Vorschau Halbfinale World Darts Championship 2024: Wer erreicht das Finale im Alexandra Palace am Dienstagabend?

PDC
Dienstag, 02 Januar 2024 um 9:30
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Wer die PDC Darts Weltmeisterschaft gewinnen wird, wird erst am Mittwochabend feststehen, aber dass es auf jeden Fall ein Engländer sein wird, ist bereits sicher. Am Dienstagabend werden vier Engländer um zwei freie Plätze für das große Finale kämpfen.
Die verrückte Weltmeisterschaft im Alexandra Palace bekam am Montagabend ein neues Kapitel, nachdem Topfavorit Michael van Gerwen überraschend im Viertelfinale ausgeschieden war. Zuvor mussten bereits seine Rivalen Peter Wright (zweite Runde), James Wade (zweite Runde), Nathan Aspinall (zweite Runde), Gerwyn Price (dritte Runde) und Titelverteidiger Michael Smith (Achtelfinale) vorzeitig ihre Koffer in London packen.
Mit dem 16-jährigen Phänomen Luke Littler und dem Showman Scott Williams stehen zwei Spieler außerhalb der Top 32 des PDC Order of Merit im Halbfinale. Außerdem ist der ehemalige Weltmeister Rob Cross noch im Turnier, während Luke Humphries der einzige verbliebene Topfavorit ist, der bei der World Darts Championship noch nicht überraschend erwischt wurde.
Von einem neuen Weltmeister wären wir ohnehin nicht weit entfernt gewesen. In seinem Viertelfinale gegen Chris Dobey gelang es Cross, einen 0-4-Rückstand aufzuholen. Voltage wurde zeitweise von Hollywood weggespielt, aber mit Unterstützung des Publikums schaffte es Cross dennoch, das Spiel mit 5-4 für sich zu entscheiden.
Cross wurde 2018 Weltmeister bei der PDC, schaffte es danach aber nicht, das Viertelfinale im Alexandra Palace zu erreichen. Die Tatsache, dass er bereits unter den letzten Vier steht, wird dem Mann aus Hastings, der auch Thibault Tricole (3-0), Jeffrey de Graaf (4-2) und Jonny Clayton (4-0) besiegen konnte, einen enormen Schub geben.
Im Halbfinale wird Cross auf einen der großen Namen des Turniers treffen. Sein Gegner Luke Littler ist erst 16 Jahre alt, aber The Nuke hat kein Lampenfieber. Bisher hat er seinen Gegnern mit seinem phänomenalen Spiel alle Ecken des Alexandra Palace gezeigt.
Schon sein Auftritt in der ersten Runde war ein Genuss. Christian Kist konnte gegen Littler nichts ausrichten und verlor 0-3 in Sätzen. In diesem Match erzielte das englische Wunderkind einen Average von 106,12. Mit dieser Leistung war Littler der jüngste Spieler, der jemals ein Match bei der Darts WM gewonnen hat. Außerdem erzielte er in seinem ersten Spiel den höchsten Average, den je ein Debütant bei einer Weltmeisterschaft erzielt hat. Kist sagte nach seiner Niederlage voraus, dass Littler trotz seines jungen Alters Weltmeister werden könnte. Auf jeden Fall ist Littler jetzt der jüngste Halbfinalist bei der Darts WM, und wer weiß, was noch alles auf ihn zukommt.
Nach seinem Sieg über Kist fertigte The Nuke auch Andrew Gilding (3-1), Matt Campbell (4-1), Raymond van Barneveld (4-1) und Brendan Dolan (5-1) ab. Gegen van Barneveld erzielte Littler übrigens auch einen Average von 105,01. Das Turnier wird für Littler auf jeden Fall ein Erfolg sein, aber ein Finalplatz oder gar ein Weltmeistertitel würde das Märchen natürlich noch schöner machen.
