Der erst 15-jährige
Mitchell Lawrie hat bei der
WDF Weltmeisterschaft für ein weiteres Highlight gesorgt und steht sensationell im Finale. Im Halbfinale setzte sich das schottische Ausnahmetalent mit 5:2 gegen den 19-jährigen Engländer Jenson Walker durch – einen Gegner, der ihm anfangs mehr Probleme bereitete, als es das Endresultat vermuten lässt.
Der Auftakt verlief für Lawrie nämlich alles andere als ideal. Zwar schnappte er sich das erste Leg mit 18 Darts, doch dann übernahm Walker das Kommando. Mit zwei 17-Dartern und einem starken 13-Darter holte er sich den Satz und ging überraschend mit 1:0 in Führung. Lawrie musste früh reagieren – und tat genau das.
Auch Satz zwei entwickelte sich zunächst zu einer Herausforderung. Lawrie legte mit 13 und 14 Darts vor, führte 2:0, doch Walker kämpfte sich auf 2:2 zurück. Im entscheidenden Leg blieb der 15-Jährige stabil und glich mit einem 15-Darter zum 1:1 aus.
Nun drehte Lawrie auf. Im dritten Satz verlor Walker kurzzeitig den Anschluss und sah sich gleich drei konstanten Legs gegenüber: 18, 16 und 13 Darts reichten dem Schotten, um erstmals in Führung zu gehen. Mit zunehmender Kontrolle über das Match verschaffte er sich spürbar Rückenwind.
Der vierte Satz blieb bis zum Schluss ausgeglichen. Beide hielten ihre Anwürfe, sodass ein Entscheidungsleg her musste. Dort zeigte Lawrie sein Timing: Nach nur 15 Darts breakte er Walker und stellte auf 3:1 in den Sätzen – ein erstes klares Zeichen, wohin das Halbfinale steuern würde.
Doch Walker gab sich nicht geschlagen. Mit einem 14-Darter startete er Satz fünf, Lawrie antwortete in 15 Darts. Kurz darauf zog der Engländer mit einem 13-Darter sowie einem weiteren 14-Darter wieder an und verkürzte auf 3:2. Der Engländer blieb jedoch im Match und suchte weiterhin nach seiner Chance.
Im sechsten Satz schien Walker plötzlich wieder obenauf. Zwei 17-Darter brachten ihm eine 2:0-Führung und die Hoffnung auf das 3:3. Doch Lawrie stoppte das Comeback eiskalt. Ein brillanter 12-Darter, gefolgt von 15 Darts, führten zum Ausgleich. Im entscheidenden Leg setzte er noch einen 14-Darter obendrauf, breakte erneut und zog auf 4:2 davon. Der Weg ins Finale war nun greifbar nahe.
Und diesen ließ sich der 15-Jährige nicht mehr nehmen. Mit einem 14-Darter eröffnete er Satz sieben, legte einen 15-Darter nach und stand nur noch ein Leg vom Triumph entfernt. Dieses holte er sich auf spektakuläre Weise: Ein 125er-Finish zum 12-Darter besiegelte seinen Einzug ins Finale. Dort trifft er am Sonntagabend entweder auf Jimmy van Schie oder Sybren Gijbels.
Steenbergen chancenlos gegen Hedman
Auch bei den Damen stand ein Halbfinale auf dem Programm. Die Niederländerin Priscilla Steenbergen startete gut und gewann Satz eins knapp mit 3:2. Doch danach hatte sie der Erfahrung von Deta Hedman wenig entgegenzusetzen.
Steenbergen eröffnete Satz zwei noch mit einem gewonnenen Leg, doch anschließend dominierte die 66-jährige Weltranglistendritte komplett. Neun Legs in Serie wanderten auf ihr Konto – Hedman zog souverän ins Finale ein. Dort trifft sie heute Abend auf die Siegerin des zweiten Halbfinales zwischen Lerena Rietbergen und Rhian O'Sullivan.
Jugend: Florian Preis und Allen ziehen ins Finale ein
Im Jugendbereich sorgte am Nachmittag vor allem ein Match für Spannung. Der 18-jährige
Florian Preis und der 17-jährige Mason Teese lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe. Der Engländer startete mit 18,15 und 18 Darts und holte sich das erste Set. Doch der deutsche antwortete und holte sich mit 3:1 den zweiten Satz. Durch einen 12 und einen 13 Darter ging es in ein Entscheidungleg in Satz 3. Dort verpasste Florian Preis einen Dart auf der Doppel 16, Teese checkte 84 Punkte auf dem Bullseye zur 2:1 Führung in Sätzen.
Doch Preis lies sich nicht abschütteln und holte sich den vierten Satz mit 3:0. Damit ging es in einen letzten fünften Satz. In diesem Satz hatte Preis das bessere Scoring und holte sich auch dort alle drei Legs. Damit steht er im Finale, dort trifft er auf den Sieger der Partie Mitchell Lawrie und Kaya Baysal.
Auch bei den Mädchen fiel eine Finalentscheidung: Die Irin Rebecca Allen gewann ihr Halbfinale gegen die Engländerin Ruby Grey mit 2:0 und sicherte sich ebenfalls einen Platz im Endspiel.