„Es wird ein hartes Spiel werden“ – Danny Noppert blickt auf Viertelfinal-Duell mit Lukas Wenig voraus

PDC
durch Nic Gayer
Freitag, 14 November 2025 um 11:05
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Danny Noppert gehört nicht zu den Lautsprechern des Dartsports, doch nach seinem 10:6-Erfolg über Michael van Gerwen im Achtelfinale des Grand Slam of Darts 2025 in Wolverhampton fand er Worte eines Spielers, der genau weiß, welchen Platz er sich in der Hierarchie des Darts erarbeitet hat.
Dieser Sieg war ein Statement – ein echtes Statement. Sein fünftes Major-Viertelfinale des Jahres, dazu erstmals die Runde der letzten Acht beim Grand Slam, und eine Leistung, die die Premier League 2026 unausweichlich ins Gespräch bringt. Ob er das will oder nicht.

Noppert über die Premier League: „Wenn ich sie verdiene, dann verdiene ich sie“

Natürlich kam in der Pressekonferenz die Frage nach einem möglichen Premier-League-Debüt auf. Und Noppert fasste es selbst präzise zusammen: „Wenn ich die Premier League verdiene, dann verdiene ich auch die Premier League. Das hängt von der PDC ab.“
Zählt aktuell zu den formstärksten Akteuren des PDC-Circuits: Danny Noppert
Zählt aktuell zu den formstärksten Akteuren des PDC-Circuits: Danny Noppert
Ob die PDC ihm den Zuschlag gibt, wird sich zeigen. Doch angesichts seiner Form im Jahr 2025 dürfte es nur wenige Stimmen geben, die ihm die Chance nicht gönnen.

Eine erste Session für die Ewigkeit

Das Match explodierte vom ersten Wurf an. Vier Highfinishes in den ersten fünf Legs – zwei davon 170er –, van Gerwen mit einem 106er Average, und trotzdem jagte er einem Mann mit einem 112er Schnitt hinterher.
Van Gerwen eröffnete mit einer 170. Noppert reagierte zwei Legs später mit seiner eigenen 170. Dann legte er ein 101er Finish nach. Van Gerwen antwortete mit einer 160.
Noppert genoss diesen offenen Schlagabtausch mit dem dreifachen Champion: „Es ist natürlich immer schön, eine 170 zu checken. Und es gegen ihn zu tun, ja… ich war wirklich glücklich damit.“
Die Finishes ließen im Verlauf der Partie etwas nach, doch das Niveau blieb herausragend. Noppert kontrollierte das Tempo, das Scoring – und vor allem sich selbst.

Noppert übernimmt, während van Gerwen zerfällt

„The Freeze“ behielt die Ruhe, während van Gerwen zunehmend an seinen Doppeln zerbrach. Nachdem Noppert ein 119er-Bull-Finish verpasste, sah er zu, wie van Gerwen die Chance auf den Ausgleich liegenließ. Noppert stellte auf 6:4 – der Moment, der das Spiel entscheiden sollte.
„Ich war heute Abend da“, sagte Noppert später. „Mein Finishing war gut, das Scoring war gut. Ich glaube, ich habe nach der zweiten Pause wieder dominiert.“
Fast machte er mit einem 120er-Checkout alles klar, verpasste jedoch Tops. Kein Problem: Ein Leg später traf er exakt dasselbe Ziel und brachte den Sieg sicher ins Ziel.

Die beste Version von Danny Noppert?

Es wirkt längst nicht mehr wie eine Momentaufnahme. Noppert zählt 2025 zu den stabilsten Spielern des Circuits: zwei Major-Halbfinals, ein Euro-Tour-Finale und nun ein weiteres Major-Viertelfinale.
Er mag kein Freund großer Worte sein, doch an einer Frage kam er nicht vorbei: Spielt er aktuell die besten Darts seiner Karriere? „Mein Glaube ist höher als je zuvor“, sagte er. „Habe ich meine beste Leistung gezeigt? Ich weiß es nicht… aber ich bin die ganze Zeit über konstant. Ich denke, ich bin jetzt in guter Form.“
Auch die Frage, ob er sich – angesichts von van Gerwens schwierigem Jahr – als Favorit gefühlt habe, quittierte er trocken: „Ich denke schon, ja. Michael hat mit allem zu kämpfen, und ich bin in guter Form.“

Duell mit Lukas Wenig

In den Niederlanden gilt van Gerwen noch immer als das Maß aller Dinge - auch wenn ihm am gestrigen Abend ein Landsmann die Show stahl. Noppert kümmerte sich nicht um Schlagzeilen oder Narrative: „Ich beschäftige mich nie damit, was andere Spieler tun. Ich will immer mein Bestes geben. Es ist mir völlig egal, was andere Spitzenspieler machen.“
Nun wartet im Viertelfinale Lukas Wenig – jener Spieler, gegen den Noppert in der Gruppenphase sieben Matchdarts überstand. Er weiß, dass er so etwas nicht nochmal erwarten darf. „Ich erwarte nicht, dass er das noch einmal macht. Er ist auch im Turnier… er hat die Nerven. Es wird ein hartes Spiel werden.“
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