"Da sind wirklich viele hirnlose Gestalten in der Halle" - Pfiffe und Fußballgesänge überschatten die Dutch Darts Championship

Am vergangenen Wochenende fand im Autotron Rosmalen die Dutch Darts Championship statt, die siebte Runde der European Tour 2025. Der Gesamtsieg ging an Jonny Clayton, der im Finale mit 8:6 zu stark für Niko Springer war. Ein ganzes Wochenende lang herrschte im Austragungsort eine stimmungsvolle Atmosphäre, aber die Analysten des Podcasts 'Darts Draait Door' sahen auch eine ernste Kehrseite.

Das ganze Wochenende über ging es hoch her: Die Gegner der niederländischen Dartspieler wurden ständig ausgebuht. Selbst bei einem gegenseitigen Duell zweier Landsleute stellte sich das Publikum massiv auf die Seite des einen Spielers, während der andere die volle Breitseite abbekam.

Zudem wurde die Atmosphäre in der Halle spürbar von einer Zuschauergruppe beeinflusst, die eher an ein Fußballspiel als an ein Dartturnier erinnerte. Gesänge wie "Nie wieder nach Arnheim" (von NEC-Fans) und "In Amsterdam ist nichts zu holen" (ein bekannter Anti-Ajax-Ruf) hallten durch die Halle.

"Das ist vielleicht nett, aber es hat nichts mit Darts zu tun", sagt der ehemalige Profi-Dartspieler Vincent van der Voort. "Man sieht diese Art von Verhalten immer häufiger und ich denke, das ist eine Schande. Man kann es nicht verhindern, aber es ist eine Schande, dass es sich heutzutage nur noch darum zu drehen scheint."

Und dann dieses ewige Gepfeife... Der Tiefpunkt war für mich wirklich das Spiel zwischen Dirk van Duijvenbode und Wessel Nijman. Wessel wurde zu Hause komplett ausgepfiffen. Und vier Stunden später muss er wieder spielen, und plötzlich sind wir alle für ihn. Was denken Sie als Spieler dann Nachts in Ihrem Hotelzimmer? Da sind wirklich viele hirnlose Gestalten in der Halle, das kann gar nicht anders sein."

Auch Darts-Reporter Damian Vlottes sah es mit Bedauern. "Beim Spiel zwischen Raymond van Barneveld und Jerry Hendriks passierte genau das Gleiche. Das ist vielleicht ein noch ergreifenderes Beispiel. Jerry ist so ein sympathischer Kerl und war zum ersten Mal seit sechs Jahren wieder auf einer großen Bühne. Und dann werden Sie auf Ihrer Bühne .... abgekanzelt. Das ist völlig unnötig. Es kommt mir nicht in den Sinn, dass man seinen eigenen Landsmann so behandelt. Dass das heutzutage immer noch passiert, ist geradezu traurig."