Andrew Gilding lieferte Anfang 2023 eine der besten Dartgeschichten der Saison. Wie aus dem Nichts gelang es Goldfinger im März, die
UK Open zu gewinnen.
In Minehead holte sich Gilding seinen ersten Major-Titel, indem er
Michael van Gerwen im Finale mit 11-10 besiegte. Der Darter aus dem englischen Bungay lag mit 7-9 zurück, aber ein Comeback machte ihn zum ältesten neuen Major Sieger in der Geschichte der PDC.
"Es war ein großartiger Moment. Viele Leute kamen zu mir, um mir zu sagen, dass sie es toll fanden, dass ich gewonnen hatte. Ich war glücklich, dass ich ein letztes Leg (im Finale, Anm. d. Red.) erzwingen konnte. Außerdem konnte ich eine gute Show abliefern, es war ein sehr spannendes Match. Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, ob sich das herumgesprochen hat, aber es hat mir auf jeden Fall mehr Selbstvertrauen für mein Spiel gegeben.''
Es gab aber auch eine Zeit in Gildings Leben, in der er einfach nicht sehr selbstbewusst war, verrät er im Gespräch mit der PDC. ''Darts hat mein Leben völlig verändert. Von meinen späten Teenagerjahren bis zu meinen frühen Jahren in den Dreißigern kämpfte ich mit Depressionen. Das liegt in meiner Familie väterlicherseits. Mein Vater hatte sie und mein Großvater hatte sie."
"Ich war eine Zeit lang ein totaler Einsiedler, aber Darts hat mir geholfen, da rauszukommen. Ich begann in die Kirche zu gehen und spielte Gitarre in einer Kirchenband. Irgendwann durfte ich sogar singen. Das war eine gute Vorbereitung für meine Auftritte auf einer großen Bühne, denn es gibt für mich nichts Schrecklicheres als das. Irgendwann hatte ich keine Angst mehr, mein Gesicht zu zeigen. Ich trat einem lokalen Dartteam bei und fing an, mich hochzuarbeiten. Ein paar Leute dachten, ich wäre nicht gut genug, um auf nationaler Ebene zu spielen, aber ich glaube, ich hatte einfach diese innere Überzeugung, und der Rest ist Geschichte", sagte Gilding.