Am vergangenen Donnerstag holte sich
Luke Humphries in der vierzehnten Runde der Premier League Darts den wöchentlichen Titel in Leeds. Damit unterstrich Cool Hand Luke einmal mehr seinen Status als Nummer eins der Welt. Dieser Status wird von anderen manchmal noch angezweifelt.
Im Podcast Darts Draait Door von Sportnieuws.co.uk diskutieren
Vincent van der Voort und
Kim Huybrechts über die auffällige Situation des Engländers. Trotz seines Status und seiner Erfolge fühlt sich Humphries unterbewertet. Der ehemalige PDC Tour Card Holder van der Voort sieht das mit einem kritischen Auge. "Ich denke, das geht ziemlich schnell", antwortet er auf Humphries' Klage über Motivationsprobleme.
Der ehemalige Darter versteht nur zu gut, woher das Unbehagen Humphries' kommt. "Am schwersten ist für ihn, dass er seit zwei Jahren die Nummer eins der Welt ist, aber die ganze Zeit ging es nur um Littler. Humphries wird überall als Zweiter genannt", analysiert der Dutch Destroyer. Laut van der Voort ist das für einen Spieler, der sportlich ganz oben steht, sehr schwer zu verdauen.
Der Belgier Kim Huybrechts kann dem nur zustimmen. Ihm fällt auf, dass Humphries als Weltmeister bemerkenswert wenig Medienaufmerksamkeit erhält. Etwas, was äußerst ungewöhnlich ist, richtete sich doch bisher alle Aufmerksamkeit der Medien auf diesen Titelträger."Humphries ist der erste Weltmeister, der seltener in den Nachrichten ist als die Nummer zwei", sagt er. Eine scharfe Beobachtung, die von van der Voort bestätigt wird. "Das ist bedauerlich für ihn. Bei Humphries ging es das ganze Jahr nach seinem Weltmeistertitel um Littler. Und was ist das Match, das die Leute jetzt sehen wollen? Littler gegen van Gerwen. Nicht Humphries..."
Der belgische Darter sieht auch einen breiteren Trend. Wenn Spieler länger an der Spitze bleiben, ändert sich die Dynamik. "Wenn man so lange die Nummer eins ist und Turniere gewinnt, nimmt der Hunger ab. Der Hunger nach Erfolg ist stärker, als wenn man den Erfolg schon hat. Van Gerwen hat das auch oft gesagt. Er will immer noch gewinnen, aber dieser große Hunger ist nicht mehr da. Das ist es, was Humphries jetzt zum ersten Mal erlebt."
Doch es geht um mehr als um sportlichen Druck. Huybrechts stellt fest, dass Humphries für die breite Öffentlichkeit einfach weniger attraktiv ist. "Humphries ist ein fantastischer Darter, aber ansonsten... mwaaa. Ich denke nicht an 'Oh schön!'"
Laut van der Voort hat Humphries darauf keinen Einfluss, aber das macht seine Situation nicht einfacher. "Aber das ist ärgerlich. Auf dem Papier ist er der beste Dartspieler der Welt, aber niemand glaubt das wirklich, nur er selbst."