Die unverwüstliche
Deta Hedman hat sich erneut einen Platz im prestigeträchtigen
WDF Weltmeisterschaft Finale gesichert. Mit einem souveränen 3:1-Erfolg über die Niederländerin Priscilla Steenbegen zeigte die 66-jährige Engländerin eine ihrer stärksten Turnierleistungen. Ein 82er Average und fünf 180er unterstrichen eindrucksvoll, dass Hedman weiterhin zur absoluten Weltklasse zählt. Im Finale trifft sie nun auf eine weitere Niederländerin: Lerena Rietbergen.
In den vorherigen Runden agierte Hedman noch wechselhaft, doch gegen Steenbergen erreichte sie ein konstant hohes Niveau. „Ich bin riesig zufrieden“, sagte sie strahlend. „Es ist ein tolles Gefühl, wieder im Finale zu stehen.“ Für die Engländerin ist es bereits das vierte Lakeside-Endspiel – ein weiteres Kapitel ihrer außergewöhnlichen Karriere.
Besonders der abschließende Moment des Halbfinals blieb ihr im Gedächtnis. „Das Beste ist es, den letzten Dart zu treffen, das Doppel für den Sieg“, erklärte Hedman. „Wenn man den Siegpfeil werfen darf, sind das die besten Darts.“ Diese Mischung aus Erfahrung und purer Leidenschaft definiert Hedman seit Jahrzehnten.
Hedman ist bekannt für ihre extremen Leistungsschwankungen – ein Markenzeichen, über das sie selbst schmunzelt. „Ich kann 10-, 11-, 12- oder 13-Darter werfen... aber genauso gut 27 oder 33. Es kommt darauf an, welche Deta auftaucht. Und heute war ich da.“ Genau diese Unberechenbarkeit macht sie für Fans so faszinierend. Man weiß nie, welchen Auftritt Hedman liefert – nur, dass sie immer um jeden Punkt kämpft.
Die dreifache Lakeside-Finalistin hofft, dass die Niederlagen der vergangenen Weltmeisterschaften ihr diesmal zusätzliche Stärke verleihen. „Das sind große Spiele, daran gibt es keinen Zweifel“, sagte sie. „Mein Herz rast, als hätte ich die drei Darts noch in der Hand. Aber heute habe ich mich eigentlich ganz gut gefühlt.“ Ihr Lauf bei diesem Turnier kommt dennoch überraschend – nicht zuletzt wegen der schweren Auslosung.
„Mikuru Suzuki hat das Turnier zweimal gewonnen und Kirsi Viinikainen hat fantastisch gespielt. Eine von uns dreien musste früh raus“, erklärte Hedman. „Als ich Mikuru besiegt hatte, dachte ich nur: Mach weiter, nutze deine Chancen.“ Und genau das tat sie. Vor allem die Effizienz auf die Doppel entschied viele Momente zu ihren Gunsten. „Normalerweise schaue ich meine Spiele nicht zurück, aber gestern habe ich es getan“, sagte sie. „Sophie McKinlay hat so viele Doppel verpasst. Ich auch, aber sie eben noch mehr – und das hat mir erlaubt zuzuschlagen.“
Im Finale wartet nun die Nummer eins der Setzliste: Lerena Rietbergen, bekannt für ihr starkes Scoring. Hedman sieht darin jedoch eher Motivation als Gefahr. „Sie punktet enorm, aber ich habe gezeigt, dass ich das auch kann“, sagte sie selbstbewusst. „Im Finale muss ich mehr 180er werfen – aber eigentlich sind 140er noch wertvoller. Damit gewinnt man mehr Spiele. Denn egal, wie viele Punkte du machst: Wenn du das Doppel nicht triffst, zählt es nicht.“