jährige aus Alblasserdam einen Abend voller Nervosität, verpasster Chancen und einer verdammt lehrreichen Niederlage. Direkt nach dem siegreichen Eröffnungsmatch von Luke Littler betrat van den Herik die Bühne des legendären Alexandra Palace – und verlor sein Debüt mit 1:3 gegen den erfahrenen Letten Madars Razma.
Trotz des frühen Ausscheidens machte der Niederländer klare Fortschritte – zumindest in Sachen Bekanntheit. Als er nach dem Spiel sein Handy entsperrte, bemerkte er sofort die Folgen des Auftritts: „So, ich habe plötzlich lauter neue Instagram-Follower“, sagte van den Herik mit einem Schmunzeln. Von 600 auf 650 Follower in nur einer Nacht – für ihn ein Beweis, wie schnell die Bühne der PDC-WM Wirkung zeigt. Die Euphorie seiner neu gewonnenen Follower dämpfte er gleich wieder: „Ich mache eigentlich nicht so viel mit Social Media.“

Unterstützung und Emotionen im Alexandra Palace

In der Halle war die Unterstützung für van den Herik unüberhörbar. Eine ganze Reisegruppe aus Familie und Freunden sorgte für eine heimische Atmosphäre in London. „Mein Bruder, zwei Schwestern, mein Manager, zwei Freunde und noch ein Freund mit seiner Freundin waren da“, erzählte er stolz. „Es war sehr besonders, diesen Moment mit ihnen zu teilen.“ Nur seine Mutter musste krankheitsbedingt passen: „Ihr wurden Nerven im Rücken wieder eingerückt, davon musste sie sich erholen. Sonst wäre sie auch dabei gewesen.“
Bereits vor dem Walk-on war im TV zu sehen, wie angespannt der junge Niederländer war. Mit einer Handgeste zeigte er Richtung Kamera sein rasendes Herz – ein ehrlicher Moment, der ihn sofort nahbar machte. „Mein Herz raste ordentlich“, gab er später zu. Das spiegelte sich auch im Spiel wider: Ein Average von 81,33, einige verpasste Doppel – und Razma nutzte die Fehler konsequent. Zwar kämpfte sich van den Herik noch einmal zurück und glich zwischenzeitlich aus, doch am Ende setzte sich Razma mit 3:1 durch.
„Ich habe ein paar Doppelfelder liegen lassen, aber es war eine großartige Erfahrung“, sagte van den Herik nach dem Match – sachlich, selbstkritisch und mit Blick nach vorn.

Zwischen Lagerhalle und Weltbühne

Nach seinem kurzen, aber intensiven WM-Abenteuer wartet nun wieder der Alltag. Van den Herik arbeitet in einem Bekleidungslager und bleibt trotz der großen Bühne geerdet. Große Ankündigungen liegen ihm fern. „Ob Kollegen mir schon geschrieben haben, weiß ich nicht“, erzählte er lachend. „Das Einzige, was ich gesehen habe, waren die neuen Instagram-Follower – und Teamkollegen aus meinem Videospiel, die meinten: ‚Nächste Woche Wechsel.‘ Ich hoffe, das war ein Scherz.“
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