Michael van Gerwen geht heute Abend auf die Jagd nach seinem vierten Weltmeistertitel. Der 35-jährige Niederländer schlug im Halbfinale Chris Dobey mit 6-1 und trifft im Finale auf Luke Littler.
Van Gerwen konnte es sich nicht verkneifen, unmittelbar danach ein wenig herumzualbern. "Wir sind alle aus einem bestimmten Grund hier, nicht wahr? Und kein Gequatsche, Jungs. Wir werden es morgen (Freitag, Anm. d. Red.) einfach mit unserem kleinen Land machen. Übrigens, ich habe solche Schmerzen im Rücken... vom Tragen des Landes auf meinen Schultern", sagte ein lächelnder van Gerwen gegenüber De Telegraaf.
Mighty Mike war jedenfalls hocherfreut, als er zu Beginn des sechsten Satzes 158 herauswarf und lauthals "auf so einen Bakkes" rief. "Lippenleser haben nie so viel Mühe, das Richtige aus mir herauszuholen, aber ich habe auch keine Geheimnisse", sagte er. "Zeitweise war es schlampig, ich habe mich überhaupt nicht wohl gefühlt, aber zeitweise war ich auch sehr überlegen. Nur so gewinnt man Spiele. Heute habe ich gezeigt, dass ich aus jeder Stellung heraus einen komfortablen Sieg erringen kann. An einem Punkt konnte ich das Finale schon riechen...'' Van Gerwen sinniert über das gute Gefühl, das ihn auf dieser Bühne überkam: ,,Ich habe allen das Gegenteil bewiesen, viel in mich investiert und musste dafür Tränen vergießen. Das macht das Ganze umso schöner und ich freue mich darauf, das Finale noch besser zu machen. Aber wir haben ja noch gar nichts erreicht.''
"Solange ich in der Lage bin, meine eigenen Kämpfe zu gewinnen, sieht es wirklich gut aus. Wenn es mal etwas langsamer geht, weiß ich, wie ich schnell wieder reagieren kann, indem ich ein hohes Finish hinlege oder in den wichtigen Momenten gute Scores mache."
Favorit
Van Gerwen wird im Finale auf Littler treffen. Seit letzterer sein Debüt auf der internationalen Bühne gab, steht es 6:6 in den Begegnungen zwischen den beiden. "Aber natürlich bin ich der Favorit, basierend auf dem, was ich in der Vergangenheit und auch in den letzten Matches gezeigt habe", sagte van Gerwen. "Aber das ist alles nicht wichtig. Ich muss es in diesem Finale zeigen. Denn das könnte sehr lang werden. Ich bin noch weit von dieser Trophäe entfernt. Bei Littler weiß ich, wo ich stehe. Dass ich gegen einen Spieler mit unglaublichen Qualitäten antrete, aber er weiß auch, gegen wen er antritt. Das ist ein sehr schönes Spiel für die Leute. Ich weiß besser als jeder andere, dass dieser Junge Dinge zeigt, vor denen die Leute den Hut ziehen. Ich auch, ganz einfach. Aber er ist auch oft verletzlich und in diesen Momenten muss ich eingreifen. Ich weiß, dass ich das in mir habe, besonders im Moment. Das muss ich zeigen.''
"Und das nach meinem, wie viele meinen, schlechtesten Jahr meiner Karriere", lachte van Gerwen. "Ob diese Trophäe für mich noch schöner wäre als in den Zeiten, in denen ich alle aufgerollt habe? Vielleicht ja, sie würde auf jeden Fall viel bedeuten. Es wäre ein wichtiger Moment in meinem Leben. Aber man sollte nie das Ziel aus den Augen verlieren. Wir sind noch lange nicht am Ziel.''
Zufrieden
"Ich werde immer wieder gefragt, wann ich zufrieden wäre... Es kommt darauf an", fuhr 'Mighty Mike' fort. "Wenn ich in einem fantastischen Finale stehe, könnte das der Fall sein. Aber solange der Zug weiterfährt, finde ich das natürlich viel schöner.''
An incredible final... Who takes the 2024/25 Paddy Power World Darts Championship? 🏆 pic.twitter.com/j94juWz6dm
— PDC Darts (@OfficialPDC) January 3, 2025