Die vierte Nachmittagssession der
Darts WM 2026 hatte alles, was den Reiz des Turniers im
Alexandra Palace ausmacht: einen klaren Statement-Sieg eines bereits abgeschriebenen Stars, einen historischen Moment auf der größten Bühne des Sports und bittere Enttäuschung für einen Major-Gewinner. Zwischen Dominanz, Nervenstärke und emotionalen Höhepunkten bot der Ally Pally einmal mehr beste Unterhaltung – mit
Joe Cullen als souveränem Schlusspunkt und Nitin Kumar als Mann des Tages.
Cullen setzt klares Statement zum Abschluss
Joe Cullen hat die Nachmittagssession mit einem Ausrufezeichen beendet. Der „Rockstar“ setzte sich gegen Bradley Brooks souverän mit 3:0 in Sätzen durch und ließ dabei von Beginn an keinen Zweifel an seiner Überlegenheit aufkommen. Zwar eröffnete Brooks die Partie mit dem ersten Leg, doch Cullen fand schnell seinen Rhythmus, steigerte sich im Scoring und übernahm spätestens ab Satz zwei vollständig die Kontrolle. Mit einer starken Doppelquote, mehreren Breaks und einem brillanten 116er-Checkout zum Matchgewinn machte Cullen den dominanten Auftritt perfekt und zog hochverdient in Runde zwei ein.
Historischer Moment: Nitin Kumar feiert ersten WM-Sieg
Für einen der emotionalsten Momente der Session sorgte Nitin Kumar. Der Inder gewann erstmals ein Match bei der PDC Darts WM und bezwang Richard Veenstra nach einem dramatischen Verlauf mit 3:2 in Sätzen. Während Veenstra phasenweise brillierte und mit gleich mehreren Highfinishes – darunter 144, 142 und 126 Punkte – glänzte, ließ der Niederländer gleichzeitig zu viele klare Darts auf die Doppel liegen. Kumar hingegen zeigte beeindruckende Nervenstärke, nutzte seine Möglichkeiten eiskalt und entschied den Entscheidungssatz mit einem 84er-Checkout für sich. Mit einer herausragenden Checkoutquote von 75 Prozent schrieb Kumar WM-Geschichte und ließ den Ally Pally jubeln.
Dom Taylor bleibt cool trotz verpasstem Bigfish
Dom Taylor hat seinen WM-Auftakt erfolgreich gestaltet und Oskar Lukasiak mit 3:0 in Sätzen geschlagen. Der Engländer kontrollierte die Partie über weite Strecken, punktete immer wieder mit starken Finishes und setzte früh die entscheidenden Akzente. Beinahe hätte Taylor das Match sogar spektakulär mit einem 170er-Finish beendet, verpasste jedoch das Bullseye knapp. Wenig später ließ er sich davon nicht beirren und machte den Sieg souverän auf der Doppel-4 perfekt. Ein abgeklärter Auftritt des „Tower“, der sich verdient den Platz in Runde zwei sicherte.
Jonny Tata nutzt Edhouses Schwächen eiskalt aus
Zum Auftakt der Session musste
Ritchie Edhouse eine bittere Niederlage hinnehmen. Trotz eines starken Starts und früher Führung verlor der Engländer zunehmend den Zugriff auf das Match gegen Jonny Tata. Der Neuseeländer blieb ruhig, nutzte konsequent die zahlreichen Doppel-Fehler seines Gegners und drehte die Partie Schritt für Schritt zu seinen Gunsten. Nach zwei gewonnenen Sätzen ließ Tata auch im dritten Durchgang nichts mehr anbrennen und verwandelte seinen zweiten Matchdart auf der Doppel-10 zum 3:0-Erfolg. Für Edhouse endet damit eine enttäuschende Saison früh, während Tata bei seinem WM-Debüt direkt in Runde zwei einzieht.