Bereits in der ersten Nachmittagssession der Darts WM 2025 kam es zum Ally Pally-Debüt eines deutschen Spielers. Kai Gotthardt, der sich über den Gewinn der PDC Europe Super League für die Weltmeisterschaft qualifiziert hatte, bekam es mit dem Schotten Alan Soutar zu tun.
Beide Spieler starteten mit einigen Ausreißern in die Partie, sodass Soutar schon in Leg eins das erste Break landen konnte. Gotthardt meldete sich jedoch mit einer 140 und 180 zurück und checkte 76 Punkte in zwei Darts zum 1-1-Rebreak. Soutar erspielte sich in Leg drei bei 160 Punkten Rest eine Chance auf Tops, verpasste allerdings knapp. Gotthardt konnte die Nachlässigkeit seines Gegners jedoch nicht ausnutzen und kassierte das Break zum 1-2.
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Im vierten Leg des Satzes kam es zu einer äußerst skurrilen Szene. Kai Gotthardt musste mitten im Spiel die Bühne verlassen, da sein gesamtes Barrell gebrochen war. Der Deutsche ging in die Katakomben, um sich einen neuen Dart zu besorgen - und kehrte prompt mit einem 64er-Checkout zum 2-2-Break auf die Bühne zurück. In einem Spiel, das sich früh als Break-Festival entpuppte, musste der Debütant jetzt seinen Anwurf halten, um den ersten Satz zu gewinnen. Allerdings war es erneut Soutar, der sich im Anwurf-Leg seines Gegners eine Doppel-Chance erspielte und diese eiskalt auf Tops zur 1-0-Satzführung verwandelte.
Gotthardt kam mit ordentlich Schwung und einer positiven Aggressivität aus der Pause. The Tunnel startete mit 180 und 140 Punkten ins Leg und checkte in 11 Darts zum - natürlich - nächsten Break. Der Deutsche war jetzt im Spiel angekommen. Diesmal hielt der 29-Jährige auch seinen Anwurf und ging mit 2-0 in den Legs in Führung. Obwohl sich Soutar bei 16 Punkten Rest mit der Doppel-16 überwarf, ließ Gotthardt seine ersten drei Satzdarts liegen. Soutar wiederholte sein Missgeschick, überwarf sich mit der Doppel-16 und überreichte dem Deutschen drei weitere Satzdarts - die er erneut liegen ließ und das 1-2 kassierte. Doch auch im vierten Leg stellte Gotthardt mit Aufnahmen über 121 und 140 Punkte unter Beweis, dass das Scoring eindeutig die größte Stärke in seinem Spiel ist. Diesmal packte der Deutsche zu und sicherte sich den 1-1-Ausgleich in den Sätzen.
Erneut erwischte Gotthardt nach der Pause den besseren Start und checkte 56 Punkte eiskalt zur 1-0-Führung. Der gebürtige Esslinger ließ postwendend ein Break in 14 Darts zum 2-0 folgen. Auch in seinem anschließenden Anwurfleg ließ er Soutar im Scoring keinerlei Chance und marschierte mit 3-0 in den Legs zur 2-1-Satzführung. Auch im vierten Satz lief für Gotthardt alles nach Plan. Mit einer 180 spielte er sich in den Finish-Bereich, über eine Triple-15 - Doppel-12-Kombination sicherte er sich das Break zum 1-0.
Auch in Leg zwei sah Soutar im Scoring kein Land, sodass sich Gotthardt in Ruhe auf 48 Punkte Rest stellen konnte. Der Deutsche machte sich das Leben selbst schwer, da er acht Darts auf die Doppel verpasste, im Endeffekt aber auf der Doppel-1 zum 2-0 checkte. Soutar, der für seine Kämpfer-Natur bekannt ist, hatte das Spiel jedoch längst nicht aufgegeben. Mit einem starken 111er-Finish nach 15 Darts stellte der Schotte den Anschluss her und glich anschließend zum 2-2 aus. Im Decider des vierten Satzes warf Soutar dann eine starke 180, Gotthardt konterte allerdings mit 134 Punkten. Soutar vergab bei 101 Punkten einen Dart auf die Doppel-12 und überreichte seinem deutschen Gegner die ersten Matchdarts. Gotthardt checkte 11 Punkte unorthodox über Doppel-3 - Single-1 und Doppel-2, setzte zum Jubelsturm über die gesamte Ally Pally-Bühne an und zog völlig verdient in die zweite Runde der World Darts Championship ein. Dort wartet nun ein Duell gegen Stephen Bunting auf den deutschen Debütanten.