Als einziger der drei deutschen EM-Starter steht
Ricardo Pietreczko im Finaltag der PDC
European Championship 2024. Nach seinem Erstrunden-Erfolg über
Damon Heta besiegte Pikachu am Samstagabend den Engländer
Andrew Gilding, der zuvor noch
Luke Littler aus dem Weg geräumt hatte, deutlich mit 10-3. Im letzten Spiel der Sonntagnachmittag-Session wird der Deutsche im Duell um einen Halbfinal-Platz auf
Danny Noppert treffen.
Im Interview nach seinem ungefährdeten Achtelfinal-Sieg überraschte Pietreczko gegenüber
Dartn.de allerdings mit einem unerwarteten Resümee: "Für mich persönlich war es eines der schwersten Spiele", sagte der 30-Jährige und lieferte eine Erklärung für sein Fazit: "Ich mag Andrew und seine Frau Gene wirklich sehr. Wir haben so eine extrem schöne Dynamik miteinander, dass es einfach schwer ist, gegen solche Leute zu spielen."
Neben der Sympathie für seinen Gegner hatte Pietreczko aufgrund des einseitigen Spielverlaufs mit Konzentrationsproblemen zu kämpfen. "Es war schwer die Konzentration aufrechtzuerhalten, vor allem weil ich auch sehr nervös war. Ich weiß gar nicht warum, weil man es eigentlich sehen sollte wie jedes andere Spiel. Aber für mich ist dieses Turnier auch für die Top-32-Platzierung bei der WM wichtig, das schwirrt einem dann alles im Kopf herum."
Aktuell steht Pikachu auf Rang 32 der PDC Order of Merit und würde somit als gesetzter Spieler in die Darts WM starten. Im Interview erklärt Pietreczko, dass er sich bei der European Darts Championship einen entscheidenden Vorsprung erarbeiten möchte, da er die Players Championship Finals aller Voraussicht nach verpassen wird.
Trotz seiner vorausschauenden Planung war dem Deutschen nicht bewusst, dass er erstmals im Viertelfinale eines PDC Ranglisten-Majors steht: "Ich wusste gar nicht, dass das jetzt schon das Viertelfinale ist, ich bin im European Tour-Modus, bei dem morgen das Achtelfinale anstehen würde - aber das stimmt ja gar nicht", lachte Pietreczko verwundert. "Ich gehe das Viertelfinale an wie jedes andere Spiel und dann schauen wir mal", sagte der Deutsche, der abschließend einen erneuten Appell an das Publikum richtete, fair mit allen Spielern und insbesondere seinen Gegnern umzugehen.