„Von der Nummer eins der Welt zur Nummer 23 in nur zwei Jahren – das ist Wahnsinn“ - Michael Smith verpasst das World Matchplay und sorgt für Diskussionen um das Ranglistensystem
Wenn am Samstagabend das World Matchplay 2025 in den legendären Winter Gardens von Blackpool beginnt, fehlt ein Name, der noch vor Kurzem als gesetzt galt: Michael Smith. Der ehemalige Weltmeister und langjährige Weltranglistenerste hat es zum ersten Mal seit 2013 nicht geschafft, sich für das prestigeträchtige Turnier zu qualifizieren – ein herber Rückschlag für den 34-Jährigen.
Darts-Experte Matthew Edgar zeigt sich angesichts von Smiths Absturz überrascht und besorgt. Auf seinem YouTube-Kanal Edgar TV analysiert der frühere Tour-Card-Inhaber die Situation scharf: „Das World Matchplay ist das Turnier, zu dem jeder möchte. Dass ausgerechnet Michael Smith – die Nummer eins der Setzliste von vor zwei Jahren – diesmal nicht dabei ist, ist einfach verrückt.“
Absturz eines Weltmeisters
Vor zwei Jahren stand Smith noch sinnbildlich an der Spitze der Dartswelt. Nun könnte er durch das Abziehen des damaligen Preisgelds aus Runde zwei – 15.000 Pfund – bis auf Platz 23 der Weltrangliste abrutschen. Damals besiegte er Steve Beaton mit 10-2, unterlag aber Chris Dobey in einem hochklassigen Duell knapp mit 10-11. Der Wegfall dieser Punkte wiegt schwer.
Prominenz auf der Abwesenheitsliste: Michael Smith konnte sich erstmals seit 2013 nicht für das World Matchplay qualifizieren
„Ich kann es immer noch nicht glauben“, so Edgar. „Von der Nummer eins der Welt zur Nummer 23 in nur zwei Jahren – das ist Wahnsinn.“ Insgesamt fehlen beim diesjährigen Turnier acht Spieler, die noch 2023 am Start waren. Ein deutliches Zeichen, wie eng und wechselhaft es in der PDC-Spitze zugeht.
Kritik am Ranglistensystem
Für Edgar ist Smiths Situation auch symptomatisch für strukturelle Schwächen in der Order of Merit. „Es wurde viel über das Ranglistensystem gesprochen. Vielleicht ist es an der Zeit, es zu überdenken.“ Er verweist auf Glen Durrant, der sich mit Statistikern zusammengetan hat, um über die PDPA der PDC ein reformiertes System vorzuschlagen.
Ein Lichtblick bleibt: Smith könnte sich mit einem starken Jahr 2026 zurückkämpfen. Vor allem die Weltmeisterschaft im Ally Pally verspricht mit dem bislang höchsten Preisgeld der Geschichte enorme Chancen.
„Wenn man ein schlechtes Jahr hat, dann ist 2025 das richtige dafür“, erklärt Edgar. „Die Preisgeldzyklen verschieben sich. Und Smith hat die Qualität, wieder in die Top 16 zurückzukehren – vielleicht sogar schneller, als viele glauben.“