„Die Liebe zum Spiel hat nie nachgelassen“ – Lorraine Winstanley kehrt nach zweijähriger Abwesenheit voller Feuer nach Blackpool zurück

PDC
durch Nic Gayer
Sonntag, 27 Juli 2025 um 10:30
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Nach zwei Jahren Pause kehrt Lorraine Winstanley zum Women's World Matchplay in die legendären Winter Gardens von Blackpool zurück – und bringt eine klare Botschaft mit: Der Frauendartsport wächst, und sie will aktiv daran mitwirken, wie sie in der Pressekonferenz unteranderem gegenüber Dartsnews.de erklärte.
„Es ist schön, zurück zu sein. Wirklich schön“, sagte Winstanley mit einem Lächeln. „Wenn man es nicht ins Teilnehmerfeld schafft, spürt man das – es gibt nur acht Plätze. Da weiß man, dass man etwas richtig gemacht hat, wenn man dabei ist.“

Matchplay vor Lakeside

Obwohl sie noch immer nostalgische Gefühle für Lakeside hegt, sieht sie das Matchplay inzwischen als das neue Aushängeschild des Frauendarts. „Was Bekanntheit und Prestige angeht, ist es definitiv das größte Turnier für uns.“
Dabei war die Rückkehr alles andere als selbstverständlich: „Das zweite Jahr zu verpassen, hat wehgetan. Ich war auf Autopilot. Aber in den letzten zwölf Monaten habe ich den Funken zurückgewonnen. Ich liebe das Spiel wieder, freue mich darauf.“

Mentorin, Vorbild – und immer noch hungrig

Winstanley ist nicht nur Spielerin, sondern auch Mentorin – unter anderem in den Target-Akademien: „Das Talent dort ist unglaublich. Und im Dartsport gibt es kein Alter. Wer reisen, es sich leisten und den Hunger mitbringen kann, hat hier seinen Platz.“ Sie selbst habe mit 18 in der Kneipe angefangen – ganz ohne strukturierte Förderung. Heute sieht sie es als ihre Verantwortung, mit gutem Beispiel voranzugehen und konkurrenzfähig zu bleiben.

"Es gibt Platz für 16 Spielerinnen"

Die aktuelle Teilnehmerzahl beim Matchplay hält sie für zu niedrig. Ihre Vision: „Es gibt Platz für 16 Spielerinnen – auf jeden Fall. Und warum nicht Frauenturniere parallel zu größeren Events wie den UK Open austragen? Sie haben genug Boards, das ließe sich gut umsetzen. Und zeigt das Frauenfinale doch einfach zwischen den Halbfinals und dem Männerfinale im TV – das wäre ein starkes Zeichen.“

Selbstvertrauen vor dem Duell mit van Leuven

In der ersten Runde trifft sie auf Noa-Lynn van Leuven, die sich derzeit nicht in Topform präsentiert. Doch Winstanley bleibt fokussiert: „Ich schaue nie auf die Gegnerin. Man muss ein bisschen egoistisch sein. Wenn man nicht glaubt, gewinnen zu können – warum spielt man dann überhaupt?“

"Mein Leben ist der Dartsport"

Privat lebt Winstanley den Dartsport wie kaum eine andere: „Mein Leben ist der Dartsport. Es ist mein Beruf, mein Hobby – ich lebe, atme und träume Darts.“ Obwohl Ehemann Dean Winstanley ebenfalls früher aktiv war, trainieren sie nicht gemeinsam. Dafür übt sie regelmäßig mit Kollegin Laura Turner.

Zukunft des Frauendarts: Preisgeld, Sponsoren, Bühne

Kann Darts für Frauen einmal zum Vollzeitberuf werden? „Dafür muss das Preisgeld steigen. Aber mit mehr Sichtbarkeit kommt auch mehr Sponsoring. Das passiert nicht über Nacht – aber es ist möglich.“ Die PDC Women’s Series sei ein entscheidender Schritt gewesen. „Früher mussten wir für zwei Ranglistenpunkte bis nach Rumänien reisen. Heute gibt es echte Perspektiven.“

Ein Auge auf Paige Pauling

Zum Abschluss gibt Winstanley noch einen persönlichen Tipp: „Es gibt so viele Talente – aber Paige Pauling sollte man definitiv auf dem Schirm haben. Sie spielt das Finale der Girls’ Series, ist WDF-Weltmeisterin und einfach ein echtes Ausnahmetalent.“
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