Der Auftaktabend des
US Darts Masters bot alles, was sich Fans vom World-Series-Event in New York erhoffen konnten: Top-Leistungen, große Namen, überraschende Wendungen – und eine begeisterte heimische Kulisse.
Luke Humphries,
Luke Littler und
Gerwyn Price wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und zogen souverän ins Viertelfinale ein. Doch nicht alle namhaften Spieler hatten einen erfolgreichen Start. Vor allem die nordamerikanischen Starter sorgten mit mehreren Siegen über etablierte PDC-Profis für Aufsehen – und warfen dabei gleich zwei gesetzte Spieler aus dem Turnier.
Einen überzeugenden Eindruck hinterließ gleich zu Beginn des Abends der Australier
Damon Heta. Der World-Series-Routinier nutzte seine Chance bei seinem Debüt in den USA eindrucksvoll: Gegen den kanadischen Tour-Card-Inhaber Jim Long setzte sich The Heat mit 6-1 durch. Nach einem frühen Break durch einen 16-Darter auf der Doppel-20 dominierte Heta die Partie und legte mit einem brillanten 11-Darter zum 5-1 nach. Die Entscheidung ließ nicht lange auf sich warten – Heta tanzte anschließend ausgelassen auf der Bühne und unterstrich seine Ambitionen.
Amerikanischer Doppelerfolg: Titelverteidiger und Topgesetzter ausgeschaltet
Hetas nächster Gegner hätte
Stephen Bunting heißen sollen – doch der Topgesetzte des Turniers musste sich überraschend dem US-Amerikaner
Jason Brandon geschlagen geben. Brandon, vielen noch vom Lakeside-Auftritt im Dezember bekannt, zeigte gegen The Bullet keine Nerven und siegte verdient mit 6-4.
Dabei nutzte Brandon konsequent seine Chancen: Nachdem Bunting wichtige Darts zur Verteidigung seines Anwurfs vergab, schnappte sich Brandon mit einem Treffer auf die Doppel-10 die 2-1-Führung. Zwar konnte Bunting mit einem spektakulären 170er-Finish auf 4-3 verkürzen, doch Brandon blieb stabil – selbst als er zunächst das 126er-Finish auf dem Bullseye verpasste. Am Ende traf er die Doppel-16 zum Matchgewinn und stand anschließend fassungslos auf der Bühne: The Bullet war raus, und Brandon hatte das vielleicht größte Spiel seiner Karriere gewonnen.
91.85 |
Average (3 Darts) |
86.4 |
11 |
100+ Thrown |
9 |
8 |
140+ Thrown |
7 |
1 |
180 Thrown |
1 |
170 |
Highest Checkout |
97 |
1 |
Checkout 100+ |
0 |
40 |
Checkout percentage |
42.9 |
4 / 10 |
Checkout |
6 / 14 |
Die nächste große Überraschung des Abends ließ nicht lange auf sich warten:
Danny Lauby sorgte mit einem eindrucksvollen 6-0-Erfolg gegen
Rob Cross für den ersten „Whitewash“ des Turniers – und besiegelte das frühe Aus des Titelverteidigers.
Lauby, bekannt für seinen schnellen Wurfrhythmus, agierte von Beginn an gnadenlos effizient. Bereits im ersten Leg setzte er mit einem 118er-Checkout ein Ausrufezeichen und breakte Cross, der nach einer mehrwöchigen Auszeit wegen privater Steuerprobleme seine Rückkehr auf die Bühne feiern wollte. Doch die Realität sah anders aus: Lauby nutzte jede Schwäche des Engländers aus, breakte erneut zum 4-0 und krönte seine Leistung mit einem 11-Darter zum 6-0-Endstand. Cross wirkte ideenlos und ließ die gewohnte Kontrolle am Board vermissen – ein klarer Dämpfer auf seinem Comeback-Weg.
Price und Littler souverän
Während die eine Hälfte des Turnierfelds für Überraschungen sorgte, blieben einige der großen Namen ihrer Favoritenrolle treu – allen voran Gerwyn Price.
Der Iceman zeigte sich beim 6-2-Erfolg gegen den Nordamerikaner Adam Sevada in guter Verfassung. Nach einem krankheitsbedingten Ausfall am vorherigen Wochenende trat Price entschlossen auf und dominierte die Partie früh. Ein starker 11-Darter auf der Doppel-18 brachte ihm das 2-1, später folgte ein 13-Darter zum Break auf der Doppel-10. Auch ein möglicher 9-Darter lag kurz in der Luft: Sieben perfekte Darts brachten ihn nah an das perfekte Leg, doch letztlich erhöhte er mit einem 11-Darter auf 5-2.
Mit einem Average von über 102 Punkten und kaum Gegenwehr durch Sevada – der selbst nur knapp über der 70er-Marke blieb – machte Price den Sieg ungefährdet perfekt und unterstrich seine Titelambitionen in New York.
