Corey Cadby erneut verurteilt: Ex-Juniorenweltmeister in Australien wegen schweren Wohnungseinbruchs schuldig gesprochen

PDC
durch Nic Gayer
Samstag, 06 Dezember 2025 um 14:02
corey cadby
Der ehemalige Juniorenweltmeister Corey Cadby ist in Australien wegen schweren Wohnungseinbruchs schuldig gesprochen worden. Der 30-jährige Australier musste sich in dieser Woche vor dem Obersten Gericht in Burnie im Bundesstaat Tasmanien verantworten.
Eine Jury befand Cadby für schuldig, gemeinsam mit zwei weiteren Personen in das Haus seines Onkels Dean Smart in Elizabeth Town eingebrochen zu sein. Darüber berichtete unter anderem The Sun. Bei dem nächtlichen Einbruch erlitt Smart eine Schädelfraktur, nachdem er in seinem Bett angegriffen worden war.
Für die schwere Körperverletzung selbst wurde Cadby jedoch freigesprochen. Die Geschworenen konnten nicht zweifelsfrei feststellen, dass der frühere Dartprofi den Schlag ausgeführt hatte. Während des Prozesses erklärten Cadbys Onkel und Tante, sie seien überzeugt gewesen, ihren Neffen während des Einbruchs anhand seiner Stimme und seiner Körperhaltung erkannt zu haben. Das Gericht sah diese Aussagen jedoch als nicht ausreichend an, um Cadby für den Angriff verantwortlich zu machen, der die schweren Verletzungen verursachte.

Vielversprechende Karriere entgleist

Sportlich galt Corey Cadby einst als eines der größten Talente im Dartsport. 2016 gewann er im englischen Minehead den Juniorenweltmeistertitel und sorgte damit international für Aufsehen. Wenige Jahre später gelang ihm auch der Durchbruch im Seniorenbereich der PDC. Im Alter von nur 21 Jahren bezwang er sogar die Darts-Legende Phil Taylor – ein Sieg, der ihm weltweit Anerkennung einbrachte. Bei seinem Debüt bei den UK Open 2018 erreichte Cadby auf Anhieb das Finale, das er gegen Gary Anderson verlor.
Sein rascher Aufstieg ging jedoch mit zunehmenden Problemen abseits des Boards einher. Der Australier erhielt den Beinamen „Mario Balotelli des Darts“ – ein Vergleich, der weniger seine sportlichen Fähigkeiten als vielmehr sein ungestümes Verhalten neben der Bühne widerspiegelte. Wie der frühere Fußballstar fiel Cadby immer häufiger durch Schlagzeilen außerhalb des Sports auf als durch Ergebnisse am Oche.

Visaprobleme, Rückschläge und vergebene Chancen

Visaprobleme und mehrere gerichtliche Verurteilungen erschwerten Cadby zunehmend die Teilnahme an internationalen Turnieren in Europa. In der Folge geriet seine Karriere ins Stocken und verlor rasch an Fahrt. Zwar gelang ihm 2023 noch einmal ein kurzer sportlicher Neustart, als er sich über die Q-School eine PDC Tour Card zurückholte. Eine nachhaltige Rückkehr auf den regulären PDC Circuit blieb jedoch aus. Wenig später verlor er auch diese Tour Card wieder.
Bereits 2024 sprach Cadby offen über die persönlichen Probleme, die letztlich zu seinem sportlichen Absturz beitrugen. In einem Interview erklärte er: „Ich habe am Ende viele Leute enttäuscht, und dafür schäme ich mich sehr. Jeder Tag war hart, und das führte schließlich zum Alkohol. Ich war überhaupt nicht glücklich, eigentlich war ich jeden Tag deprimiert.“
Der Australier machte keinen Hehl daraus, wie tief ihn diese Phase getroffen hatte. „Ich hatte keine Lust mehr, aufzuwachen, und ehrlich gesagt hatte ich sogar Selbstmordgedanken“, sagte Cadby damals.

Ungewisse Zukunft nach erneuter Verurteilung

Die Verurteilung wegen schweren Wohnungseinbruchs stellt nun einen weiteren schweren Einschnitt dar für einen Spieler, der einst als künftiger Weltranglistenerster gehandelt wurde. Auch wenn Cadby für die Körperverletzung freigesprochen wurde, droht ihm für den Einbruch eine empfindliche Strafe. Über das genaue Strafmaß will das Gericht zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden.
Für die Dartwelt bleibt der Fall eine schmerzhafte Erinnerung an eine außergewöhnliche Karriere, die mit großem Talent begann und in persönlichen wie rechtlichen Problemen mündete. Ob Corey Cadby jemals wieder den Weg zurück auf die höchste Bühne des Dartsports finden kann, erscheint nach dieser Verurteilung äußerst ungewiss.
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