Niels Zonneveld macht einen überzeugenden ersten Schritt bei der Darts WM: „Wenn ich entspannt bin, dann sieht man, was ich kann.“

PDC
Samstag, 13 Dezember 2025 um 10:30
Niels Zonneveld (2)
Niels Zonneveld hat seine Visitenkarte bei der Darts WM im Alexandra Palace eindrucksvoll abgegeben. Mit einem souveränen 3:0-Erfolg über Neuseelands Haupai Puha zog der 27-jährige Niederländer in die zweite Runde ein. Trotz eines nervösen Beginns demonstrierte er im dritten Satz eindrucksvoll sein Können – mit einem Satzaverage von 115 Punkten und einem brillanten 158-Finish setzte Zonneveld ein Ausrufezeichen in Richtung seines kommenden Gegners, Ex-Weltmeister Michael Smith.
Nach dem überzeugenden Auftritt wirkte Zonneveld erleichtert, aber auch reflektiert. „Natürlich bin ich wirklich erleichtert. Es war im Vorfeld ein schwieriges Match, aber am Ende war ich der bessere Spieler“, sagte er auf der Pressekonferenz. „Die ersten beiden Sätze, beide in einem Entscheidungsleg, haben mir enorm geholfen. Im dritten Satz war ich entspannt – und dann sieht man, was ich kann.“

Starkes Finish als Statement

Dieser dritte Satz hatte alles, was man von einem Spieler auf dem Vormarsch erwartet: präzise Treffer, flüssige Abläufe und Selbstvertrauen. Besonders das 158er-Finish zum Abschluss unterstrich seine Formstärke. „Es bestätigt für mich, dass ich, wenn ich ruhig bleibe, wirklich stark spiele. In den ersten beiden Sätzen war ich angespannt, aber am Ende war es sehr gut. Wenn ich diese Form halte, wird es für meine Gegner schwierig“, so der Niederländer.
Für Zonneveld ist jeder Sieg beim größten Turnier der Dartswelt ein wichtiger Schritt in seiner Entwicklung. Sein zweiter Erfolg im Ally Pally ließ ihm die Bedeutung des Moments spürbar werden. „Es bedeutet wirklich viel, denn jedes Mal, wenn du hierherkommst, denkst du: Ich habe erst einmal gewonnen. Jetzt sind es zwei. Besonders der dritte Satz war ziemlich solide“, sagte er. Zugleich blickt er bereits voraus: „Für jetzt ist es gut, aber in der zweiten Runde muss es schon etwas schärfer sein.“
Das Duell gegen Michael Smith wird zur echten Bewährungsprobe. Der Weltmeister von 2023 hat ein schwieriges Jahr mit Verletzungen hinter sich, bleibt aber einer der gefährlichsten Gegner im Feld. Zonneveld verweigert dennoch jede Form von Überheblichkeit. „Es ist ein großartiges Match. Er ist ein ehemaliger Weltmeister, und ich freue mich wirklich darauf“, betonte er. „Ich denke nicht, dass er leichter zu spielen ist. Er gehört zu den besten Spielern der Welt. Meiner Meinung nach wird er sogar besser. Es wird sehr schwer, ihn zu schlagen – aber ich tue alles, was ich kann.“

Fokus auf die eigene Leistung

In der Vorbereitung auf sein Zweitrundenduell setzt Zonneveld weniger auf taktische Kniffe als auf innere Stärke. „Ich erwarte sein bestes Spiel. Aber ich fokussiere mich auf mich. Wenn ich mein A-Game spiele, kann ich ihn schlagen. Spielt er sein A-Game, dann wird’s eng. Er ist ein großartiger Spieler – aber ich muss bei mir anfangen.“
Die Saison 2025 hat Zonneveld das Selbstvertrauen gegeben, an seine Stärke zu glauben. Mit einem Finale, drei Halbfinal-Teilnahmen und konstant starken Auftritten auf der Pro Tour erlebt er sein bisher bestes Jahr seit dem Wechsel zur PDC. Doch trotz dieser Erfolge bleibt er realistisch. „Ich weiß, dass ich solche Spieler schlagen kann – nicht nur sie, sondern auch die Weltspitze“, sagte er. „Aber du musst es auf dieser Bühne zeigen. Auf dem Floor war ich sehr gut, aber hier musst du den nächsten Schritt machen.“
Ein Schlüssel zu seiner positiven Entwicklung liegt in der mentalen Arbeit der vergangenen Monate. „Ich musste mir nach den Players Championship Finals ein Geschenk machen. Das hat damals nicht geklappt, aber ich dachte: Die WM ist zehnmal größer. Gewinne dort deine erste Runde, dann hast du dich belohnt. Das ist jetzt gelungen, und darüber bin ich sehr erleichtert.“

Mentale Stärke als Erfolgsfaktor

Auffällig ist, dass Zonneveld in diesem Jahr eng mit dem Sohn von Vincent van der Voort zusammenarbeitet, der ihn auf mentaler und spielerischer Ebene unterstützt. „Wir haben an Erfahrung gearbeitet. Darts spielen können wir alle auf der Pro Tour, aber du musst abliefern, wenn es zählt. Das war der Fokus. Wir haben gute Schritte gemacht, und er war auch hier. Die Zusammenarbeit ist sehr wertvoll“, erklärte Zonneveld.
Trotz des klaren Ergebnisses gab er offen zu, dass der Sieg kein Selbstläufer war. „In den ersten beiden Sätzen war ich wirklich nervös. Nach dem zweiten Satz habe ich mir gesagt: Das kannst du nicht verlieren“, erzählte er. Was danach folgte, war sein bestes Spiel des Abends. „Dieser dritte Satz war wirklich sehr gut. Das zeigt, was ich bei solchen Turnieren leisten kann.“
Auf die Frage, wie weit sein bestes Spiel ihn bei dieser WM tragen kann, antwortete Zonneveld selbstbewusst, aber ohne Übermut: „Ich denke, sehr weit. Aber du musst es hier zeigen – und das ist nie einfach.“
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