Noa-Lynn van Leuven hat am vergangenen Wochenende Geschichte geschrieben: Sie ist die erste (Trans)Frau, die jemals ein Turnier der PDC
Challenge Tour gewonnen hat.
Grund zur Freude also für van Leuven, obwohl sie auch mit einigen negativen Kommentaren zu kämpfen hatte. "Ich will einfach mein Ding machen", sagte sie gegenüber AD.nl. "Aber es scheint, dass die Leute kommentieren müssen. Oft lesen sie nicht einmal, was geschrieben wird. Sie haben sofort den Reflex: so, noch mal. Inzwischen kann ich es besser verkraften, aber die Reaktionen werden stärker. Aber ich sehe mich als die erste Frau, die ein Challenge-Tour-Turnier gewonnen hat".
Diese negativen Kommentare wurden immer schlimmer. "Du gehörst nicht in so ein Turnier" und "Ich hoffe, du fällst tot um" sind einige der Beiträge, mit denen sie sich auseinandersetzen musste. Die mehrfache
Darts WM-Teilnehmerin
Deta Hedman schrieb sogar ein ausführliches Argument gegen Transfrauen im Frauendartsport. Sie führte unter anderem an, dass Transfrauen keine Menstruationsbeschwerden haben und somit im Vorteil seien. Hedman bezog sich dabei auf mehrere Studien.
"Ja, das hat etwas mit mir gemacht", sagt Van Leuven. "Es gibt eine ständige Suche nach neuen Punkten. Dann werden alle wild. Habe ich Angst, dass sich eines Tages jemand weigert, gegen mich zu spielen, wie es beim Snooker passiert ist? So etwas spukt mir im Hinterkopf herum. Ich weiß nicht, was das mit mir machen würde. Man kann sagen: 'Danke, dann bin ich schön eine Runde weiter', aber ja.... Wir alle wollen das tun, was uns Spaß macht: Dart spielen, ohne den ganzen Ärger."
Die 27-jährige Niederländerin, die sich mit 17 Jahren einer geschlechtsangleichenden Operation unterzog, ist besonders scharf darauf, am Board mit Leistung zu antworten. Sie ist jetzt Neunte auf der
Challenge Tour Order of Merit - am Ende des Jahres dürfen die beiden Erstplatzierten an der Darts WM teilnehmen. "Gegen Michael van Gerwen zu spielen. Das wäre sehr schön, oder?"
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