Dramatischer Auftakt und starke Auftritte: Soutar, Hood, Williams und Dobey siegen am Dienstagnachmittag im Ally Pally

PDC
Dienstag, 16 Dezember 2025 um 18:08
Chris Dobey & Scott Williams
Der sechste Turniertag der Darts WM 2026 startete mit einer packenden Nachmittagssession voller Wendungen, Topfinishes und einem beinahe historischen Comeback. Alan Soutar entkam im Eröffnungsspiel nur knapp dem Darts-Albtraum, Justin Hood überzeugte mit einem Glanzauftritt, Scott Williams zeigte eine Weltklasse-Doppelquote, und Chris Dobey zog souverän in Runde zwei ein.

Soutar übersteht Thriller gegen Harju

Alan Soutar startete gegen den finnischen WM-Debütanten Teemu Harju wie entfesselt. Der Schotte legte los, als wollte er seinem Spitznamen „The Firefighter“ alle Ehre machen: Ein 106er Finish gleich im ersten Leg, anschließend ein 130er Checkout zum 12-Darter – Soutar spielte zu Beginn auf einem Niveau knapp unter 110 Punkten im Average. Harju fand zunächst kaum ins Spiel und sah sich rasch mit 0:2-Sätzen im Rückstand.
Alan Soutar (1)
Mit dem 16. Matchdart kann Soutar sein Erstrundenmatch gewinnen.
Doch nach der Pause kippte das Match völlig. Harju nutzte Soutars erster Schwächephase eiskalt, kämpfte sich mit einem 104er Highfinish zurück und erzwang Satz um Satz den Entscheidungsdurchgang. Der Finne überstand zwischenzeitlich gleich zehn Matchdarts, bevor Soutar im Sudden-Death-Leg schließlich doch noch den erlösenden 16. Versuch verwandelte. Nach 3:2 Sätzen atmete der 47-Jährige tief durch – sein Average von 90,35 Punkten hatte am Ende kaum noch etwas mit seinem furiosen Start zu tun. Dennoch steht er in Runde zwei und trifft dort auf den an zehn gesetzten Niederländer Gian van Veen.

Hood überflügelt Kenny mit beinahe perfektem Auftakt

Im Anschluss sorgte Justin Hood für einen echten Paukenschlag. Der Engländer fertigte Nick Kenny mit 3:0 ab und spielte dabei phasenweise wie ein Routinier aus der Weltelite. Von Beginn an setzte „Happy Feet“ den Ton: Ein 13-Darter zum Start, gefolgt von einem Break in 13 Darts – der 32-Jährige marschierte ohne Legverlust zum ersten Satzgewinn. Sein Average lag da bereits bei über 107 Punkten.
Auch danach ließ Hood nicht locker. Mit konstanten Scores um die 100 Punkte, fünf 180ern und einem 104er Checkout demonstrierte er Nervenstärke und Präzision auf die Doppel. Kenny versuchte zwar zwischenzeitlich, das Momentum zu drehen, doch seine Checkout-Quote von 43 Prozent konnte Hood’s Offensivfeuerwerk nicht kompensieren. Nach nur drei Sätzen stand der klare Sieger fest – und Hood darf sich in Runde zwei nun auf ein Duell mit einem niederländischen Gegner freuen: entweder Jurjen van der Velde oder Danny Noppert.

Williams brilliert mit Traumquote auf die Doppel

Das dritte Match des Nachmittags hatte seine eigene Glanznote. Scott Williams spielte sich gegen den unangenehmen Paolo Nebrida in absoluter Topform in die zweite Runde. Der Engländer, bekannt für seine emotionale Art und sein spektakuläres Spiel, kontrollierte das Geschehen von Beginn an – sein Average pendelte über weite Strecken um die 100 Punkte.
Besonders seine Doppelquote war herausragend: Neun Treffer bei 14 Versuchen bedeuteten 64,3 Prozent und den mit Abstand höchsten Wert der Session. Dabei waren Finishes wie 82 über Single Bull – Single Bull – Doppel 16 zum Break, und auch vom langsamen Rhythmus seines Gegners ließ sich "Shaggy" nicht aus der Ruhe bringen. Nach 3:0 Sätzen und einem Average von 99,25 Punkten jubelte der 35-Jährige über einen Statement-Sieg. In der zweiten Runde könnte er es mit dem deutschen Qualifikanten Dominik Grüllich zu tun bekommen, sofern dieser Jermain Wattimena ausschaltet.

Dobey bestätigt Favoritenrolle gegen Zong

Den Abschluss machte Chris Dobey, der Weltranglistenachte, der seinen chinesischen Gegner Xiaochen Zong 3:1 besiegte. „Hollywood“ erwischte einen guten Start, holte sich früh das Break und dominierte den ersten Satz. Doch Zong zeigte im zweiten Durchgang großen Kampfgeist, profitierte von Dobeys vergebenen Darts auf die Doppel und glich verdient auf 1:1 aus.
Danach aber fand Dobey seine Form wieder. Mit Checkouts in 14 und zweimal 13 Darts zeigte der frühere Masters-Champion, warum er zu den gefährlichsten Akteuren der Tour zählt. Im vierten Satz schaffte er schließlich das entscheidende Break und servierte sicher zum 3:1-Sieg aus. Sein nächster Gegner steht mit Andrew Gilding bereits fest, doch um dort erfolgreich zu sein, wird Dobey vermutlich eine Leistungssteigerung benötigen.
Heute Abend ab 20:45 Uhr geht es im Alexandra Palace weiter, wenn unter anderem Ricardo Pietreczko sowie Niko Springer gefordert sind und auch der Iceman Gerwyn Price in das Turnier einsteigt.
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