Josh Rock hat das Halbfinale beim World Matchplay erreicht – und das auf besonders beeindruckende Art. Der 24-jährige Nordire musste drei Jahre auf seinen ersten Sieg in den legendären Winter Gardens warten. Nun steht er plötzlich vor dem größten Triumph seiner Karriere, wie er gegenüber den Medien, darunter DartsNews, bestätigte.
Rocks Weg in das Halbfinale war nichts für schwache Nerven. Mit Ross Smith, Michael van Gerwen und Gerwyn Price schaltete er gleich drei große Namen aus. Jetzt wartet mit Weltmeister Luke Littler die nächste Herausforderung. „Wenn man diesen Titel holen will, muss man die Besten schlagen“, sagte Rock entschlossen auf der Pressekonferenz. Und fügte grinsend hinzu: „Ich habe nur drei Jahre gebraucht, um hier ein Spiel zu gewinnen – jetzt stehe ich im Halbfinale.“
Schlüsselmoment gegen Price
Im Viertelfinale gegen Gerwyn Price präsentierte sich Rock abgeklärt und fokussiert. Ein Schlüsselmoment: Als er bemerkte, dass Price 70 Prozent seiner Doppel traf. „Da habe ich mir gesagt: ‚Josh, wach auf‘“, so Rock. „Ich wusste, dass ich perfekt sein muss – und das war ich auch.“ Mit einem Average von über 104 Punkten setzte er ein deutliches Ausrufezeichen.
Er fühlte sich, wie er selbst sagte, gegen Price entspannter als noch gegen van Gerwen. „Bei Michael weiß man nie, welche Version man bekommt. Bei Gezzy weiß man, was kommt – das hat mir geholfen, fokussiert zu bleiben.“
Der Gewinn des World Cup of Darts gemeinsam mit Daryl Gurney scheint Rock beflügelt zu haben. Seitdem tritt er mit neuem Selbstbewusstsein auf. „Vor zwei Jahren hätte ich hier nicht gesessen und über ein Halbfinale gesprochen“, sagte er. „Aber ein Major im TV zu gewinnen – besonders auf Sky Sports – verändert alles.“
Trotz aller Erfolge bleibt Rock auf dem Boden. „Ich kenne mein Können, aber ich bin erst 24. Da kommt noch einiges.“
Rock vs. Littler: Freundschaftspause für 30 Legs
Im Halbfinale wartet mit Luke Littler ein guter Freund. Doch auf der Bühne wird die Freundschaft für mehr als 30 Legs pausieren. „Wir kennen uns seit Killarney, noch bevor ich meine Tourkarte hatte. Ich habe ihn damals in einem WDF-Spiel geschlagen – aber das zählt heute nichts mehr“, so Rock. „Wir reden fast täglich. Aber wenn es ernst wird, wollen wir beide gewinnen.“
Auf die Frage, ob er – wie zuletzt Aspinall und Bunting – einen Freund schonen würde, antwortete Rock klar: „Auf keinen Fall. Es wird ein Feuerwerk geben. Wir wollen das beide unbedingt.“
Auffällig: Gegen Price verzichtete Rock fast komplett auf Jubelgesten oder Provokationen. Zufall? Nein. „Ich habe mich bewusst zurückgehalten, und ich denke, Gezzy auch. Vielleicht hat er mein letztes Interview gesehen und wusste, dass ich mich an seinen Gesten aufladen würde.“
Nach dem Spiel zeigte sich Price sportlich fair. „Er hat mich umarmt und gesagt: ‚Gut gemacht, mein Sohn. Ich hoffe, du gewinnst das.‘ Das hat mir viel bedeutet.“
Von der Nervosität zum Selbstvertrauen
Rock erinnerte sich auch an frühere Rückschläge. Etwa beim Grand Slam 2021, als ihm gegen James Wade ein Spiel aus der Hand glitt. „Damals hatte ich Angst zu gewinnen“, sagte er offen. „Heute lebe ich für diese Momente. Ich hatte Halbfinals, den World Cup – ich habe keine Angst mehr.“
Ein Sieg am Sonntag würde ihn zum jüngsten World Matchplay-Champion aller Zeiten machen – und James Wade in den Rekordbüchern ablösen. „Daran denke ich jetzt noch nicht. Aber ja – ich drücke mir selbst die Daumen.“
Privat hat sich viel verändert: Rock ist verheiratet, Vater zweier Kinder und findet Halt bei seiner Familie, seinem Management und Sponsor Target. „Als Zwölfjähriger trug ich ein Target-Shirt und träumte davon. Jetzt werde ich von ihnen gesponsert – das ist emotional.“
Seine Spieltagsroutine? Sauna, Schwimmen und Ruhe. Sogar gemeinsam mit dem Gegner. „Gezzy war auch da. Ich sagte: ‚Wir sehen uns später.‘ Und das taten wir – und ich habe ihn geschlagen.“
Nun kommt es zum mit Spannung erwarteten Duell mit Luke Littler – ein Spiel, das alles mitbringt, um in die Geschichte einzugehen. „Das ist der Plan“, sagt Rock – „ein Klassiker aller Zeiten.“