Josh Rock hat sich mühsam für das Viertelfinale des
Grand Slam of Darts 2025 qualifiziert. „Rocky“ gewann am Donnerstagabend mit 10:9 gegen
Connor Scutt und bekommt es nun mit
Luke Littler zu tun.
Rock erreichte nie sein bestes Niveau, blieb deutlich unter einem 90er-Average – und setzte sich trotzdem durch. „Ich fühle mich schrecklich. Ich habe überhaupt nicht mein Spiel gespielt und fand erst im letzten Leg einen Rhythmus“,
sagte Rock direkt nach dem Match gegenüber der Presse.
Glück, Frust und ein hart erkämpfter Sieg
Auch eine Portion Glück spielte mit. „Glücklicherweise hat auch Connor nicht sein bestes Niveau erreicht. Aber manchmal braucht man dieses Dusel, um solche Spiele zu gewinnen. Zum Glück stehe ich noch im Viertelfinale“, gab er zu.
Zählt in diesem Jahr zu den statistisch besten Spielern der Welt: Josh Rock
Für Rock ist es bereits das fünfte Major-Viertelfinale des Jahres 2025. Druck spürt der Nordire trotz der steigenden Erwartungen nicht. „Nein, ich bin erst 24. Ich habe noch eine lange Zeit in diesem Sport vor mir. Natürlich kommen viele junge Spieler nach, aber das erzeugt keinen Druck. Ich habe noch mindestens 30 Jahre vor mir, wenn ich das will“, sagte Rock nüchtern.
Frust, Selbstkritik und die Suche nach Lösungen
Die Selbstkritik stand ihm ins Gesicht geschrieben. „Ich war ziemlich frustriert und kritisierte mich ständig auf der Bühne. Ich versuchte mich anzupassen, aber die Darts flogen nicht dahin, wo ich wollte. Entweder viel zu hoch oder nur ein paar Millimeter zu niedrig“, erklärte er.
Trotzdem hielt er seinen Fokus. „Man muss tief in sich gehen und an seine eigenen Fähigkeiten glauben. Zum Glück habe ich das getan. Deshalb wechselte ich am Ende auf die Triple 16 statt der Triple 20, denn die Doppel 12 war in diesem Turnier meine Achillesferse. Das hätte mich fast ein früheres Match gegen Gian van Veen gekostet.“
Analyse des eigenen Spiels – und Respekt für den Gegner
Trotz aller Schwierigkeiten erkennt Rock seine Entwicklung. „Der Josh Rock von heute ist ganz anders als der Josh Rock, der 2022 sein Debüt gab – außer heute Abend. Aber wie gesagt, es war Glück.“
Der Schlüsselmoment des Abends: eine 180 im letzten Leg. „Diese 180 verschaffte mir einen Vorteil, aber eigentlich möchte man so etwas von Beginn an aufs Board bringen“, sagte er. „Zum Glück habe ich am Samstag ein längeres Match gegen Luke.“
Rock glaubt sogar an das Potenzial einer großen Rivalität mit Littler – ähnlich wie Taylor gegen Lewis. „Das würde ich lieben. Luke ist ein guter Freund, aber wenn sich daraus eine Rivalität entwickelt, nehme ich das gerne an. Das macht die Matches spannender.“
Junge Talente, neue Herausforderungen und eine lange Zukunft
Rock spricht auch über die Gefahr durch unterschätzte junge Spieler. „Gegen Spieler, die den Durchbruch schaffen, ist es schwieriger, weil man nicht weiß, was sie tun werden. Gegen etablierte Spieler weiß man, was sie können – ein Average von 105 ist für jemanden wie Michael van Gerwen oder Luke Littler leicht. Aber bei einem Spieler wie Connor weiß man es nicht.“
Er lobt zudem die Talente der WDF, darunter den Schotten Mitchell Lawrie. „Jungs wie er haben keine Angst, und das macht Spaß. Für mich gibt es keinen Druck, weil ich noch eine lange Karriere vor mir habe.“
Der World Cup als Wendepunkt – und die Entscheidung gegen Scutt
Seit seinem Sieg beim World Cup of Darts fühlt Rock keinen zusätzlichen Druck, endlich ein Einzel-Major zu gewinnen. „Es zeigt mir nur, dass ich gewinnen kann. Mein Fokus liegt auf dem Spiel und darauf, mich zu verbessern.“
Diese Erfahrung half ihm im Match gegen Scutt enorm. Rock erkannte schnell, wie wichtig ein Break in der Mitte des Spiels werden würde. „Nach einem harten Start mit zehn Legs war dieses zweite Break bitter nötig. Ich stürmte von der Bühne, gab mir selbst einen Tritt und ging 8:5 in Führung. Scutt weiß, wie er zurückkommt, aber zum Glück habe ich das letzte Leg gewonnen.“
Zum Abschluss schaut Rock bereits auf das Duell mit Littler – und wirkt trotz seines schwachen Spiels zuversichtlich. „Das wird ein Feuerwerk. Hoffentlich spiele ich besser. Aber meine Aufgabe ist es, meine Emotionen zu kontrollieren und für Samstag bereit zu sein.“