Damon Heta hat in einem offenen Interview mit Sporting Life deutliche Kritik am aktuellen Format der
Premier League Darts geübt. Der Australier, der 2022 gemeinsam mit Simon Whitlock den World Cup of Darts gewann, gestand, dass er die laufende Saison komplett meidet – nicht aus Desinteresse am Sport, sondern wegen fehlender Abwechslung.
„Nein, ich schaue nicht zu. In diesem Jahr habe ich nicht eine einzige Nacht geschaut“, sagte Heta. Zwar sehe er die Ergebnisse regelmäßig in den sozialen Medien, doch das reiche ihm. „Letztes Jahr habe ich vielleicht ein paar Spiele gesehen, aber das war’s auch schon.“
Vor allem die ständigen Wiederholungen der gleichen Duelle seien für ihn ein großes Problem. „Es sind jedes Mal die gleichen Matchups. Ich sehe diese Jungs sowieso jede Woche auf der Tour. Am Donnerstagabend trainiere ich lieber, als mir dieselben Spiele immer wieder anzuschauen“, erklärte der 36-Jährige. Selbst das Top-Duell zwischen
Luke Littler und
Luke Humphries verliere seiner Meinung nach an Reiz, wenn es zu oft stattfindet: „Wie oft haben wir früher Taylor gegen van Gerwen gesehen? Viel seltener. Das machte es besonders.“
Abstieg und zweite Liga als mögliche Lösungen
Heta spricht sich für eine Rückkehr zum Abstiegssystem aus, das bis 2020 Teil der Premier League war. Seiner Ansicht nach erhöhte es die Spannung gerade in der ersten Saisonhälfte, weil jeder Spieler darum kämpfte, nicht frühzeitig auszuscheiden. „Gegen Ende sieht man manchmal Spieler, die keine Chance mehr auf die Play-offs haben – und es wirkt, als würden sie nicht mehr alles geben. Wofür spielen sie dann noch?“, fragt er kritisch.
Das aktuelle Antrittsgeld von 10.000 Pfund pro Abend sei für manche kein ausreichender Anreiz, wenn sportlich nichts mehr auf dem Spiel steht. Deshalb schlägt Heta eine radikale Neuerung vor: eine Art „Premier League B“. Diese könne zwar hinter verschlossenen Türen stattfinden, aber dem Sieger einen Platz in der kommenden Hauptsaison sichern.
„Stellen Sie sich vor, Sie spielen 17 Wochen lang, gewinnen die Liga und verdienen sich den Platz in der Premier League. Das würde viele Spieler motivieren – und der Konkurrenz neue Impulse geben.“