„Für mich ist das Betrug, Punkt“ – Joe Cullen bleibt bei schweren Vorwürfen gegen Mensur Suljovic

PDC
Freitag, 26 Dezember 2025 um 14:00
Joe Cullen
Joe Cullen hat sich geweigert, von seiner Behauptung abzurücken, dass Mensur Suljovic während ihres hitzigen Duells bei der Darts WM geschummelt habe. Das Match bei der PDC World Darts Championship hatte für reichlich Schlagzeilen gesorgt. Cullen hatte seinem Ärger nach dem Spiel öffentlich Luft gemacht und in den sozialen Medien von Betrug gesprochen.
Der Österreicher wurde von Cullen beschuldigt, gezielt das Spieltempo zu verlangsamen. Zudem habe Suljovic jedes gewonnene Leg übermäßig gefeiert. Dieses Verhalten brachte „The Rockstar“ nach eigener Aussage auf die Palme. Kurz nach dem Spiel griff Cullen zum Smartphone und machte seinem Frust öffentlich Luft.
Gegenüber der Lokalzeitung Telegraph and Argus aus seiner Heimatstadt Bradford bekräftigte Cullen diese Vorwürfe. Er habe gewusst, worauf er sich einlasse, sagte der Engländer. Trotzdem sei es für ihn „schlichter Betrug, Punkt“, auch mit ein paar Tagen Abstand. Eine andere Sichtweise vertrat hingegen Luke Littler, der sich klar auf die Seite von Suljovic stellte. Littler trifft am Samstag selbst auf den Wiener.
„Es war im Nachgang ein kleiner Aussetzer von mir“, räumte Cullen ein. Dennoch betonte er, dass er weiterhin nicht mit dem einverstanden sei, was Suljovic auf der Bühne mache. Er wisse, dass dieser oft so spiele, doch diesmal sei es schlimmer gewesen als sonst.
Besonders deutlich wurde Cullen beim Blick auf die Rolle des Schiedsrichters. „Er wurde sogar vom Referee verwarnt, was ich noch nie gesehen habe“, erklärte er. Deshalb könne er mit dem Finger auf Mensur zeigen und sagen, er habe sich wie ein A****loch verhalten. Am Ende gab Cullen aber auch zu, dass Suljovic schwach gewesen sei. Noch ärgerlicher sei, dass er selbst dieses Spiel an sich herangelassen habe.
Seine Definition von Betrug stellte Cullen dabei klar. „Wenn du etwas tust, um den anderen Spieler absichtlich zu beeinflussen, dann ist das für mich Betrug“, sagte er. An dieser Haltung habe sich nichts geändert. Gerade deshalb habe ihn das Verhalten so enttäuscht.
Eigentlich sei er mit Suljovic immer gut ausgekommen, betonte Cullen. Umso größer sei der Frust gewesen. Der Österreicher habe genau gewusst, was er tat, und genau das umgesetzt, was Cullen erwartet habe – nur eben etwas extremer. Am Ende sei das Match für ihn doppelt ärgerlich gewesen. Er ist überzeugt, dieses Spiel eigentlich locker gewinnen zu müssen.
Joe Cullen jubelt nach einem Leggewinn
Joe Cullen ärgert sich weiterhin über den Österreicher

Mensur nur die Spitze des Eisbergs beim Frust

Auf die Frage, ob am Ende vor allem Frustration aus ihm gesprochen habe, zeigte Cullen Verständnis für diese Deutung. Er glaube selbst, dass das eine Rolle gespielt habe. Aus seiner Sicht hätte er dieses Spiel ohnehin nicht verlieren dürfen.
„Vielleicht ein Stück weit“, sagte Cullen. Er spiele seit vielen Jahren auf diesem Niveau und kenne solche Situationen. Es gebe Matches, in denen sich Frust einfach aufstaut. Vergebene Darts verstärkten dieses Gefühl noch. Das Verhalten von Mensur sei am Ende wohl nur die Spitze des Eisbergs gewesen.
Nach einigen Tagen des Nachdenkens habe sich für ihn ein Punkt besonders herauskristallisiert. Das Frustrierendste sei, dass er dieses Spiel nie hätte verlieren dürfen. Es habe nicht einmal knapp werden müssen. Diese Erkenntnis wiege für ihn schwerer als alles andere.
Trotzdem verspürt Cullen keinen Drang, sofort etwas zu ändern. Nach einem für ihn insgesamt schwachen Jahr will er bewusst Abstand gewinnen. Er kündigte an, sich mehrere Wochen Luft zu nehmen und vorerst nicht zu trainieren.
„Ehrlich gesagt kann ich es kaum erwarten“, sagte Cullen. Bis Ende Januar, wenn die World Masters anstehen, habe er keine Turniere. Er denke darüber nach, im kommenden Monat in den Urlaub zu fahren. Sollte es nicht dazu kommen, wolle er einfach Zeit zu Hause verbringen.
Die Darts bleiben dabei bewusst liegen. Cullen will erst ein oder zwei Wochen vor dem nächsten Turnier wieder zu den Pfeilen greifen. So komme er auf gut vier Wochen Abstand vom Spiel. „Die Tür zu meinem Trainingsraum bleibt in den nächsten vier Wochen definitiv zu“, stellte er klar.
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