Michael van Gerwen hat den
Darts-El Clásico gegen
Gary Anderson in der
vierten Runde der
Darts WM 2026 deutlich verloren. Der Niederländer unterlag dem Schotten mit 1:4 und zeigte sich nach dem Match schonungslos selbstkritisch. „Darüber ärgere ich mich enorm“, sagte van Gerwen im Gespräch mit Viaplay direkt nach der Partie. „In allen wichtigen Momenten habe ich mich selbst im Stich gelassen. Dann kannst du nur einer Person die Schuld geben, und das bist du selbst.“
Ein Blick auf die Statistiken offenbart ein Duell, das deutlich ausgeglichener verlief, als es das klare Endergebnis vermuten lässt. Über weite Strecken agierte van Gerwen mindestens auf Augenhöhe mit Anderson. Doch ausgerechnet in den entscheidenden Phasen fiel sein Niveau spürbar ab. „Ich denke ehrlich gesagt nicht, dass ich der Schlechtere war“, erklärte er. „Nur war er in den Schlüsselmomenten schärfer. Keine Gnade. Und auf diesem Niveau wirst du dafür knallhart bestraft.“
Zu viele verpasste Chancen und fehlende Konstanz
Ein zentrales Problem blieb die mangelnde Konstanz in den Scores. Auf starke Aufnahmen mit Maxima folgten immer wieder Besuche ohne Triple. „Zu viele Aufnahmen ohne Triple, genau das“, analysierte van Gerwen. „Aber am Ende geht es vor allem um den einen Pfeil im richtigen Moment. Und den habe ich heute zu oft nicht getroffen.“
Kurzzeitig schien das Match dennoch zu kippen, als Van Gerwen auf 1:2 nach Sätzen verkürzte. „Dann denkst du: da geht noch was“, beschrieb er den Moment. Tatsächlich deutete vieles auf einen möglichen Wendepunkt hin, doch Anderson antwortete prompt mit eiskalten Checkouts. „Dann musst du auch ehrlich sein und ihm die Credits geben“, sagte van Gerwen anerkennend. „Er checkt 81 oder 84 in Momenten, in denen es weh tut. Das ist einfach Klasse. Bitter für mich, aber diese Niederlage muss ich mir selbst ankreiden, da bin ich mir sicher.“
Besonders schmerzhaft wirkten die vielen ausgelassenen Chancen auf die Doppelfelder. „Ich habe einfach zu viele verpasst. Sehr viele“, gestand der Niederländer. „Dabei fühlte ich mich in dem Satz eigentlich ziemlich gut. Da siehst du wieder, wie wichtig Timing ist, gerade in solchen Matches. Sie sind nicht lang, du musst sofort draufgehen. Und da habe ich heute zu viel liegen lassen.“
Hinzu kam, dass van Gerwen seinen gewohnten Rhythmus nicht konstant fand. Immer wieder variierte er sichtbar das Tempo, war mal schneller, dann wieder deutlich kontrollierter. „Das stimmt“, bestätigte er. „Wenn du dich wohlfühlst, geht alles automatisch schneller und flüssiger. Jeder weiß, wie das läuft. Besonders auf meinem Niveau, und davon gibt es nicht viele.“
Zum Abschluss blickte van Gerwen auch kritisch auf den Start der Partie zurück. „Die ersten Legs waren nicht großartig, aber danach fand ich, dass es ziemlich gut lief. Nur danach habe ich es doch wieder ein bisschen verloren. Das ist einfach Mist. In diese Position willst du nicht kommen. Du willst jemanden wie Anderson ständig unter Druck setzen, aber das ist mir heute nicht gelungen“, fasste er enttäuscht zusammen.