"Auf der Bühne wird es eine Menge Trubel geben" - Josh Rock scheut die Konfrontation mit Gerwyn Price nach dem Sieg über van Gerwen nicht

Nach seinem bisher größten Sieg, einem nervenaufreibenden 13-11-Sieg über Michael van Gerwen im World Matchplay-Tiebreak, blickte Josh Rock bei Dartsnews.de auf sein Viertelfinale gegen Gerwyn Price. Und eines ist sicher: Es wird ein Feuerwerk geben.

"Auf der Bühne wird es eine Menge Trubel geben", grinste Rock in der Pressekonferenz nach seinem Sieg in den Winter Gardens. "Ich und Gezzy stehen nicht auf so etwas, wir respektieren uns gegenseitig, aber wir geben beide ziemlich viel Gas, und das wird man auf der Bühne sehen."

Das Aufeinandertreffen von Rock und Price folgt nur wenige Tage nach dem folgenschweren Zusammenstoß zwischen Price und Rocks nordirischem WM-Teamkollegen Daryl Gurney. Dieses Duell endete schließlich mit einer Auseinandersetzung zwischen den beiden Spielern. Doch Rock will sich nicht einmischen. "Was zwischen Gezzy und Daryl passiert ist, geht nur die beiden etwas an", sagte er nüchtern. "Ich habe mit Daryl gespielt, ich weiß, wie er ist. Und ich habe auch gegen Gezzy gespielt, ich weiß auch, wie er ist. Es wird also ein sehr interessantes Spiel werden."

Rock steht in diesem Viertelfinale nach seinem bisher zweifellos größten Erfolg. Der ehemalige Sieger der Dutch Darts Championship lag mit 1-5 und 6-9 zurück, schaffte es dann aber, Van Gerwen nach einer Verlängerung zu überwinden.

"Es hat eine Weile gedauert, bis ich wirklich da stand", gab Rock zu. "Aber jeder weiß, was hinter den Kulissen vor sich ging. Wenn ich das letztes Jahr durchgemacht hätte, hätte ich ihn nie gewonnen. Keine Chance. Aber jetzt, mit mehr Erfahrung, weiß ich, wie man einen solchen Wettbewerb gewinnt, und deshalb habe ich es geschafft."

Nach einem glatten 10-5-Sieg über Ross Smith in der ersten Runde musste Rock dieses Mal einen Blitzstart seines Gegners über sich ergehen lassen. "Der erste Durchgang fühlte sich genauso an wie mein letztes Match, nur dass ich jetzt Ross Smith selbst war", lachte er. "Ich habe überhaupt keinen Rhythmus gefunden. Ich war schon froh, dass ich ein Leg geholt habe, und von da an habe ich einfach angefangen, mich zu steigern."

Nach einem 1-5-Rückstand ging es plötzlich aufwärts, was zum Comeback führte. Laut Rock war der Sieg über das Bullseye einer der Schlüsselmomente. "Alle sagen, das Bull sei nicht so wichtig, aber das ist er doch. Es ist mir egal, was andere sagen", betonte er. "Wenn man in einer solchen Situation entscheiden muss, wer anfangen darf, dann muss man sich wirklich konzentrieren. Und ich hatte ihn."

Bei einem Rückstand von 9-7 warf Rock ein sensationelles 152er-Finish, gerade als van Gerwen auf die Doppel 6 wartete. Wenig später rettete sich "MvG" mit einem 138er Checkout. "Ich fühlte mich eigentlich ziemlich entspannt," sagte Rock. "Ich dachte nur: Wenn du es triffst, triffst du es. Wenn nicht, dann eben nicht. Und dann kam diese 138, und ich dachte: Na ja, so ist das eben."

Van Gerwen war wie immer auch auf der Bühne explosiv, aber Rock ließ sich davon nicht ablenken. "Wenn mich jemand heftig beschimpft, behalte ich das für mich, ich lebe davon", erklärte er. "Michael packte immer wieder aus, jeder hörte ihn. Aber ich habe auf meinen Moment hingearbeitet, und als er kam, habe ich das Doppel geworfen."

Sein erfolgreiches Abschneiden beim World Cup of Darts in diesem Sommer, bei dem er mit Gurney überraschend den Titel holte, gab Rock einen mentalen Schub. "Du spielst für dein Land und das ist wirklich hart als Profi, aber es hilft dir definitiv", sagte er. "Der World Cup of Darts hat alles für mich verändert."

Rock ist nun zwei Siege von seinem ersten Major-Finale im Einzel entfernt. Und er hat das Gefühl, dass die Zeit reif ist. "Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich mein Major gewinnen, daran glaube ich", klang er entschlossen. "MVG hat seine Weltmeistertitel, seine Matchplays, seine Premier Leagues, das ist ein Teil von ihm. Aber wenn die Zeit für mich gekommen ist, werde ich mir meinen holen."

Bevor das passiert, ist es an der Zeit, sich ein wenig zu entspannen. "Ich bin besonders froh, dass ich morgen nicht spielen muss", lachte er. "Ein Tag völlige Ruhe, Netflix mit allem Drum und Dran. Das wird angenehm sein."