Darts-Fans weltweit wissen: ab und zu schreibt dieser Sport Schlagzeilen, mit denen niemand gerechnet hat. Genau so ein Moment ereignete sich jüngst beim Finale der Hungarian Darts Trophy, als der 25-jährige Deutsche
Niko Springer seine bemerkenswerte Reise mit dem Gewinn seines ersten European-Tour-Titels krönte – durch ein hauchdünnes 7:6 gegen den 34-jährigen Niederländer Danny Noppert.
Schon zuvor hatte Springer ein sensationelles Turnier gespielt. Im Viertelfinale besiegte er die Nummer eins der Welt, Luke Humphries, mit zwei 11-Dartern in Serie. Im Halbfinale setzte er sich beeindruckend gegen Nordirlands Josh Rock durch. Im Endspiel lag Springer zwischenzeitlich 3:5 hinten, bevor er sich zurückkämpfte und auf Doppel 8 den entscheidenden Treffer zum Sieg im Decider setzte.
„Auch Noppert präsentierte sich in starker Form, und viele Fans dürften das Geschehen über
Streaming-Angebote sicher verfolgt haben, als er im Halbfinale den Weltmeister Luke Littler mit 7:4 bezwang. Doch obwohl er bereits 2022 die UK Open gewinnen konnte und im Finale selbst sieben 180er warf, musste er sich am Ende dennoch geschlagen geben und den Titel knapp abgeben.“
Vom Beamten zum Profi – Springers steiler Aufstieg
Für Springer bedeutet dieser Triumph einen Meilenstein. Erst vor wenigen Wochen hatte er seinen sicheren Job als Beamter aufgegeben, um sich voll und ganz auf den Dartsport zu konzentrieren. Eine Entscheidung, die sich schon jetzt bezahlt macht. Bereits im Mai hatte der Mainzer das Finale der
Dutch Darts Championship erreicht – damals noch als Teilzeitprofi. Dort besiegte er Spieler wie Stephen Bunting, Jermaine Wattimena und Martin Schindler und machte erstmals auf sich aufmerksam.
Er selbst hatte zuvor erzählt, wie anstrengend die Doppelbelastung war: Turnierwochenenden, die erst um halb vier Uhr morgens endeten, gefolgt von der Rückfahrt und dem Arbeitsbeginn um sieben Uhr – eine Dauerbelastung, die ihn zunehmend auszehrte. Nun profitiert er von der neu gewonnenen Frische, und viele Experten sehen in seinem Ungarn-Sieg nur den Auftakt zu einer Serie weiterer Erfolge.
Trotz des Risikos denkt Springer weiterhin nüchtern: Sollte der Weg als Profi nicht wie erhofft verlaufen, hat er sich die Möglichkeit offengehalten, ohne Umwege in den öffentlichen Dienst zurückzukehren. Diese Besonnenheit könnte sich noch als entscheidender Vorteil erweisen, während er seine Karriere im Profi-Darts aufbaut.
Mit zahlreichen Turnieren, die im Kalenderjahr 2025 noch anstehen, darf man gespannt sein, wie Springer die kommenden Monate gestaltet – und ob er seinen kometenhaften Aufstieg fortsetzt.