Kai Gotthardt gelang es am zweiten Tag der Darts WM 2025, wo er sein Debüt im Ally Pally gab, sein Erstrundenmatch gegen Alan Soutar mit 3-1 zu gewinnen. Dieses verlief für The Tunnel nicht ohne Hindernisse.
Im vierten Leg des ersten Satzes brach Gotthardts Barrel. Der Deutsche musste mitten im Spiel die Bühne verlassen. Er ging in die Katakomben, um sich einen neuen Dart zu besorgen - und kehrte prompt mit einem 64er-Checkout zum 2-2-Break auf die Bühne zurück. Diese Szene wurde von Max Hopp mit den Worten "Marmor, Stein und Tungsten bricht, aber Kais Nervenstärke nicht" kommentiert.
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Nach dem Match war The Tunnel bei Sport 1 im Interview und schilderte die kuriose Situation aus seiner Sicht: "Ich spiele seit über vier Jahren mit gleichen Satz Darts. Das ist mir nie passiert. Nie in über vier Jahren, und jetzt auf einmal bricht der mir hier auf der größten Bühne der Welt der Dart ab! Ich habe nicht gewusst, wie ich reagieren soll. Ich bin ruhig geblieben, habe es durchgezogen - und ja, ich bin durchgekommen."
Die Kameras haben den Zeitpunkt des Bruchs nicht eingefangen, und auch Gotthardt selber war sich dessen nicht zu 100 Prozent bewusst: "Ehrlich gesagt weiß ich es gar nicht mehr", kommentierte er. "Ich glaube, er lag auf dem Boden, aber ich bin mir gar nicht so sicher jetzt in dem Moment. Ich war so in meinem Fokus, ich weiß es gar nicht mehr. Ich glaube, er lag auf dem Boden, ist runtergeflogen. Er ist unter meiner (Griff-) Kuhle abgebrochen und wie gesagt, das war mein Barrell seit über viereinhalb Jahren. Da ist nie etwas abgebrochen. Weder an der Spitze noch irgendwas."
"Dann stehe ich da auf der größten Bühne der Welt und dann bricht mit der Dart ab, das war verrückt", schob Gotthardt noch immer fassungslos hinterher.
The Tunnel gelang es, trotz der völlig ungewohnten Situation die Nerven zu behalten und ambivalent zu reagieren. "Ich habe meinen Manager hinter die Bühne geschickt. Er hat aus meinem Dart-Case den Ersatzdart geholt."
Ironischerweise hatte Gotthardt schon vor dem Match überlegt, die Ersatzdarts mit auf die Bühne zu nehmen, sich dann jedoch dagegen entschieden, wie er verriet. "Ich habe vorher noch gefragt: 'Soll ich meine Ersatzdarts mit auf die Bühne nehmen?'. Ich habe mir gedacht, da ist viereinhalb Jahre nichts passiert, du nimmst nichts mit. Genau da bricht der ab! Es war verrückt", erzählte Gotthardt.
"Ich habe nicht mehr gewusst, was ich machen sollte. Ich war auch völlig perplex in dem Augenblick."
Dennoch brachte dieser Vorfall The Tunnel nicht aus seinem Fokus. Nachdem er den ersten Satz verloren hatte, kam er mit neuem Schwung aus der Pause und sicherte sich sowohl den zweiten als auch den dritten und vierten Satz. "Ich habe im ersten Satz schon viele Darts auf die Doppel verpasst und habe gewusst, wenn ich den zweiten Satz nach Hause hole, wenn ich das 1-1 mache, dann ist alles drin."
Mit einem Average von 89,1 war Gotthardt um fünf Punkte besser als sein schottischer Gegner. "Im Scoring war ich das ganze Spiel besser als Alan Soutar", erklärte Gotthardt. "Das war meine Stärke, ich musste meine Doppel treffen. Ich habe gewusst, wenn ich meine Doppel treffe, dann ist alles möglich, dann kann ich das Spiel gewinnen. So war es am Ende auch."
In seinem Zweitrundenmatch, das am Freitag, den 19. Dezember ausgetragen wird, trifft Gotthardt auf Stephen Bunting. Ein großer Name, der The Tunnel nicht schreckt: "Stephen Bunting ist an Position 8 gesetzt, ist natürlich einer der Weltspieler, die es gibt im Moment. Aber im Satzmodus ist alles möglich. Es ist komplett was Anderes als wenn wir hier 'First to Ten' spielen würden. Du kannst hier jeden Rückstand aufholen und alles ist möglich. Deswegen: Ich glaube an mich und wir schauen, wie es weitergeht am Freitag."