In dieser Rubrik gehen wir immer mit einem bestimmten Darter
zurück in die Vergangenheit. Heute tun wir dies mit dem Niederländer
Roland Scholten.
Scholten wurde am 11. Januar 1965 in Den Haag geboren. 1992 erreichte er bei den Austrian Open erstmals das Finale, das er gegen Rod Harrington verlor. Ein Jahr später holte er sich mit dem Sieg bei der WDF World Cup seine erste große Trophäe. Im Finale war Scholten zu stark für den Dänen Rusel Troels.
WM-Debüt
1994 gab er sein Debüt bei der
BDO Weltmeisterschaft. Nach einem Sieg in der ersten Runde gegen Sean Palfrey schied er in der zweiten Runde mit 1:3 gegen Ronnie Sharp aus. Bei seinen nächsten beiden Auftritten bei der BDO Weltmeisterschaft kam er nicht über die zweite Runde hinaus. 1996 machte er sich einen Namen, als er das Halbfinale der Winmau World Masters erreichte, wo er gegen den späteren Sieger Colin Monk verlor.
Nach Siegen gegen Mike Gregory und Bobby George gelang es Scholten 1997 erstmals, sich für das Viertelfinale der Weltmeisterschaft zu qualifizieren. Dort verlor er mit 2-4 gegen Mervyn King. In diesem Jahr machte er auch einen kurzen Ausflug in die PDC, wo er an der Seite von
Raymond van Barneveld den World Cup für Doppel gewinnen konnte.
1998 erzielte Scholten sein bisher bestes Ergebnis bei einer Weltmeisterschaft. Nach Siegen gegen Co Stompé, Roger Carter und Sean Palfrey in Folge musste er sich jedoch im Halbfinale Richie Burnett geschlagen geben. Ein Jahr später trat Scholten zum letzten Mal im Lakeside Country Club an, den er mit einer Niederlage im Viertelfinale gegen Ronnie Baxter verließ.
Wechsel zur PDC
Scholten wechselte dann zur PDC, musste aber wegen der anfänglichen Schwierigkeiten in der BDO auf eine Teilnahme an der PDC Weltmeisterschaft 2000 verzichten. Ein Jahr später spielte er dann doch in der Circus Tavern und erreichte nach Siegen gegen Shayne Burgess und Cliff Lazarenko gleich bei seinem Debüt die Viertelfinale. Dort erwies sich Rod Harrington mit 4-2 als zu stark.
Später im Jahr zeigte er beim World Grand Prix eine bemerkenswerte Leistung. Nach Siegen gegen Harrington, Mick Manning, John Part und John Lowe musste er sich im Finale schließlich Alan Warriner mit 2-8 geschlagen geben.
UK Open 2004
Scholten blieb eine feste Größe in der PDC-Spitze und krönte seinen Erfolg 2004 mit dem Sieg bei den UK Open. Scholten besiegte nacheinander Mark Dudbridge, Henry O'Neill, Denis Ovens, Warriner und Steve Beaton und schlug im Finale auch John Part mit 11-6. Damit wurde "The Tripod" der erste Niederländer, der jemals ein PDC-Major gewann.
Scholten erreichte auch das Finale der Premier League 2006, das er jedoch mit 16-6 gegen Phil Taylor verlor. In den folgenden Jahren litt er zunehmend unter Nacken- und Schulterproblemen. Seine Leistungen litten enorm und Scholten fiel in der Weltrangliste immer weiter zurück. Schließlich verließ er 2013 die PDC.
Danach konzentrierte sich Scholten hauptsächlich auf seine Arbeit für das Fernsehen. Er gibt regelmäßig Analysen für SBS 6 und Viaplay, arbeitete eine Zeit lang für Sport 1 an der Seite von
Elmar Paulke und kommentierte auch die
WDF Weltmeisterschaft für Eurosport. In den Jahren 2022 und 2023 nahm Scholten an der WM der Senioren teil, schied aber jedes Mal in der ersten Runde aus.