Brian Raman blieb auch privat nicht verschont: "Ich hätte meinen kleinen Sohn fast dreimal verloren"

Brian Raman wurde in den vergangenen zwei Jahren auf der Pro Tour durch private Probleme behindert. Der 27-jährige Belgier erzählte seine Geschichte dazu im Podcast "Double Top".

Raman hat sich Anfang letzten Jahres seine PDC Tour Card erspielt, zu diesem Zeitpunkt war er die Nummer eins der Welt in der WDF. "Der Niveauunterschied zwischen den beiden Verbänden ist besonders groß", sagt er. "Vor allem in den ersten Runden eines Turniers merkt man das sehr gut. Bei der WDF kann man diese ersten Runden oft ruhig überstehen, aber bei der PDC muss man von Anfang an top sein. Ich habe regelmäßig erste Runden verloren, in denen ein Gegner einen Average von über 100 geworfen hat, das sieht man bei der WDF normalerweise nie."

Darüber hinaus wurde Raman auch privat nicht verschont. "Ich habe meinen Sohn dreimal fast verloren. Am Ende hat er es jedes Mal gut überstanden, aber es ist immer noch etwas, das man mitnimmt. Jedes Mal, wenn ich zu einem Turnier im Ausland war, hatte ich Angst, dass etwas schief gehen könnte."

Eines Tages zum Beispiel erhielt Raman plötzlich einen Anruf von seiner Freundin. "Ich saß in meinem Hotelzimmer und war eingeschlafen. Plötzlich rief mich meine Freundin über 'Facetime' an. Sie war verzweifelt, weil mein kleiner Sohn Fieberkrämpfe hatte, was bedeutete, dass sein Gehirn nicht so funktionierte, wie es sollte, und auch seine Atmung war gestört. Wir haben dann gemeinsam beschlossen, den Krankenwagen zu rufen. Die Ärzte sagten uns hinterher, wenn wir zehn Minuten länger gewartet hätten, wäre unser kleiner Sohn jetzt nicht hier."

"So etwas kommt wirklich vor", fuhr Raman fort. "Außerdem hatte er auch Corona und das RSV-Virus. Zum Glück ist jetzt wieder alles in Ordnung."

Raman wollte auch andere Menschen nicht mit seinen Problemen belasten. "Ich selbst hatte zum Beispiel einen kleinen Streit mit Keegan Brown. Ich saß am Tisch und habe nicht viel gesagt, woraufhin Keegan anfing, sich ein bisschen über mich lustig zu machen. Er wusste aber nichts davon und dann habe ich ihm die Situation trotzdem erklärt, er zeigte natürlich Verständnis und der Streit war schnell beigelegt. Aber ich bin ein Introvertierter und ziehe es vor, meine Privatsphäre so weit wie möglich zu wahren."