James Wade sorgt beim
World Matchplay 2025 nicht nur mit seinen Auftritten am Oche für Aufmerksamkeit. Abseits des Boards zeigt sich The Machine so offen und persönlich wie selten. In einem Facebook-Post spricht der 42-Jährige über Vatersein, den Preis der Karriere – und einen chaotischen Familientag in Blackpool, der mehr über ihn verrät als mancher Sieg.
„Gestern war ein toller Tag, heute ist er noch besser“, schrieb Wade. „Zeit mit Sammi und den Jungs zu verbringen ist so wichtig für mich, und sie diese Woche hier in Blackpool zu haben, ist perfekt.“ Doch der Moment der Ruhe hielt nicht lange – wie Wade gewohnt trocken schilderte.
Möwen und verdorbene Pommes: Ein Tag mit den Wades
Was als harmonischer Ausflug begann, entpuppte sich schnell als typische Episode aus dem Familienalltag. „Arthur wollte dies, Alfie wollte das... die einzige Zeit, in der sie ruhig waren, war, als sie im Park überteuerte Fish and Chips aßen“, erzählte Wade mit einem Grinsen. „57 Pfund für verdorbene Pommes, verdorbenen Fisch, Möwen, die uns angriffen – und dann ein Streit über 16 Pfund Parkgebühren.“
James Wade überragt in diesen Tagen beim World Matchplay in Blackpool
Sein Fazit fiel klar aus: „Machen wir es morgen noch einmal? 100 % keine Chance.“ Doch hinter dem Humor steckt ein tieferer Blick auf das Leben eines Mannes, der seit über zwei Jahrzehnten zwischen Bühne und Familie pendelt.
„Wir zahlen den höchsten Preis: Zeit“
Wade sprach offen darüber, wie sehr ihn die lange Karriere verändert hat – und was sie ihn gekostet hat. „Ich habe kleine Kinder, und sie sind das Wichtigste auf der Welt. Wir opfern alles: für die Familie, für unsere Kinder – und am Ende zahlen wir den höchsten Preis: Zeit.“ Mit einem Augenzwinkern fügte er hinzu: „Kinder ruinieren 30 % des Lebens – aber sie machen so vieles großartig.“
Seine Zukunft sieht Wade noch längst nicht abgeschlossen. „Ich will vielleicht noch fünf, vielleicht sogar zehn Jahre weitermachen“, so der Engländer. „Ich werde alles tun, was ich tun muss. Ich mache das jetzt seit über 20 Jahren.“
Doch sein Antrieb geht über sportliche Erfolge hinaus. Es geht ums Nachholen – für sich, aber vor allem für seine Kinder. „Ich will ihnen das geben, was ich nicht hatte. Einen Start ins Leben, bei dem sie nicht einfach irgendwas tun müssen, um zu überleben. Wir wollen unseren Kindern einfach das geben, was wir selbst nie hatten.“
Karriere vs. Kindheit – Wade entscheidet sich für Familie
Auch wenn ihn Einladungen zu prestigeträchtigen World-Series-Events reizen würden – Wade trifft klare Entscheidungen: „Vielleicht wäre ich zu mehr eingeladen worden, wenn ich das Spiel mitgespielt und die richtigen Dinge gesagt hätte. Aber ich habe Australien abgelehnt, weil wir einen Urlaub in Disneyland geplant hatten. Und das war mir wichtiger.“
Die Liebe zum Sport bleibt – aber sie ordnet sich ein. Auf die Frage, ob ihm ein Familientag helfe, Kraft zu tanken, antwortete Wade trocken: „Es hat mich in den Wahnsinn getrieben… typisch Papa…“ Und dann, mit einem Lächeln: „Aber das ist es doch, was Familien tun, oder?“
Seine Bilanz? Klar, ehrlich und ganz Wade: „Ich habe über 20 Jahre gespielt. Und wahrscheinlich werde ich danach einen Großteil der Zeit, in der meine Kinder aufwachsen, verpassen. Aber ich möchte einfach nur nach Hause zu ihnen. Und ich möchte ihnen geben, was ich nie hatte.“