„Im Training läuft’s fantastisch, aber auf dieser Bühne kriege ich es nicht zusammen.“ – Kim Huybrechts scheitert erneut früh bei der Darts WM

PDC
Freitag, 12 Dezember 2025 um 10:00
Kim Huybrechts (1)
Zum dritten Mal in Folge endet die Darts WM für Kim Huybrechts nach nur einem Spiel. Der 38-jährige Belgier verlor am Donnerstagabend im Alexandra Palace mit 1:3 gegen den deutschen WM-Debütanten Arno Merk – ein Ergebnis, das viele überraschte und Huybrechts selbst tief traf.
Dabei war der erfahrene Antwerpener ohne großen Druck nach London gereist. Kein zu verteidigendes Preisgeld, dazu eine überzeugende Form in den letzten Monaten – die Voraussetzungen schienen gut. Doch als im „Ally Pally“ die ersten Pfeile flogen, zeigte sich erneut, wie unberechenbar diese Bühne sein kann.

Merk überrascht – Huybrechts verliert die Kontrolle

Huybrechts startete stark, verpasste zunächst knapp eine 180 und gewann das erste Leg. Doch danach kippte sein Spiel. Merk, zu Beginn sichtbar nervös, fand schnell seinen Rhythmus und entschied den ersten Satz über ein Entscheidungsleg. Ab diesem Moment lief der Belgier nur noch hinterher.
Arno Merk (1)
Gegen den deutschen WM Debütanten war für Kim Huybrechts in der ersten Runde Schluss.
Im zweiten Satz dominierte der deutsche Debütant mit einem Average von über 102 Punkten. Huybrechts dagegen kämpfte mit seinem Wurfgefühl und sah sich nach kurzer Zeit mit 0:2 in Rückstand. Frustriert verließ er nach dem Satzverlust die Bühne – das Drehbuch, das er sich gewünscht hatte, war längst zerrissen.
Der dritte Satz brachte noch einmal Hoffnung. Mit einem starken 113-Finish auf Doppel 18 meldete sich Huybrechts zurück und erzwang ein Entscheidungsleg, das er mit viel Kampfgeist gewann. Ein Signal für ein mögliches Comeback. Doch Merk blieb unbeeindruckt, spielte konzentriert weiter und nutzte jede Schwäche seines Gegners aus. Als Huybrechts bei 87 Punkten eine Breakchance liegenließ, checkte Merk über Doppel 8 zum Match – und beendete Huybrechts’ WM-Träume frühzeitig.

„Ich war verkrampft, es lief einfach nicht“

Die Enttäuschung stand Huybrechts nach der Partie ins Gesicht geschrieben. Vor den Kameras von VTM suchte er keine Ausreden: „Was passiert ist? Es war einfach nicht gut. Ich habe schlecht geworfen, und er war besser.“ Auf die Frage nach seiner Verfassung antwortete er offen: „Ich war verkrampft, weil es nicht gut war. Schon beim Einwerfen hatte ich kein gutes Gefühl. Ich hatte kein freies Gefühl im Arm.“
Er sprach auch über seine körperlichen und mentalen Probleme: „Ich hatte viel Stress und spürte meine Schulter. Ich hatte kaum Kontrolle über mein Spiel. Viele Darts flogen einfach vorbei – es war ein schlechtes Match von beiden.“
Besonders bitter: In den Monaten davor hatte Huybrechts ansteigende Form bewiesen, mit starken Leistungen auf der Pro Tour. „Ich war gut drauf, aber es muss auf der Bühne passieren“, erklärte er. „Seit vier oder fünf Jahren klappt es bei der WM nicht. Im Training läuft’s fantastisch, bei nationalen Turnieren auch – aber auf dieser Bühne kriege ich es nicht zusammen.“
Seine Zukunft ließ der Belgier offen. „Jetzt denke ich nicht an die nächsten Turniere. Ich muss das erst verarbeiten“, sagte er. „Die Feiertage verbringe ich zu Hause – viel früher als geplant. Das tut weh.“
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