"Er entwickelt eine Aura" - Experten beschreiben den "Angstfaktor" von Nathan Aspinall

PDC
durch Nic Gayer
Donnerstag, 29 Mai 2025 um 10:00
nathan aspinall 2
Nathan Aspinall geht in die Finals Night der Premier League Darts in einer Rolle, die ihm längst vertraut ist: als der Mann, der Kritiker Lügen straft. Viele zweifelten an seiner Nominierung für die prestigeträchtige Turnierserie – doch The Asp hat geliefert. Vor dem großen Showdown führt er die Tabelle an und beeindruckt mit Konstanz, Widerstandskraft und einer wachsenden Aura, die selbst seine Gegner spüren.
Matthew Edgar und Abigail Davies, beide langjährige Beobachter der Szene, erkennen klare Anzeichen dafür, dass sich bei Aspinall etwas verändert hat. Trotz seiner viel diskutierten Verletzungsprobleme, die seine Karriere zeitweise ernsthaft gefährdeten, hat sich der Engländer nie hängen lassen – und genau das macht ihn für Edgar zu einem der härtesten Kämpfer der Tour.
„Es geht gar nicht so sehr um die körperliche, sondern um die mentale Komponente“, sagt Edgar bei Love The Darts. „Verletzungen machen dich mental angreifbar, du verlierst das Vertrauen in dich selbst. Aber Nathan hat diesen Rückzug in die Komfortzone nicht mitgemacht. Er hätte sich auf frühere Erfolge berufen können, hat es aber nicht getan – und genau das zeigt seinen Charakter.“
Für Edgar ist klar: Aspinall gewinnt seine Stärke aus der Fähigkeit, sich nicht auf der Vergangenheit auszuruhen. Stattdessen zwingt er sich dazu, alte Muster zu durchbrechen – und findet dabei zu einem Selbstbewusstsein zurück, das nun auch andere spüren. „Ich glaube, er entwickelt gerade eine Aura, wie sie nur wenige Spieler haben. Ein echter Angstfaktor entsteht.“
Auch Abigail Davies würdigt den mentalen Wandel, den Aspinall durchlaufen hat. Nach zwei bitteren fünften Plätzen in den Vorjahren hat er nicht nur die Enttäuschung abgeschüttelt, sondern sein Schicksal 2024 selbst in die Hand genommen. „Er war oft der Jäger, jetzt will er der Gejagte nicht mehr sein – aber die Narben der letzten Jahre spürt er noch. Und doch hat er es diesmal anders gemacht“, sagt Davies.
Entscheidend sei, so Davies, dass Aspinall den emotionalen Ballast abgelegt hat, der ihn zuvor oft gehemmt habe: „Er hat gesagt: ‚Ich darf es nicht wieder in Flaschen abfüllen, wie in den letzten Jahren.‘ Und genau das hat er diesmal geschafft.“
Seine Rivalität mit Michael van Gerwen, den Aspinall nach wie vor als „den größten Spieler aller Zeiten“ bezeichnet, scheint ihn zusätzlich zu motivieren. Jetzt, wo es in die alles entscheidende Phase der Premier League geht, zählt vor allem eines: Nathan Aspinall hat die Vergangenheit abgehakt – und spielt, als würde ihn nichts mehr bremsen.
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