Die dritte Runde der Darts WM 2026 nimmt weiter Fahrt auf. Während die ersten drei Partien heute Nachmittag bereits gespielt wurden, wartet am Samstagabend ein weiteres hochklassiges Trio an Begegnungen auf die Fans im Alexandra Palace. Mit dabei sind unter anderem der amtierende Weltmeister
Luke Littler, die Nummer vier der Welt
Stephen Bunting sowie einer von vier verbliebenen Deutschen
Ricardo Pietreczko.
Eröffnet wird der Abend mit einem deutsch-schwedischen Duell, bevor anschließend Stephen Bunting in die dritte Runde eingreift. Den Schlusspunkt setzt schließlich der jüngste Weltmeister der Geschichte, der es mit dem Österreicher
Mensur Suljovic zu tun bekommt.
Spielplan Darts WM 2026
Samstag, 27.12.2026
Abend-Session (ab 20:00 Uhr)
| 20:10 Uhr | Andreas Harrysson | v | Ricardo Pietreczko | R3 |
| 21:25 Uhr | Stephen Bunting | v | James Hurrell | R3 |
| 22:40 Uhr | Luke Littler | v | Mensur Suljovic | R3 |
Andreas Harrysson gegen Ricardo Pietreczko
Den Auftakt bestreiten Andreas Harrysson und
Ricardo Pietreczko. Der Schwede hat sich in der zweiten Runde eindrucksvoll präsentiert und dabei bewiesen, dass er mit Drucksituationen umgehen kann. Gegen den Japaner Motomu Sakai musste Harrysson früh die Unterstützung des Publikums überstehen, setzte jedoch sofort ein Zeichen. Den ersten Satz entschied er im Entscheidungsleg für sich und übernahm damit früh die Kontrolle über das Match.
Pietreczko kam glimpflich davon, nachdem er gegen Dave Chisnall eine 2:0-Führung aus der Hand gegeben hatte.
Auch im zweiten Durchgang ließ Harrysson nichts anbrennen. Er ging schnell mit 2:0 in Führung und konterte eine kurze Aufholjagd Sakais mit einem 18-Darter. Damit stellte er auf 2:0 in Sätzen und brachte sich in eine komfortable Position. Im dritten Satz entwickelte sich erneut ein enges Duell, doch auch hier behielt der Schwede die Nerven. Mit einem sauberen 72er-Finish sicherte er sich den Satz und gewann insgesamt glatt mit 3:0.
Ricardo Pietreczko musste in seiner zweiten Runde deutlich mehr investieren. Gegen Dave Chisnall sah zunächst alles nach einer klaren Angelegenheit aus. Der Deutsche gewann die ersten beiden Sätze jeweils mit 3:1 und profitierte dabei von zahlreichen verpassten Doppeln seines Gegners. Pietreczko wirkte stabil und hatte das Match scheinbar unter Kontrolle.
Dann jedoch kippte die Partie. Chisnall steigerte sich im Scoring deutlich, warf eine 180 nach der anderen und fand zunehmend auch die Doppel. Mit 3:1 und 3:0 holte sich der Engländer die nächsten beiden Sätze und glich zum 2:2 aus. Im entscheidenden fünften Satz ging es schließlich in die Verlängerung. Dort ließ Chisnall erneut Chancen liegen, was Pietreczko eiskalt ausnutzte. Ein Break zum 3:2 und ein gehaltenes Anwurfleg später stand der hart erkämpfte Sieg fest.
Rein sportlich geht Pietreczko als Favorit in dieses Duell. Allerdings spricht vieles dafür, dass das Publikum klar hinter Harrysson stehen wird. Der Schwede hat in London bereits überzeugt und bringt ein Spiel mit, das auch dem Deutschen Probleme bereiten kann. Ein enges Match ist daher alles andere als ausgeschlossen.
Stephen Bunting gegen James Hurrell
Im zweiten Spiel des Abends greift Stephen Bunting ins Geschehen ein. Die Nummer vier der Welt erlebte in Runde zwei einen weitgehend entspannten Auftritt gegen Nitin Kumar. Der Inder fand nie wirklich Zugriff auf die Partie und blieb im Average deutlich unter seinen Möglichkeiten. Bunting nutzte das konsequent aus und bestimmte von Beginn an das Tempo.
