Nach einer ereignisreichen Zeit kehrte
Michael van Gerwen am vergangenen Wochenende auf die internationale Dartbühne zurück. Bei den
US Darts Masters in New York stand der 36-jährige Niederländer zum ersten Mal seit seiner Scheidung von seiner Ex-Partnerin Daphne wieder auf der Bühne.
Vincent van der Voort, seit vielen Jahren ein guter Freund und Vertrauter Van Gerwens, reiste mit ihm in die Vereinigten Staaten. Er konnte sich aus nächster Nähe davon überzeugen, wie sich sein Kumpel bei seinem Comeback geschlagen hat. "Beim Einwerfen kann man immer noch sehen, dass er Dinge tut, die gut sind. Allerdings sieht man auf der Bühne immer, dass viel Unsicherheit dabei ist. Man sieht, dass es da drin ist, aber das wird nicht über Nacht gelöst werden. Er hat noch so viele Dinge im Kopf", sagte Van der Voort im
Podcast Darts Draait Door von Sportnieuws.nl.
Laut Van der Voort ist es klar, dass Van Gerwen sich noch nicht vollständig erholen konnte, sowohl mental als auch sportlich. "Es ist alles sehr emotional. Es muss noch viel trainiert werden, um wieder auf Wettkampfniveau zu kommen. Die ProTours werden ihm dabei helfen, aber er wird erst Ende August wieder richtig spielen können", sagte van der Voort und gab einen Einblick in den Zeitplan seines guten Freundes.
Die Folgen von Van Gerwens Abwesenheit auf dem ProTour Circuit sind nun in den Ranglisten sichtbar. Er ist bereits definitiv für das World Matchplay gesetzt, aber seine Situation im Hinblick auf die Players Championship Finals ist viel besorgniserregender. Moderator Damian Vlottes unterstreicht das im Podcast. "Aber bei den Players Championship Finals wird er es spannend machen."
Van Gerwen selbst äußerte sich ihm zufolge recht nonchalant darüber, dass er möglicherweise die Players Championship Finals verpassen könnte, was Van der Voort mit Vorbehalten betrachtet. "Ich habe ihm auch gesagt, dass man solche Kommentare nicht machen kann. Er muss immer dabei sein."
Sportlich gesehen war seine Leistung in New York ebenfalls wackelig. Van der Voort sah einen Van Gerwen, der noch nicht derselbe war. "Ich war nicht wirklich am Boden zerstört. Er kommt zwar eifrig rüber, aber da ist noch viel zu holen. Das kommt auch von einer gewissen Unsicherheit." Dennoch gelang es van Gerwen, sein Auftaktspiel gegen Leonard Gates zu gewinnen. Was folgte, war eine Explosion der Gefühle. "Danach kamen eine Menge Emotionen zum Vorschein. Alles kam zum Vorschein: Freude, Tränen, Traurigkeit. Die normalen kleinen Dinge sind nicht mehr da, er hatte immer Kontakt zu seiner Frau während seiner Matches."
Nach diesem Sieg beschloss van Gerwen in Absprache mit der PDC, die Presse-Verpflichtungen und den geplanten Besuch bei den New York Mets ausfallen zu lassen. Einen Tag später erlitt er im Viertelfinale eine hoffnungslose Niederlage gegen Gerwyn Price. "Da merkt man schon, dass er zu eifrig ist. Es war einfach sehr mittelmäßig. Das ist bedauerlich, aber er ist noch lange nicht so weit. Deshalb ist es gut, dass es an diesem Wochenende ein weiteres Turnier in Polen gibt. Das Matchplay steht vor der Tür und da muss er dabei sein."