Am anderen Ende des Turnierbaums gibt es zwei weitere Spieler, die jeweils ihre eigene Geschichte zu erzählen haben. Der ehemalige Juniorenweltmeister Humphries humpelte jahrelang in Richtung Weltspitze, aber der große Durchbruch blieb aus. Im Jahr 2022 war Humphries mit vier Titeln auf der European Tour bereits auf dem Vormarsch. Im Herbst 2023 gelang ihm schließlich auch bei den großen Turnieren der Durchbruch. Humphries holte sich den Gesamtsieg beim World Grand Prix und sorgte damit dafür, dass das sprichwörtliche Tor geöffnet wurde. James Wade gelang es zwar noch, Humphries bei der European Darts Championship zu übertrumpfen, aber das sollte seine einzige Niederlage im Fernsehen in diesem Herbst bleiben. Im November gewann Humphries nacheinander den Grand Slam of Darts und die Players Championship Finals. Nun winkt auch der Weltmeistertitel und mit einem Finalplatz zumindest schon die Nummer eins der Weltrangliste.
Als Top-Favorit bei den Buchmachern reiste Humphries zur WM, aber die ersten Runden erwiesen sich für den Mann aus Newbury als ein großer Kampf. Unmittelbar nach seinem 3-0-Sieg über Lee Evans in der zweiten Runde verlor Humphries seinen Status als Top-Favorit an Michael van Gerwen. Der Engländer lag dann gegen Ricardo Pietreczko mit 1-3 zurück, konnte den Deutschen aber noch mit 4-3 in Sätzen besiegen. Auch gegen Joe Cullen überstand Humphries einen Rückstand. The Rockstar verspielte eine 0-2-Führung und vergab im entscheidenden siebten Satz sogar zwei Matchdarts, um die Titelambitionen seines Landsmanns zu beenden. Humphries zeigte sich weiterhin in Topform und nach einem Sudden-Death-Leg sicherte sich Cool Hand Luke den Einzug ins Viertelfinale. Inzwischen scheint Humphries seine Schüchternheit abgelegt zu haben. In der Runde der letzten Acht ließ er Dave Chisnall dank eines Average von 103,50 mit 5-1 keine Chance. In dieser Form wird es eine Spitzenleistung brauchen, um Humphries noch zu stoppen.
Diese Top-Leistung wird im Halbfinale von Scott Williams kommen müssen. Der extravagante Engländer hat das Geschehen in London kräftig aufgemischt. Zum einen mit seinem Charisma auf der Bühne, zum anderen mit bemerkenswerten Aussagen (Hinweis auf die beiden Weltkriege zwischen England und Deutschland nach seinem Sieg über den Deutschen Martin Schindler).
Williams hatte es auf dem Weg in die Runde der letzten Vier nicht leicht, denn er traf bereits auf vier Spieler aus den Top 32 der Setzliste. Nach seinem Sieg über Haruki Muramatsu (3-1) in der ersten Runde war der an Nummer sieben gesetzte Danny Noppert sein erster großer Prüfstein. Dieses Match wurde mit 4-0 gewonnen, bevor sich Shaggy nach einem Krimi mit Martin Schindler (4-3) auseinandersetzte. Anschließend wurde der Top 10-Spieler Damon Heta mit 4-1 geschlagen, um in die Runde der letzten Acht einzuziehen.
In dieser Runde erzielte Williams den vielleicht schönsten und größten Sieg seiner Karriere. Er schlug Topfavorit Michael van Gerwen mit 5-3 in Sätzen. Damit ist auch er nur noch zwei Siege vom Weltmeistertitel entfernt. Auf jeden Fall hat Shaggy bei der World Darts Championship schon eine Menge Geld verdient. 100.000 Pfund kann er bereits auf der Habenseite verbuchen, mehr als Williams im gesamten Jahr 2023 mit seiner Darts-Leistung verdienen konnte. Das wirklich große Geld wird aber erst in den nächsten beiden Runden verteilt.

Spielplan Darts Weltmeisterschaft 2024

Dienstag, 2. Januar (ab 20:30)
Halbfinale
Rob Cross v Luke Littler
Scott Williams v Luke Humphries

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