Trotz kürzlicher Krankheits-Pause schon wieder in Bestform: Gerwyn Price überzeugte auch zum Auftakt des US Darts Masters
Luke Littler setzte sich am Eröffnungsabend des US Darts Masters erwartungsgemäß durch, auch wenn sein Gegner Jules van Dongen unter erschwerten Bedingungen antrat. Der Dutch Dragon kämpft seit längerer Zeit mit Dartitis und gab im Vorfeld zu, den Sport womöglich bald aufzugeben. Um seinem Wurfproblem zu begegnen, versuchte van Dongen sogar, mit der anderen Hand zu trainieren – ein Zeichen für seine Entschlossenheit, nicht aufzugeben.
Trotz eines nur mäßigen Averages von 73 Punkten schlug sich der US-Niederländer respektabel. Nach einem frühen 1-3-Rückstand konnte er zumindest ein Leg für sich verbuchen, ehe Littler den Sack zumachte. Der Weltmeister beendete das Spiel mit einem sehenswerten High-Finish: ein spektakuläres Tops-Tops-Tops-Checkout zur Entscheidung – und siegte letztlich klar mit 6-1. Kein Glanzauftritt, aber eine souveräne erste Vorstellung von The Nuke.
Aspinall übersteht hartes Los
Ein Wiedersehen mit Luke Littler gibt es für
Nathan Aspinall, der ebenfalls ohne größere Probleme ins Viertelfinale einzog. Gegen den Kanadier Matt Campbell, der als einer der stärksten Nordamerikaner gilt, behielt The Asp mit 6-2 die Oberhand.
Aspinall begann furios mit einem 81er-Checkout zum 11-Darter und legte mit demselben Finish ein frühes Break nach. Zwar konterte Campbell zum 1-2, doch Aspinall blieb stabil und finishte zweimal aus dem 68er-Bereich, ehe er mit einem 88er-Checkout auf der Doppel-14 das Match beendete. Im Viertelfinale kommt es nun zum brisanten Duell zwischen ihm und Littler – zwei Mitfavoriten, die sich bestens kennen. Der Sieger trifft im Halbfinale auf Brandon oder Heta.
Humphries und van Gerwen wahren Titelchancen
Auch Luke Humphries und
Michael van Gerwen meisterten ihre Auftakthürden erfolgreich und komplettieren das Viertelfinalfeld.
Humphries bekam es mit Stowe Buntz zu tun, der in New York schon mehrfach für Furore gesorgt hatte. Es wurde ein hart umkämpftes Match. Nachdem Cool Hand Luke mit einem Break zum 2-1 in Führung ging, kämpfte sich Buntz zurück und lag zwischenzeitlich mit 4-3 vorne. Besonders sein 127er-Checkout zum 3-3 sorgte für Staunen im Publikum. Doch Humphries konterte eiskalt: Mit einem 56er-Checkout zum Ausgleich, einem Break nach verpasstem Bullseye von Buntz und einem Treffer auf die Doppel-18 machte er den 6-4-Erfolg perfekt.
Nicht sein stärkster Auftritt, aber ein typischer Auftakt-Sieg – solide, nervenstark und effizient in den entscheidenden Momenten.
Den Schlusspunkt unter einen hochklassigen Eröffnungsabend des US Darts Masters setzte Michael van Gerwen – und wie. Der dreifache Weltmeister, der nach seiner einmonatigen Auszeit und einem privaten Umbruch mit neuem Look und sichtbar schlanker Silhouette auf die Bühne zurückkehrte, dominierte Leonard Gates mit einem klaren 6-1-Sieg.
Mit neuem Look und alter Klasse: MvG präsentierte sich am Eröffnungsabend in beeindruckender Form
Die Partie war eine Neuauflage eines der emotionalsten Matches des Vorjahres – und auch diesmal machte Soulger Gates dem Publikum Hoffnung, als er gleich zu Beginn mit einem 76er-Checkout das erste Leg für sich entschied. Doch MVG antwortete prompt, hielt seinen Anwurf sicher und übernahm ab dem 2:1 endgültig das Kommando.
Mit einem brillanten 128er-Finish zum 3-1 stellte van Gerwen seine Extraklasse unter Beweis, ehe er mit kleineren Finishes – unter anderem 47 Punkte zum 4-1 – weiter davon zog. Auch das letzte Wort gehörte dem Niederländer: Mit einem 108er-Checkout – bestehend aus Triple-20, Single-8 und Doppel-20 – beendete er das Match stilvoll und unterstrich seinen Anspruch auf den Titel.
Sein Average lag bei knapp 100 Punkten – ein starker Wert zum Auftakt nach der Pause. Im Viertelfinale wartet nun kein Geringerer als Gerwyn Price – ein echtes Top-Duell, das die Fans bereits jetzt elektrisiert.
Damit steht das Viertelfinale beim US Darts Masters – mit einem hochkarätigen Mix aus Weltstars und heimischen Hoffnungsträgern. Die Bühne ist bereitet für einen Finaltag der Extraklasse.
99.63 |
Average (3 Darts) |
90.33 |
11 |
100+ Thrown |
8 |
3 |
140+ Thrown |
2 |
1 |
180 Thrown |
2 |
128 |
Highest Checkout |
76 |
2 |
Checkout 100+ |
0 |
60 |
Checkout percentage |
50 |
6 / 10 |
Checkout |
1 / 2 |