Vorschau auf den Dienstagabend bei der Darts WM: Ricardo Pietreczko und Niko Springer greifen ins Turnier ein – auch Price gefordert

Ein schöner Abend steht uns wieder bei der Darts WM in London bevor. Am Dienstagabend dürfen wir uns auf das zwei deutsche Spieler freuen, während auch ein Titelfavorit ins Turnier startet.

Ricardo Pietreczko eröffnet die Abendsession mit einem Duell gegen Jose de Sousa, bevor es zum niederländischen Aufeinandertreffen zwischen Danny Noppert und Jurjen van der Velde kommt. Gerwyn Price beginnt danach seine WM-Kampagne gegen Adam Gawlas. Im letzten Match des Abends kämpfen Niko Springer und Joe Comito um einen Platz in der zweiten Runde.
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Jose de Sousa war einer der letzten Spieler, die sich einen Startplatz für die Darts-WM sichern konnten. „The Special One“ schlug Ende November beim allerletzten Qualifikationsturnier für Tour-Card-Inhaber zu. De Sousa, 2020 überraschender Sieger des Grand Slam of Darts, droht seine Tour Card zu verlieren, und diese Teilnahme gibt ihm die Chance, seine Zeit auf der Pro Tour zu verlängern. Das wird allerdings eine knifflige Aufgabe, denn der Portugiese muss dafür mindestens die vierte Runde erreichen. Das ist für den früheren Premier-League-Finalisten jedoch kein Neuland, denn bei der Ausgabe 2023 stand De Sousa ebenfalls einmal im Achtelfinale.

Ricardo Pietreczko bereitet sich auf seine dritte WM-Teilnahme vor, in dem Wissen, dass er noch nie vor den Weihnachtstagen ausgeschieden ist. Vor zwei Jahren scheiterte er in der dritten Runde an Luke Humphries, während im vergangenen Jahr Nathan Aspinall im Achtelfinale zu stark war. Auf dem Floor war „Pikachu“ 2025 weniger stark als in den vergangenen Jahren, doch bei den Majors gelangen dem Deutschen einige respektable Ergebnisse. So erreichte Pietreczko das Viertelfinale bei der European Championship und kam bei den Players Championship Finals bis in das Achtelfinale.

Es wird das fünfte Aufeinandertreffen zwischen Pietreczko und De Sousa. Letzterer gewann 2020 das erste Duell mit 6:0, doch danach siegte Pietreczko dreimal in Folge gegen seinen portugiesischen Widersacher.

Zwei Teilnehmer aus Friesland bei der Darts-WM, und die Auslosung entschied, dass diese beiden Spieler auch noch aufeinander treffen. Aus sportlicher Sicht ist es für Danny Noppert natürlich keine schlechte Auslosung, der fest entschlossen ist, seinen WM-Fluch zu durchbrechen. „The Freeze“ erlebte ein fantastisches 2025 mit Halbfinals bei den World Masters, dem World Grand Prix, der European Championship und dem Grand Slam of Darts. Dadurch gilt der Spieler aus Joure auch als Außenseiter auf den Weltmeistertitel. Noppert ist in sieben WM-Teilnahmen allerdings noch nie über die Runde der letzten 32 hinausgekommen und verlor bei seinen letzten beiden Auftritten im Alexandra Palace sogar in der zweiten Runde. Ein solches Ergebnis kann Noppert nun nicht gebrauchen, denn bei einem guten Abschneiden in London winkt die Teilnahme an der lukrativen Premier League Darts 2026.

Im vergangenen Jahr war Jurjen van der Velde einem WM-Debüt schon sehr nahe, doch damals vergab er Matchdarts, um die Jugend-WM zu gewinnen. In diesem Jahr erzwang Van der Velde über die Development Tour dennoch die Qualifikation für das größte Dartturnier des Jahres. Zudem konnte der Spieler aus Zevenhuizen beim Grand Slam of Darts weitere Bühnenerfahrung sammeln. Dort überraschte Van der Velde, denn dank eines sensationellen Sieges über Damon Heta zog der 23-jährige Niederländer ins Achtelfinale ein, in dem Luke Humphries eine Nummer zu groß war.

Obwohl beide niederländischen Spieler einige Jahre zusammen auf der PDC Pro Tour aktiv waren, trafen sie in einem offiziellen PDC-Match noch nie aufeinander.

Als einer der absoluten Titelfavoriten beginnt Gerwyn Price am Dienstagabend seine zwölfte WM-Teilnahme. 2021 holte „The Iceman“ in einem leeren Alexandra Palace den Weltmeistertitel, denn aufgrund der Corona-Pandemie durften damals keine Fans in die Halle. Price würde dieses Kunststück nur allzu gern wiederholen, aber dann vor vollen Rängen. Es ist inzwischen auch schon vier Jahre her, dass Price ein Einzel-Major gewinnen konnte, doch positiv ist, dass der Waliser im Vergleich zu den vergangenen Jahren wieder häufiger in Position kommt, Turniere zu gewinnen. Mit der aktuellen Form des Ex-Rugbyspielers sollte es nicht mehr allzu lange dauern, bis Price endlich wieder einen großen Pokal in den Händen hält.

Ganz glücklich wird „The Iceman“ mit der Auslosung nicht gewesen sein, denn Adam Gawlas gilt als ein sehr langsamer Spieler. „Flawlas“, stand 2019 noch bei der Jugend-WM im Finale, ist zum zweiten Mal in Nord-London dabei. Bei der Ausgabe 2023 besiegte er in der ersten Runde stark Richie Burnett (3:2), bevor Ryan Searle in der zweiten Runde mit 3:0 zu stark war. Der 23-jährige Tscheche besitzt derzeit keine PDC Tour Card mehr, qualifizierte sich aber über das tschechische Qualifikationsturnier dennoch für die WM.

Vor vier Jahren standen sich die beiden bereits einmal auf großer Bühne gegenüber. Damals gewann Price mit 10:3 gegen Gawlas in der zweiten Runde der European Championship . Das war auch ihr einziges direktes Duell.

Wenn wir eine Liste junger Spieler erstellen, die wir bei der WM im Blick behalten sollten, bekommt Niko Springer sicher eine Nennung. Der „Meenzer Bub“ gilt bei vielen schon als das größte deutsche Talent und beeindruckte in seiner ersten Saison auf der PDC Pro Tour sofort mit einem European-Tour-Titel. Der 25-jährige Deutsche scheut zudem nicht davor zurück, große Namen zu schlagen, denn beim Grand Slam of Darts bezwang er sowohl Gary Anderson als auch Michael van Gerwen. Es wird sein zweiter Auftritt im Ally Pally, nachdem er im vergangenen Jahr in einer tollen ersten Runde von Scott Williams geschlagen wurde.

Joe Comito ist zum zweiten Jahr in Folge bei diesem Turnier dabei. Der Australier verdankt seine Qualifikation seinen starken Leistungen auf der DPA Pro Tour, dem Circuit für Dartspieler in Australien. Im vergangenen Jahr bestritt Comito noch das Eröffnungsspiel der WM und verlor mit 1:3 Sätzen gegen Thibault Tricole. Nun steht Comito also erneut vor einer schweren Aufgabe, um im Alexandra Palace einen Sieg einzufahren.