In der aktuellen Folge des Podcasts
Darts Draait Door von Sportnieuws.nl gab
Jermaine Wattimena einen tiefen Einblick in seine Karriere, persönliche Entwicklungen und emotionale Herausforderungen im Profi-Dartsport. An der Seite von
Vincent van der Voort und Damian Vlottes sprach der Niederländer offen über Rückschläge, sein jüngstes Hoch und seine neue mentale Stärke.
Wattimena, der sich beim
Players Championship 23 seinen ersten PDC-Titel sicherte, blickte spürbar bewegt auf die schwierige Zeit vor dem Turniersieg zurück: „Ich hatte einige Finals verloren. Irgendwann lässt man Dinge los, die man lange mit sich herumträgt.“ Van der Voort lobte ihn für seine emotionale Authentizität: „Ob Achtelfinale oder Finale – man sieht, wie viel Jermaine dafür gibt. Sport ist Leidenschaft, und das verkörpert er.“
Neue Stärke – technisch und mental
Wattimenas Aufschwung kommt nicht von ungefähr. Eine gezielte Umstellung seiner Flugtechnik hat seine Treffsicherheit spürbar verbessert. „Ich treffe auch dann, wenn der Wurf nicht perfekt ist“, erklärte er. Gleichzeitig arbeitet er an seiner mentalen Herangehensweise: „Früher war ich zu hektisch, vor allem auf die Doppel. Jetzt nehme ich mir mehr Zeit – das macht einen großen Unterschied.“
Wattimena gewann vor kurzem seinen ersten PDC-Titel
Ein Höhepunkt seiner jüngsten Form war das Match gegen
Luke Humphries bei der
European Championship. Van der Voort erinnerte sich begeistert: „Das war vielleicht dein bestes Spiel überhaupt. Du hast ihn einfach aus dem Turnier genommen – und er war der Mann, den es zu schlagen galt.“
Auch seine Leistung beim Matchplay gegen
Luke Littler blieb nicht unbemerkt. Wattimena führte deutlich, ließ sich aber noch abfangen. „Vielleicht fehlt mir noch das letzte Stück zur Vollendung“, gab er selbstkritisch zu. „Aber Littler hat auch einfach sehr stark gespielt.“
Zonneveld, Euro Tour und WM-Chancen
Im Podcast ging es auch um
Niels Zonneveld, der kürzlich ein Finale gegen Sebastian Bialecki verlor. Van der Voort meinte: „Er hätte 7:5 führen können – wenn die drei Darts sitzen, gewinnt er das Match.“ Dennoch steht Zonneveld nun gut da für den World Grand Prix.
Die neuen Euro-Tour-Regeln machen es allerdings schwer, sich dauerhaft oben zu halten. „Wenn man nicht regelmäßig spielt, fliegt man schnell raus“, erklärte Wattimena. Van der Voort ergänzte: „Zonneveld hat ein gutes Jahr – aber man sieht, wie schwer es ist, sich da festzubeißen.“
Wattimena selbst steht aktuell auf Rang 26 der
PDC Order of Merit und auf Platz 21 der World Cup-Wertung – beides gute Voraussetzungen für die WM. Sein Ziel ist klar: „Das Achtelfinale ist definitiv drin. Aber man muss Spiel für Spiel nehmen – die Auslosung entscheidet viel.“ Van der Voort sieht gute Chancen: „Dann geht man den Topspielern erstmal aus dem Weg.“
Medien, Kritik und geistiges Wachstum
Ein besonders offener Moment im Podcast: Wattimena sprach über den schwierigen Umgang mit Medien zu Beginn seiner Karriere. „Man hat hart über mich geurteilt. Ich habe das sehr persönlich genommen“, erzählte er. „Einmal habe ich bei der WM verloren und wusste schon vorher, was im Studio gesagt wird, ohne überhaupt reinzuschalten.“
Auch im Netz wurde er zur Zielscheibe: „Ich bekam sogar Morddrohungen.“ Heute geht er souveräner damit um. Selbst über den viralen TikTok-Clip, in dem er ein Interview verweigert, kann er inzwischen lachen: „Das war nicht mein bester Moment. Aber ich habe mich bei Viaplay revanchiert – das Thema ist durch.“