Den ersten Satz gewann „The Bullet“ mit 3:1, im Zweiten ließ er Kumar beim 3:0 keine Chance. Besonders im dritten Durchgang zeigte Bunting seine Klasse auf den Finishes. Checkouts von 85 und 132 Punkten brachten ihm zwei 12-Darter und unterstrichen seine Souveränität. Ein sauberer 15-Darter beendete schließlich das Match und sorgte für einen ungefährdeten 3:0-Erfolg.
James Hurrell dagegen sorgte in der zweiten Runde für eine der Überraschungen des Turniers. Gegen Dirk van Duijvenbode erwischte der Engländer einen schwachen Start und verlor den ersten Satz mit 1:3. Auch statistisch sah es zunächst nicht gut aus, doch Hurrell steigerte sich ab dem zweiten Satz deutlich. Sein Scoring wurde konstanter, die Maxima häuften sich, und plötzlich kippte das Match.
Hurrell gewann die Sätze zwei und drei und ging mit 2:1 in Führung. Van Duijvenbode konterte zwar noch einmal und erzwang den Ausgleich, doch im Entscheidungssatz erwischte Hurrell den besseren Start. Schnell führte er mit 2:0 in Legs. Der Niederländer verkürzte zwar, ließ jedoch entscheidende Chancen liegen, um ein Tie-Break zu erzwingen. Hurrell nutzte das und machte den überraschenden Erfolg perfekt.
Gegen Stephen Bunting hängen die Trauben nun deutlich höher. Der Engländer aus St. Helens bringt eine ganz andere Konstanz und Erfahrung mit. Bunting wird Hurrell ernst nehmen, dürfte aber über die volle Distanz gesehen die deutlich besseren Karten haben.
Luke Littler gegen Mensur Suljovic
Zum Abschluss des Abends betritt der amtierende Weltmeister die Bühne. Luke Littler trifft auf Mensur Suljovic, einen Spieler, der für sein langsames Tempo und seine taktische Finesse bekannt ist. Littler hatte in der zweiten Runde mit David Davies zu kämpfen, auch wenn das Ergebnis am Ende klar ausfiel. Der junge Engländer gewann mit 3:0, ohne dabei sein bestes Spiel zeigen zu müssen.
Gerade im ersten Satz hatte Davies mehrere Möglichkeiten, selbst in Führung zu gehen, scheiterte jedoch wiederholt auf die Doppel. Littler nutzte diese Schwächen konsequent aus und sicherte sich den Satz. Ein ähnliches Bild zeigte sich im zweiten Durchgang, den der Weltmeister mit 3:1 gewann. Auch im dritten Satz blieb Davies konkurrenzfähig, ließ aber erneut zu viele Chancen liegen, sodass Littler auch diesen mit 3:1 für sich entschied.
Mensur Suljovic erlebte in Runde zwei ein emotional aufgeladenes Duell mit Joe Cullen. Nachdem Cullen den ersten Satz klar mit 3:0 gewonnen hatte, kämpfte sich der Österreicher zurück und glich aus. Ab dem dritten Satz entwickelte sich ein intensives Match, das auch von psychologischen Momenten geprägt war. Suljovic drehte einen 0:2-Rückstand noch in einen Satzgewinn und feierte jedes Leg demonstrativ.
Auch im vierten Satz blieb es eng. Wieder ging es in eine entscheidende Leg, in der Cullen mehrere Chancen ungenutzt ließ. Suljovic nutzte schließlich D10, um das Match zu beenden. Die Emotionen kochten nach dem Spiel kurz hoch, doch am Ende stand der Einzug in die dritte Runde.
Gegen Littler wird Suljovic erneut versuchen, mit Tempo und Gestik Einfluss zu nehmen. Spielerisch spricht vieles für den Weltmeister, doch der Österreicher hat bereits gezeigt, dass er Gegner aus dem Rhythmus bringen kann. Sollte Littler sich darauf einlassen, könnte das Duell spannender werden, als es die Ausgangslage vermuten lässt.