Phil Taylor hat
Luke Littler eindringlich daran erinnert, dass Talent allein nicht reicht, um in seine Fußstapfen zu treten. Wer seinen Rekord von 16 Weltmeistertiteln erreichen oder gar übertreffen will, brauche vor allem eines: außergewöhnliche Ausdauer und jahrzehntelanges Engagement.
Littler musste am Donnerstagabend im Finale der
Premier League Darts einen Rückschlag hinnehmen. In der Londoner O2-Arena unterlag der 18-Jährige dem amtierenden Weltmeister
Luke Humphries mit 8-11 – der Traum vom Premier-League-Doppelsieg war damit geplatzt. Es wäre ein historischer Erfolg gewesen: Nur
Michael van Gerwen und Phil Taylor selbst haben den prestigeträchtigen Wettbewerb bislang in zwei aufeinanderfolgenden Jahren gewonnen.
Trotz der Niederlage bleibt The Nuke ein Phänomen. Seit seinem kometenhaften Aufstieg bei der Weltmeisterschaft 2024, als er mit nur 16 Jahren sensationell das Finale erreichte, hat er die Darts-Welt immer wieder in Staunen versetzt. Im Januar 2025 schrieb er erneut Geschichte und wurde der jüngste Weltmeister aller Zeiten.
Auf den Spuren der Allergrößten: Luke Littler
Angesichts dieses beispiellosen Starts wird bereits darüber spekuliert, ob Littler Taylors Rekord brechen könnte. Doch nicht alle glauben daran.
Nathan Aspinall äußerte sich gegenüber talkSPORT skeptisch: „In fünf Jahren könnte er das alles hinter sich haben.“ Littler ließ sich davon nicht beeindrucken. Er plane, „mindestens zehn Jahre“ aktiv zu bleiben – es sei denn, er bricht den Rekord früher.
Phil Taylor reagierte mit einem Schmunzeln, aber auch mit klaren Worten: „Ich werde ihn schön dafür arbeiten lassen“, sagte der Rekordweltmeister. „Wenn er wirklich meine Marke knacken will, muss er sich auf mindestens 25 Jahre voller Hingabe einstellen.“
Taylor weiß, wovon er spricht. Seine Profikarriere dauerte von 1987 bis 2018, in dieser Zeit gewann er 16 Weltmeistertitel – zwei bei der BDO, 14 in der PDC – und prägte den Sport über drei Jahrzehnte hinweg wie kein Zweiter.
Der 64-Jährige erkennt jedoch an, dass sich die Dartswelt verändert hat. Littler sei heute nicht nur ein sportliches Ausnahmetalent, sondern auch ein Star der sozialen Medien. Mit über 1,9 Millionen Followern auf Instagram übertrifft er die Reichweite von Van Gerwen, Humphries und Price zusammen deutlich. „Wenn er das richtige Team hat, kann er damit Millionen verdienen“, so Taylor. „Manche bauen sich allein damit eine ganze Karriere auf.“
Doch aktuell richtet sich Littlers Fokus klar auf den Sport. Gemeinsam mit Humphries wird er England beim World Cup of Darts 2025 vertreten. Vom 12. bis 15. Juni werden die beiden Rivalen in Frankfurt als Team auftreten – ein Duo, das sportlich wie medial im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen dürfte.