Die Darts WM 2026 im legendären Alexandra Palace ist im vollen Gange und wie jedes Jahr geht es nicht nur um die Sid Waddell Trophy. Zum dritten Mal in Folge kämpfen die besten Spieler der Welt auch um eine besondere Auszeichnung, die längst fester Bestandteil des Turniers geworden ist: den Ballon d’Art.
Dieser Preis ehrt den Spieler, der im Verlauf der Weltmeisterschaft die meisten 180er wirft. Geld gibt es dafür direkt nicht, doch die Wirkung geht weit über das Sportliche hinaus. Für jede maximale Aufnahme spendet Hauptsponsor Paddy Power im Rahmen der Kampagne The Even Bigger 180 1.000 Pfund an Prostate Cancer UK. So wird jedes perfekt getroffene Maximum nicht nur zum Jubelpunkt der Fans, sondern auch zu einem Beitrag für den guten Zweck.
Wenn Perfektion Gutes bewirkt
Der gesellschaftliche Effekt dieses Wettbewerbs ist inzwischen beachtlich. In den ersten zwei Jahren des Sponsorships kamen über zwei Millionen Pfund für die Prostatakrebsforschung zusammen – allein durch das, was Darts so faszinierend macht: präzise Würfe, laute Fans und jede Menge 180er. Doch nicht nur die „Maxima“ haben eine wohltätige Komponente. Auch Neundarter, das seltene perfekte Leg, bringen Gutes: 180.000 Pfund werden pro Neundarter ausgeschüttet – verteilt auf den Spieler, die Charity-Organisation Prostate Cancer UK und einen zufällig ausgewählten Zuschauer in der Session, in der das Kunststück gelingt.
Mit 12 180ern ist Martin Schindler aktuell der beste Deutsche im Rennen um den Ballon d'Art.
Humphries und Littler: Die Helden der ersten Jahre
Luke Humphries schrieb 2024 Geschichte, als er sich den ersten Ballon d’Art schnappte – mit beeindruckenden 73 maximalen Aufnahmen während seines starken Turnierlaufs. Nur ein Jahr später übertraf ihn Wunderkind Luke Littler: Der damals erst 17-jährige Weltmeister krönte sich mit 76 Mal 180 zum Nachfolger. Bevor die Trophäe eingeführt wurde, galten 180er vor allem als reine Statistik. Doch spektakuläre Rekorde prägten schon damals die WM: Michael Smith hält bis heute die Bestmarke mit 83 maximalen Aufnahmen aus dem Jahr 2022 – ein Wert, der noch immer ehrfürchtig genannt wird, wenn von reiner Scoring-Power die Rede ist.
Hood sorgt für Überraschung an der Spitze
In der aktuellen Ausgabe sorgt ein Name für Aufsehen: Justin Hood. Der englische WM-Debütant spielt furchtlos auf und erwies sich in Runde zwei mit seinen konstanten 180ern Danny Noppert als Endgegner. Nach zwei Runden führt Hood mit 16 Maxima die Rangliste an – dicht gefolgt von Gary Anderson (15). Hinter dem Favoritenduo liegen Gian van Veen und James Hurrell gemeinsam auf Rang drei mit jeweils 13 maximalen Aufnahmen. Auch aus deutscher und niederländischer Sicht bleibt der Ballon d’Art spannend: Martin Schindler und Callan Rydz stehen bei 12, während die Top Vier der Weltrangliste – Luke Littler, Luke Humphries,
Michael van Gerwen und Stephen Bunting – allesamt bei 11 Treffern liegen.
Insgesamt haben noch vier Deutsche Chancen auf die Auszeichnung. Neben Schindler (12) liegen auch Clemens (7), Pietreczko (4) und Arno Merk (4) in Reichweite.
180-Wertung bei der Darts WM
| Justin Hood 16 |
| Gary Anderson 15 |
| Gian van Veen 13 |
| James Hurrell 13 |
| Callan Rydz 12 |
| Martin Schindler 12 |
| Stephen Bunting 11 |
| Luke Humphries 11 |
| Michael van Gerwen 11 |
| Luke Littler 11 |
| Nathan Aspinall 9 |
| Jermaine Wattimena 9 |
| Ricky Evans 9 |
| Niels Zonneveld 8 |
| Ryan Searle 8 |
| Gabriel Clemens 7 |
| Kevin Doets 7 |
| Luke Woodhouse 7 |
| Josh Rock 7 |
| Charlie Manby 7 |
| Andrew Gilding 7 |
| Andreas Harrysson 6 |
| Krzysztof Ratajski 6 |
| Damon Heta 6 |
| Mensur Suljovic 6 |
| Rob Cross 5 |
| Ryan Meikle 5 |
| Wesley Plaisier 5 |
| Arno Merk 4 |
| Ricardo Pietreczko 4 |
| Jonny Clayton 4 |
| Madars Razma 3 |